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Kosakensklavin

Kosakensklavin

Titel: Kosakensklavin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Amber
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und horchte nach draußen. Noch war alles still - doch wie lange noch? Was würde geschehen, wenn Rasim auf die Idee kam, ins Haus einzudringen um über sie herzufallen?
    Andrej war fort - er konnte sie nicht beschützen. Aber würde er das überhaupt tun - selbst wenn er hier wäre? Würde man ihm nicht vorwerfen, die Kameraden betrogen zu haben? Ach, er hatte schon einmal um sie gekämpft und dabei sein Leben riskiert. Wäre er hier, würde er sie ganz sicher unter seinen Schutz nehmen.
    Sie lag unbeweglich, horchte auf jedes Geräusch, fuhr zusammen, wenn der Wind an einem der hölzernen Läden rüttelte, oder wenn eine Katze draußen ihr klagendes Liebeslied anstimmte.
    Tanja kam spät - es musste schon gegen Morgen sein, da schlich sie fast unhörbar ins Zimmer und legte sich neben Sonja in die Polster. Ihr Haar war offen und ihr Gesicht noch erhitzt. Wohlig schmiegte sie sich an Sonjas Körper, stutzte dann aber als sie bemerkte, dass die Freundin nicht schlief.
    „Was ist los?“
    Flüsternd berichtete Sonja, was geschehen war. Tanja hörte zu und blieb zuerst eine Weile stumm.
    „Ach was“, sagte sie dann. „Irgendwann hätten sie es sowieso erfahren. Mach dir keine Sorgen - niemand wird es wagen, dir etwas zuleide zu tun. Noch ist unser Väterchen der Ataman.“
    Ihre Worte beruhigten Sonja, sie legte die Arme um die Freundin, kuschelte sich an sie und schlief sofort ein.

  Kapitel 19
    Sie erwachte von einem heftigen Schmerz. Jemand riss an ihrem linken Arm, zog sie brutal vom Lager empor und schüttelte sie. „Du verdammte, dreckige Hure!“
    Sie hatte vor Schreck laut geschrien, helles Tageslicht blendete ihre Augen, so dass sie sie mit der Hand schützen musste. Dann erst erkannte sie den schwarz gekleideten, großen Mann, der sie mit grober Faust festhielt. Vor ihr stand Andrej.
    „He, Brüderchen. Was soll die Aufregung“, ließ sich Tanja schlaftrunken vernehmen.
    Andrejs Gesicht war wutverzerrt, seine schwarzen Augen blitzten Tanja an, als wollte er sie im nächsten Augenblick schlagen. Einstweilen war seine Faust jedoch immer noch fest um Sonjas Arm geschlossen, und sie wand sich unter seinem Griff. Warum war er nur so wütend? Hatte er etwa schon erfahren, dass man ihr Geheimnis entdeckt hatte?
    „Das weißt du ganz genau, elende Schlampe! Raus aus diesem Zimmer! Raus, oder ich mache dir Beine!“
    Sonja zitterte vor Angst, doch Tanja ließ sich von dem Wutausbruch ihres Bruders keineswegs aus der Ruhe bringen. Natürlich wusste sie, weshalb er so zornig war. Männer waren in diesem Punkt nun einmal schrecklich empfindlich. Aber er hatte ja gar keinen Grund, besorgt zu sein.
    „Dies ist m e i n Zimmer“, stellte sie fest. „Wenn jemand geht, dann bist du es.“
    Andrej hatte wenig Lust auf Streitgespräche - am wenigsten mit seiner Schwester Tanja, die schon immer stur und eigensinnig gewesen war. Er ließ Sonjas Arm fahren und packte seine Schwester bei den langen Haaren.
    „Raus, sage ich“, flüsterte er in heller Wut. „Hier in diesem Haus habe ich das Sagen, und du hast zu gehorchen.“
    Tanja fuhr wie von einer Schlange gebissen empor. Wütend wehrte sie sich gegen seinen Griff, fasste ihr Haar und zerrte daran, grub ihre Nägel in seine Faust und war drauf und dran, ihn zu beißen. Nie hatte Sonja erlebt, dass eine Frau so wütend gegen einen Mann kämpfen konnte. Doch gegen Andrej hatte Tanja keine Chance - er drängte sie zur Tür und schob sie ungeachtet ihrer Gegenwehr aus dem Zimmer.
    „Du Dummkopf!“, schimpfte sie zornig auf der anderen Seite der Tür. „Einen Strohschädel habe ich zum Bruder. Sie liebt dich, und du schlägst sie!“
    Andrej stand mit dem Rücken zur Tür, sein Gesicht war jetzt blass, die Lippen verzerrt wie im Schmerz.
    „Sie liebt mich“, äffte er sie ironisch nach. „Sie liebt mich und schläft mit meiner Schwester!“
    Sonja hatte sich in eine Ecke geflüchtet, in ihrem Kopf überstürzten sich die Gedanken. Er war eifersüchtig. Auf seine Schwester. Aber die war doch eine Frau .
    „So eine bist du also!“, fuhr er sie an. „Treibst es mit Weibern. Die feine adelige Dame hat andere Vorlieben. Und ich Idiot habe geglaubt, du wärst eine ahnungslose Unschuld.“
    Seine dunklen Augen waren schmal und böse, als er sie jetzt von oben bis unten betrachtete. Sonja suchte nach Worten, um ihm zu erklären, dass er Unrecht hatte. Doch sie spürte, dass seiner Wut und Enttäuschung nichts entgegenzusetzen war. Er hätte ihr doch nicht geglaubt,

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