Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kosmische Kreuzfahrt

Kosmische Kreuzfahrt

Titel: Kosmische Kreuzfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John W. Campbell jr.
Vom Netzwerk:
unverbindlich, nicht fordernd und befehlend, wie die Männer auf Sator gesprochen hatten, die dort das Wort geführt hatten.
    Wade hatte das Mikrofon dicht vor den Lippen; in leise geflüsterten Sätzen beschrieb er den auf dem Schiff Zurückgebliebenen die Szene, die sich vor ihren Augen abspielte. Er beschrieb den schmucklosen Raum, der ernste Würde ausstrahlte, das Gremium feierlich blickender Männer, von denen einige blaue Uniformen trugen, während die anderen mit einheitlicher Unauffälligkeit gekleidet waren. Dann brach Wade ab, weil Torlos sich ihnen zuwandte, um ihnen die Worte des Rates mitzuteilen.
    „Der Rat bittet euch, die freien Plätze am Tisch zu besetzen. Ich habe ihn über eure Vorsichtsmaßnahmen orientiert, man versteht und billigt sie. Die Männer auf den erhöhten Stühlen sind die Obersten Drei, die anderen ihre Berater, jeder ein Spezialist auf seinem Gebiet – Wissenschaften, Handel, militärische Interessen. Die Vertreter der Wissenschaften sitzen zur Linken, daran schließen sich die Handelsbeauftragten, dann folgen die Kommandeure der Streitkräfte. An wen wünscht ihr zuerst das Wort zu richten?“
    Arcot unterhielt sich flüsternd mit Wade, bevor er antwortete. „Ich halte es für zweckmäßig, zuerst den Wissenschaftlern zu erklären, inwieweit sich unsere Erkenntnisse von den euren unterscheiden. Wenn dies geschehen ist, werden die Militärberater begierig sein, zu erfahren, wie sie von diesen Kenntnissen den besten Gebrauch machen können. Daraus ergibt sich, daß danach die Handelsbeauftragten eingeschaltet werden, damit sie in der Lage sind, das für die Fabrikation der Waffen benötigte Material zu beschaffen.“
    Torlos übersetzte schnell in die Sprache Nansals, was ihm Arcots Gedanken übertragen hatten. Lebhaftes Gemurmel erhob sich um den Tisch, die Mehrzahl der Männer nickte zustimmend zu Arcots Vorschlag.
    In kurzen, knappen Sätzen umriß Arcot den Stand von Technik und Wissenschaft auf der Erde, erwähnte Raumverzerrer, Molekularstrahler und Hitzepistolen. Torlos mußte immer öfter nach Worten suchen, um fremde Begriffe, die Arcot ihm suggerierte, in die ihm geläufige Sprache zu übertragen. Arcot hatte Erbarmen mit ihm und kürzte sein stummes Referat ab, um dann zur praktischen Demonstration, die sich in erster Linie an die Militärs richtete, überzugehen.
    Er zog die Molekularpistole, hielt sie hoch, so daß sie von allen Anwesenden klar zu erkennen war, und erläuterte ihre Wirkungsweise. Einer der Zivilisten, den Torlos als Chefchemiker bezeichnet hatte, nickte zustimmend. Molekularenergie war ihm nichts absolut Neues. Er beschäftigte sich schon seit Jahren mit ihr, begriff aber ihre ungeheure Wichtigkeit erst, als Arcot ihm klarmachte, daß es ihnen mit Hilfe dieser Energie gelungen war, zwei Sonnen aufeinanderstürzen zu lassen.
    Dann nahm Arcot die Hitzepistole zur Hand und erklärte, wie die Vernichtung von Materie, die sich in der Waffe abspielte, durch die Linse aus Relux in reine Hitze verwandelt wurde.
    „Ich möchte ihre Wirkung an einem praktischen Beispiel demonstrieren“, fuhr er, zu Torlos gewandt, fort. „Zu diesem Zwecke müßte mir allerdings ein größeres Stück Metall beliebiger Art zur Verfügung gestellt werden.“
    Torlos übersetzte, und einer der Physiker sprach mit leiser Stimme in ein kleines Mikrofon. Sekunden später wurde ein faustgroßer Eisenklumpen hereingebracht. Arcot warf ihn in die Luft und heftete ihn auf den Molekularstrahl, wo Wade ihn vermittels des Hitzestrahlers zum Glühen und Schmelzen brachte. Gebannt verfolgten die Männer von Nansal, wie der Klumpen zusammenschrumpfte; in einem blitzenden Feuerwerk verbrannte seine Oberfläche im Sauerstoff der Luft. Wade unterbrach den Strahl, die Kugel kühlte schnell ab. Arcot leitete sie mit dem Molekularstrahl auf den Boden des Raumes, wo sie, von den Nansalern staunend betrachtet wurde – ein winziges Klümpchen, in Kälte erstarrt und mit einer dünnen Eisschicht bedeckt.
    Dann sprach Arcot weiter, und er benötigte fast eine Stunde, um den für den Handel verantwortlichen Männern eine genaue Aufstellung des benötigten Materials zu geben, das für die Produktion der Waffen Voraussetzung war. Allgemeine Anweisungen, die die Herstellung betrafen, beendeten die Ausführungen Arcots.
    Um den Tisch begann eine lebhafte Diskussion, die damit endete, daß einer der Obersten Drei durch Torlos den Erdbewohnern seinen Dank aussprach und sie fragen ließ, wodurch sie sich

Weitere Kostenlose Bücher