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Kosaken Liebe

Kosaken Liebe

Titel: Kosaken Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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geschwächt. »Diakon bist du schon … du wirst einmal Bischof von Sibirien werden!«
    »Halleluja!« brummte der Kosakenpope im Hintergrund. »Und ich werde ein Kloster gründen …«
    »Für Mongolinnen!«
    »Es steht geschrieben: Liebe deinen Nächsten! Jermak Timofejewitsch, ich halte mich genau an das Wort …«
    »Bringt Schnaps!« rief Jermak und richtete sich auf. Er winkte Marina, und an ihr zog er sich langsam hoch. Dabei berührte er ihre Brüste … Muschkow, der es sah, brach der Schweiß aus …
    Jermak sah ihn an, dann lächelte er … Es war das grausamste Lächeln, das Muschkow je bei seinem Freund gesehen hatte.
    Ein paar Tage ging das Leben so weiter, man lebte, wie Männer leben, die einen gewaltigen Sieg errungen haben. Man baute das Lager aus, Patrouillen ritten auf den erbeuteten Pferden den Tobol hinunter, bis sie auf die Vorhut von Mametkuls großer Streitmacht stießen. Diese aber rückte nicht weiter vor – sie wartete in befestigten Lagern auf die Kosaken.
    Man begrub feierlich die eigenen Toten – es waren fünf Kosaken und ein Dolmetscher, ein Verlust, über den man gar nicht sprach. Die Hundertschaften trugen die Boote und Flöße zu den Ufern, wo man sie wieder in den Tobol lassen konnte, jenseits der steinigen Stromschnellen, an denen die Flotte zerschellt wäre.
    Muschkow hatte eine gute Stelle gefunden, ein breites, sandiges Ufer, über das man die Boote bequem ins Wasser schleifen konnte.
    Jermak empfing schon am nächsten Tag den gefangenen Fürsten Tausan und seine Reiter. Sie aßen miteinander Hammelbraten, tranken ›Feuerwasser‹, wie die Mongolen den russischen Schnaps nannten, mit Ausnahme des Fürsten selbst, der als Mohammedaner keinen Alkohol trinken durfte. Dafür bekam er fetten Kumyss, und Jermak erlaubte ihm sogar, sich aus den siebzehn Mongolinnen seines Harems ein Mädchen auszusuchen. Tausan nahm die fröhliche Monja mit und bedankte sich fassungslos, als Jermak ihm auch noch ein großes Lederzelt dazu schenkte.
    »Wir sind Männer, Tausan«, sagte Jermak schmunzelnd. »Und ohne eine Frau ist das Leben eine Strafe. Außerdem bist du nicht mein Feind, warum sollte ich dich behandeln wie einen solchen? Ich kämpfe gegen Kutschum, gegen ihn allein! Und er mißbraucht euch alle, um sein gottloses Leben weiterführen zu können! Er regiert mit eurem Blut!«
    Es war die alte Taktik, schon bei Jepantscha erfolgreich angewendet: Kommt an die Brust der Russen, Freunde! Wir befreien euch! Doch wollt ihr nicht befreit werden, schlagen wir euch die Köpfe ab! Ist es da so schwer, sich zu entscheiden?
    Jermak tat noch etwas anderes: Er ließ dreißig deutsche und livländische Gewehrträger sich in einer Reihe aufstellen, die Flinten laden und dreißig Hammel in einer Entfernung von ihnen festpflocken, wo ein Pfeil sie nie erreichen würde.
    »Das ist unsere Macht, die nie jemand besiegen kann!« erklärte Jermak dem erstaunten Tausan. »Wir haben die Kraft des Donners in unseren Händen – wir allein!«
    Dann gab er den Befehl zum Feuern, die Deutschen schossen mit der bei ihnen gewohnten Exaktheit, und die dreißig Hammel fielen tot in das Steppengras. Fürst Tausan barg das Gesicht in den Händen.
    Wir werden unser Land verlieren, dachte er, und sein Herz zersprang fast. Die Russen werden Sibirien an sich reißen. Wer kann sie aufhalten? Wir werden Sklaven werden in unseren eigenen Städten und Dörfern. Eine neue Zeit bricht an – mit Donner und heißem, tödlichem Eisen …
    »Du kannst zu Kutschum reiten, wenn du willst, oder zu Mametkul«, sagte Jermak nach dieser Vorführung. »Wir sind nur ein Vortrupp! Nach uns kommen so viele Russen über den Ural, daß eure Flüsse unsere Boote nicht mehr aufnehmen können! Und sie alle haben den Donner in den Händen! Geh zu Kutschum und sage ihm, er möge sich unterwerfen! Ich will kein Blutvergießen, wenn er mich nicht dazu zwingt …«
    Fürst Tausan war überwältigt von dem, was er hörte und sah.
    Nach drei Tagen ritt er mit seinen Überlebenden davon, den Tobol hinab, besichtigte noch die Uferstelle, wo die Boote und Flöße auf die Weiterfahrt warteten, und kehrte dann zurück zu Mametkul.
    »Du bist ein kluger Kopf!« sagte Muschkow an diesem Tag zu Jermak. »Sie werden vor Angst ihr Herz in der Hose tragen …«
    »Es werden noch andere Angst bekommen, Iwan Matwejewitsch«, erwiderte Jermak und blickte dabei Muschkow durchdringend an. »Habe ich dir nicht den Rat gegeben, in der Schlacht zu sterben?«
    »Es war

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