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Kotzmotz der Zauberer

Kotzmotz der Zauberer

Titel: Kotzmotz der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Werner
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bis er endlich die alte, wurzelbraune Decke gefunden hatte. Unter dem Sessel.
    Und als er glaubte, das alles sei nun genau das richtige Bett für einen kleinen, müden Hasen, hob er ihn sachte, sachte herunter und legte ihn dort hinein, deckte ihn zärtlich zu und murmelte:
    »Schlaf gut, kleiner Hase!«

    Und dann setzte er sich in seinen alten, staubigen Sessel, schloss die Augen und hörte dem Hasen beim Schlafen zu.
    Und draußen hörte er die Nacht ihr Nachtlied summen, er hörte den Mond das Sternenlied brummen, er hörte die eigenen Atemzüge und die Atemzüge des müde gewordenen Hauses.
    Als er endlich voller Verwunderung über diesen Tag in sein Bett sank, zog er das dicke Oberbett hoch bis an seine Nasenspitze.
    Und das Mondlicht leuchtete in seinen Augen. Und die Freude.
    Und dann schlief er ein.

    Oben am Himmel kitzelte der Mond die Sterne und übte das Abtauchen und Tieftauchen und Auftauchen zwischen den Wolken und äugelte hin und wieder durch die Fensterläden in das rabenschwarze Zaubererhaus.
    Da wurde der kleine Hase wach.
    Die schwarzwurzelbraune Decke hatte sich in seinen Pfoten verheddert, er konnte sich kaum bewegen und er wusste nicht, wo er war.
    Es war dunkel, der Mond schwamm gerade eine Runde hinter den Wolken und es roch ganz anders als im Wald. Und es knisterte und knackte um ihn herum, ganz anders als im Wald.
    Doch er war nicht in seiner kuscheligen Schlafhöhle. Deshalb beschloss er, dass es ein Traum sei und dass er jetzt auf der Stelle wach werde. Und er kniff sich ganz fest in den Bauch, aber der Traum ließ sich nicht vertreiben und sein Bauch tat weh.
    Da knackte es heftig direkt über ihm und etwas zischelte knapp an seinen Ohrenspitzen vorbei. Und plötzlich wuchs vor ihm eine dunkle Gestalt, wurde immer größer und größer und kam auf ihn zu.
    Und als der kleine Hase vor Schreck die Augen fest zukniff und nach einer Weile mutig ein ganz klein wenig blinzelte, war sie verschwunden.

    Doch genau ein Stück weiter, genau genommen eine Rattenschwanzlänge von seinem Kopf entfernt, knisterte es und etwas Schwarzes zuckte wild hin und her, bekam Krallen und Spitzen, wurde größer und kleiner und verschwand.
    Und dann heulte etwas, es krachte mit Getöse hinter ihm und dann wurde es brunnenschachttieffriedhofsschwarzdunkel.
    Da schickte der kleine Hase zitternd ein großes, schnelles Hasengebet hoch in die Wolken:
    »Bitte, bitte, lieber, weiser, gütiger Hase da oben im Himmel! Mein Herz ist klein, schick Mut hinein!«
    Aber da krachte es ein weiteres Mal, als wäre der Mond
    aus den Wolken gefallen. Und es wurde etwas heller um ihn herum, doch die finstere Gestalt war immer noch da und wuchs und schrumpfte und wuchs.

    Da hielt es der kleine Hase nicht mehr aus.
    Er sprang hoch, verwickelte sich in der Decke, stolperte, fiel auf die Nase, und als er sich aufgerappelt hatte, stand er Aug in Aug mit dem allergrößten, allerschlimmsten Schreckgespenst, das er sich nie, aber auch niemalsnie in seinen allerschwärzesten Träumen vorgestellt hätte.
    Und da griff der Hase irgendetwas, was neben ihm lag, und das war lang und hart und spitz. Das schwang er mit dem allerkleinsten Zipfel seines übrig gebliebenen Hasenmutes wild hin und her.
    HA! SOLLTE ES DOCH KOMMEN!
    Dabei stieß er sein wildestes und grässlichstes Geheul aus, um das Gespenst zu Tode zu erschrecken, so dass sich ihm selbst die Nackenhaare vor Entsetzen sträubten.
    »HU HU HU HUUUUUUUU!«
    Aber da schrie plötzlich etwas hinter ihm mit durchdringender, schriller Stimme:
    »HIIIIIIIIILFE!«
    Und als der zitternde Hase sich heftig umdrehte nach
    dem zweiten Gespenst, das da so feige hinter seinem Rücken nach Verstärkung schrie, stellte sich jedes einzelne seiner zerzausten Haare steil in die Luft. Sein kleines Hasenherz setzte für einen Moment aus und dann stolperte es so heftig los, als wollte es für immer und ewig davonrennen.

    Vor dem kleinen Hasen stand ein MONSTER!

    Es war so groß, dass sein Kopf kaum noch zu sehen war.
    Es hatte einen weiten, knochenbleichen, flattrigen Monstergespensterumhang um seine Schultern und die spitzeste Nase, die es gab, um kleine, hilflose, unschuldige Hasen damit aufzuspießen.
    Seine rhabarberblättergroßen Augen schleuderten giftige Blitze nach ihm. Und mit seinen knochendürren Krallenhänden fuchtelte es wild hin und her, um ihn zu packen und in sein gefräßiges Monstermaul zu stopfen und ihn zu fressen. Mit Haut und Haar.
    Und da riss es auch schon sein

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