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Kosmische Kreuzfahrt

Kosmische Kreuzfahrt

Titel: Kosmische Kreuzfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John W. Campbell jr.
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zum ersten Male die Milchstraße, die sie durchstoßen hatten, in ihrer ganzen gewaltigen Ausdehnung. Morey arbeitete fieberhaft an seinen Berechnungen, und Arcot trat zu ihm, um ihm über die Schulter zu blicken.
    „Alle Achtung“, murmelte Morey und schob die Blätter, die mit langen Zahlenkolonnen bedeckt waren, zurück. „Neunundzwanzig Lichtjahre in zehn Sekunden! Und das bei halber Kraft. Die Geschwindigkeit steigert sich im Kubikzahlverhältnis zur Kraft – wird die Kraft verdoppelt, so erhalten wir achtfache Geschwindigkeit –, lassen Sie mich das noch schnell errechnen, Arcot …“ Seine Stimme wurde zu einem undeutlichen Murmeln, während er neue Zahlen auf das Papier warf, um dann die Lippen zu einem gedehnten Pfiff zu spitzen, als er das Ergebnis verkündete. „Bei voller Kraft können wir zehn Millionen Lichtjahre in weniger als fünf Tagen zurücklegen. In dieser Frist dürfen wir den nächsten Milchstraßennebel erreicht haben. Sie als Pilot, Arcot, sähen natürlich am liebsten eine Nonstopfahrt, um möglichst schnell ans Ziel zu kommen. Ich bitte Sie aber, nach etwa sechs Stunden noch einmal abzuschalten und zu warten, bis die Aufnahmen gemacht sind, die uns die Rückkehr zur Erde erleichtern sollen.“
    „Einverstanden, Morey“, nickte Arcot. „Bereiten Sie alles für die Aufnahmen vor, und übernehmen Sie dann die Überwachung der Instrumente im Kraftraum. Dies wird unser erster Versuch bei voller Kraft sein, ich möchte dafür genaue Werte haben.“
    Arcot kehrte in den Kontrollraum zurück, Morey machte seine Aufnahmen und nahm seinen Posten im Kraftraum ein, Arcot schaltete die Eigenverständigung ein. „Fertig, Morey?“
    „Fertig!“ kam die Antwort. „Lassen Sie den „Pionier“ zeigen, was in ihm steckt, Arcot!“
    Arcot legte den Hebel um, die Luft füllte sich mit der Spannung der strömenden Energie. Funken wirbelten, trafen schmerzend die ungeschützten Hautstellen, aber die Männer spürten sie kaum, der Rausch hatte sie erneut gepackt, das große, erregende Abenteuer hielt sie in seinem Bann.
    Morey meldete aus dem Kraftraum das einwandfreie Arbeiten aller Geräte und Instrumente und traf Anstalten, in den Kontrollraum zurückzukehren, als Fullers Ruf ihn alarmierte: „He! Dort draußen! Seht euch das an!“
    Morey stürzte ans Fenster und stand wie erstarrt. Ungläubig rieb er sich die Augen, aber die Erscheinungen blieben. Auf beiden Seiten des Pioniers zogen zwei Raumschiffe auf gleichem Kurs dahin. Sie folgten jeder Bewegung des Pioniers, sie hoben und senkten sich im gleichen Rhythmus, sie behielten unbeirrt die gleiche Geschwindigkeit bei, unbestechlichen Bewachern gleich, die sich nicht abschütteln ließen, obwohl sich das von Menschenhand geschaffene Schiff mit seiner höchsten, unvorstellbaren Geschwindigkeit durch den Weltraum bewegte.
    Morey riß sich von dem verwirrenden Bild los und stürmte in den Kontrollraum, Arcot, Fuller und Wade saßen kerzengerade aufgerichtet auf ihren Plätzen; an Arcots Händen, die das Steuer umklammerten, traten die Knöchel weiß hervor.
    „Lord!“ stieß Morey atemlos hervor, als keiner der Freunde etwas sagte. „Wir sind nicht mehr allein im Weltraum! Woher, zum Teufel, mögen diese Schiffe gekommen sein?“

5. Kapitel
     
    Langsam löste sich der Bann, der die Männer gefangenhielt. Wade und Fuller erhoben sich von ihren Plätzen und eilten an die tödlichen Waffen des Pioniers, bereit, jeden Angriff sofort vernichtend zu beantworten.
    „Nicht schießen! Um Gottes willen, nicht schießen!“ Arcot rief es laut, vom Lachen geschüttelt. Verdutzt lösten Wade und Fuller ihren Griff von den Waffen, starrten Arcot an, als habe er den Verstand verloren.
    „Möchte wissen, worüber Sie lachen“, knurrte Wade beleidigt und kehrte auf seinen Platz zurück. „Sollen wir uns vielleicht abknallen lassen, ohne uns zur Wehr zu setzen? Wer sagt Ihnen denn, daß die beiden da friedliche Absichten …“ Seine Stimme brach ab, sekundenlang musterte er die rätselhaften Begleitschiffe mit kritischem Blick, dann schlug er sich klatschend die Hand gegen die Stirn. „Bei allen Heiligen, das sind ja haargenaue Nachbildungen unseres guten Pioniers!“
    „Endlich erfaßt“, nickte Arcot. „Das war es, worüber ich lachen mußte. Über uns nämlich, über die vier hochgelehrten Wissenschaftler, die über ihre eigenen Schatten wie Kinder erschrecken und aus der Fassung geraten. Dabei ist die Erklärung so einfach. Im normalen Raum würde

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