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Kostbar wie ein Tag mit dir - Roman

Titel: Kostbar wie ein Tag mit dir - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Fraser
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zuerst in ihn verknallt.
    Was zwischen Beattie und Marc vorgefallen ist, das macht mir allerdings zu schaffen. Doch wie kann ich weiter böse auf sie sein wegen etwas, was sich noch gar nicht ereignet hat? Und von jetzt an wird ohnehin alles anders verlaufen.
    Ich werde noch Zeit brauchen, aber eines Tages werde ich sie anrufen - vielleicht, wenn sie älter ist, wenn sie weiser geworden ist ...
 
    Bedauern ist reine Zeitverschwendung. Manchmal allerdings, im Supermarkt, ja, besonders im Supermarkt, wenn ich in den Gang komme, wo die Weet-Bix liegen - die mochte Charlie am liebsten -, und wenn mein dicker Melonenbauch gegen den Griff des Einkaufswagens drückt, kann ich nicht anders, ich denke: Wenn doch bloß ...
    Jetzt weiß ich es wieder. Während ich mich über die Waschmaschine beuge und eins von Marcs alten Taschentüchern herausziehe, das sich in den Wäschestücken verfangen hat, fällt mir alles wieder ein.
    Der Unfall.
    Ich war gerade dabei, über das Handy mit Charlie zu telefonieren, als ich etwas auf der Fahrbahn bemerkte, einen Menschen. Ein Mann winkte uns zu, er stand einfach auf der mittleren Spur auf der Gegenseite ... Er war kräftig gebaut wie ein Rugbyspieler und blinzelte in den Regen, der ihm auf den Schädel trommelte und ihm lange Haarsträhnen auf die Stirn klebte. Er winkte uns mit einem roten Stofffetzen zu.
    »Hey!« Abgelenkt ließ ich das Handy sinken. »Was macht der denn da?«
    »Qui?«
    »Der Typ da!« Ich schaute über die Schulter zurück, während wir vorbeibrausten und die Reifen über die nasse Fahrbahn zischten, weiter die Autobahn entlang. »Hast du ihn nicht gesehen?«
    »Welcher Mann denn?« Marc hatte den Blinker eingeschaltet, weil er den Lastwagen vor uns überholen wollte. Angespannt beugte er sich vor. Er starrte mit zusammengekniffenen Augen auf die Windschutzscheibe, ohne etwas zu erkennen.
    Als ich zum ersten Mal auf einer französischen Autobahn hinter dem Steuer saß, hatte er mir erklärt: »Wenn du überholen willst, musst du dich nur darauf konzentrieren, dass du geradeaus guckst, nicht zur Seite auf das, was neben dir ist. C'est simple.«
    Klar, dachte ich und hielt den Atem an, während meine Hand verkrampft auf dem Armaturenbrett lag. Du kannst meinetwegen gern nach vorn gucken, aber ich werde den LKW im Auge behalten.
    Ich erinnere mich an den Krach - kreischende Bremsen, quietschendes Gummi, Metall, das auf Metall knirschte - und wie ich auf den Wagenboden trat, auf eine bremse, die es nicht gab. Und an das Handy, das von der Windschutzscheibe abprallte.
    O Gott, Marc!
    So bekam ich keine Gelegenheit mehr, ihm von dem Mann auf der Straße zu erzählen.
    Marc meint, ich hätte ihn mir eingebildet, ich hätte mir den Unfallhergang nachträglich neu zurechtgelegt. Post mortem déformation des faits.
    »Da draußen hat niemand gestanden«, sagt er. »Es ist einfach passiert. C'est tout. «
    Aber ich weiß, was ich gesehen habe. Der Mann hat versucht, uns zu warnen; wir sollten langsamer fahren. Daher bereue ich den Moment, bevor Marc den Blinker setzte, bevor wir auf die Überholspur wechselten. Da hätte ich nämlich noch sagen können: »Halt an, Marc!«
    »Ach, Annie, hör auf!«, sagt er.
    Und ich bedaure, dass ich mich nicht verabschiedet habe. Lebe wohl, Charlie.
    Bedaure nichts, hat grandma gesagt. Aber ich tue es trotzdem. Ich kann nicht anders.
    Marc meint, dass ein LKW auf der Seite gelegen hat, große Stücke schimmerndes Metall seien über die Straße verstreut gewesen und glitzerten im Regen, genau vor uns. Ich habe nichts gesehen, weil ich so damit beschäftigt war, Charlie vom Computer loszueisen und auf das Ungetüm neben mir zu schauen, das wir gerade überholten. ich betete darum, dass wir nicht an den gigantischen Reifen entlangscheuerten, die zu dicht neben uns bedrohlich aufragten.
    »Das hätte sowieso nichts geändert«, sagt Marc. »wir hatten gar keine Chance, Annie.«
    Aber ich weiß, was ich gesehen habe: einen Mann mit einem roten Tuch, der versuchte, uns mit seinem Winken zu warnen. Es war Serge.
    »Mais il est mort, Annie. Er ist doch im Fluss ertrunken.«
    »So tot wie wir, Marc, nachdem wir den Unfall hatten?«
    Er hat uns zugewinkt, um uns zu stoppen - mit dem Halstuch seines Hundes.
 
    Wir fahren hinaus nach Ozouer, um uns mit Marcs Eltern zu treffen, angeblich zum ersten Mal. Sie begrüßen mich wie damals. Sie sind reizend.
    Bis ihnen der Melonenbauch auffällt.
    Ich bin im sechsten Monat. Der Schreck in Rosas Gesicht ist

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