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Kotzmotz der Zauberer

Kotzmotz der Zauberer

Titel: Kotzmotz der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Werner
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dieser gefährliche Dolch war der harte, spitze, große Schuh des Zauberers und der zweite war weit unters Bett geschlittert.
    Da schrie der kleine Hase:
    »Moment mal, bin gleich wieder da!«
    Und er verschwand unter dem riesengroßen, knackenden, wurmlöchrigen Zaubererbett. Und darunter war es so dunkel wie in einem Hühnerpopo.
    Aber er hatte noch nicht mal ein schneckenhorngroßes-bisschen Angst, denn oben auf der Dunkelheit saß ja der Zauberer und passte auf ihn auf.
    Und der Zauberer guckte verdutzt auf den Rest von einem kleinen Hasenschwanzstummel, der gerade noch unterm Bett hervorlugte.
    Und dann rutschte der zerzauste Hase rückwärts wieder unterm Bett hervor und er sah aus wie ein gefährlicher Wollhasenwüstenlöwe mit den vielen Bettflusen im Fell, zwischen den Ohren und um die Nase.
    Aber in seinen Pfoten hielt er den zweiten harten, spitzen Schuh.
    Er reichte ihn dem verblüfften Zauberer, richtete sich kerzengerade auf, knickte sein eines Ohr steil nach oben und schrie: »Nimm diesen Dolch und kämpfe, du SAUERBRATENMONSTER, wenn du dich traust!«
    Und der Zauberer, der sofort begriff, dass das hier nun ein wunderbares, frisch erdachtes Spiel werden sollte, grinste sein neues, schiefes Zaubererlächeln, sprang auf, fuchtelte wild mit seinem Schuh in der Luft herum und brüllte:
    »HA! Du großmäuliger WOLLHASEN WÜSTENLÖWENFURZ! Zieh du zuerst!«
    Und der Mond traute seinen Augen nicht, als er ein kleines, zerzaustes, verwolltes und ein spaghettidünnes, riesengroßes Nachtgespenst mit langen und gefährlich spitzen Dolchen umeinander herumrennen sah, die fürchterlich kreischten und kämpften. Und die dabei so schrecklich tobten und lachten, dass selbst die erschrockenen Spinnen und Mäuse zu kichern begannen.
    Die beiden wilden und todesmutigen Kämpfer bekamen in ihrer Schlacht bei dem Gekreische lange Zeit nicht mit, dass draußen gelbdüstere Wolkenberge den Mond zum Tieftauchen zwangen und ein mächtiges Gewitter sich aufs Dach gehockt hatte.
    Donnergetöse krachte durch Türen und Fenster, und das Gewitter spielte da draußen am Himmel sein eigenes Nachtspiel mit funkelnden, blitzenden Dolchen.
    Und plötzlich hielt der Zauberer mitten im Kampf inne.
    Er stand stock und steif da wie ein frisch gesteckter Zaunpfahl, und seinen Dolchschuh hielt er regungslos in die Luft. In dem dunklen Zimmer leuchtete sein erschrockenes Gesicht knochenbleich über seinem Nachthemd.
    Und dann sprang er mit flatternden Hemdzipfeln ZICKZACK über ein-zwei-drei umgestoßene Hocker und Stühle mit einem kühnen Sprung direkt in sein Bett, zog sich das Oberbett bis an die milchweiße Nasenspitze und flüsterte: »HIIIIILFE! MAMAPAPA! EIN GEWITTER! Ich hab Angst!«
    Und SCHWUPP und WUPP sprang der gefährliche Wollhasenwüstenlöwe hast-du-nicht-gesehen hinterher und drückte sich ganz eng an den zitternden Zauberer und flüsterte:
    »Angsthaben ist schlimm, stimmt’s? Aber zusammen Angsthaben ist nicht ganz so schlimm, oder?«
    Und als es draußen mit Donnergetöse krachte und rumste und beide Fensterläden auf einmal zufielen, zitterte er: »Wi-hi-hir passen aufeinander au-au-auf! Sti-hi-himmt’s?«
    »Ma-ha-hachen wi-hir«, zitterte der Zauberer.
    Und sie drückten sich noch enger aneinander.
    Und ihre blassen Nasen schauten noch so gerade eben über
    das Oberbett. Aber unter der Bettdecke hielten sie sich fest, denn wenn man sich aneinander festhält, ist alles nur halb so schlimm, stimmt’s?

    Und als das Gewitter endlich genug hatte von seinem blitzenden Dolchspiel und weiterzog und die ersten Morgenvögel die müde gewordene Nacht benoteten, da schliefen die beiden Freunde schon längst in dem Traumland zwischen Himmel und Erde.

A ls der Zauberer am späten Vormittag wach wurde, stand der kleine zerzauste Hase vor seinem Bett, reckte und streckte sich, plusterte sein Fell ordentlich in alle Richtungen und stupste ihn mit seiner kleinen weichen Pfote vorsichtig an.
    »Hallo, du Schlafnase!«, sagte er. »Wach auf! Wir haben einen JASMIN-WEISSEN-FEDER-SANFTEN-WIND-UND-WOLKEN-LIEBLINGSTAG! Steh auf!«
    Und der Zauberer, der so gut und tief geschlafen hatte wie schon lange nicht mehr in seinem Zaubererleben, blinzelte aus seinem verwühlten Bett hervor und murmelte schläfrig:
    »Ich zaubere uns gleich das tollkühnste Frühstück, das die Welt je gesehen hat!«
    Aber der kleine Hase sagte:
    »Tut mir leid. Ich muss jetzt gehen. Das machen wir ein anderes Mal!«
    Und als er dem Zauberer einen

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