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Kovac & Liska 02 - In aller Unschuld

Kovac & Liska 02 - In aller Unschuld

Titel: Kovac & Liska 02 - In aller Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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kein Verdächtiger.«
    »Wir versuchen, die Aussage einer dritten Person zu überprüfen.«
    »Ich war aus«, sagte er. »In der Stadt. Wie immer, wenn ich hier bin.«
    »Sie wohnen nicht immer hier?«
    »Hier ist's mir zu kalt.«
    »Wo wohnen Sie?«
    »L.A. Encino.«
    San Fernando Valley. Schmuddelhauptstadt der USA. Das hatte Kovac in einer Zeitschrift gelesen. In ganz normalen Wohnvierteln wurden dort Häuser angemietet, um Hardcore-Pornos zu drehen.
    Die Vorstellung, dass Long Donny Bergen da lebte, verlieh dem Begriff »der Junge von nebenan« eine ganz neue Bedeutung.
    »Nun ja«, sagte Kovac. »Das ist ja alles gut und schön, und ich bin sicher, dass es interessant wäre, sich länger mit Ihnen zu unterhalten, wenn ich Sie nicht zufällig für ein ekelhaftes Geschwür halten würde. Aber zurück zur Sache, Junior. Wir wissen, dass Sie am Freitagabend im Marquette in der Bar aufgekreuzt sind, um sich dort mit Schwesterchen und ihren Freunden zu treffen. Worum ging es?«
    »Um gar nichts«, sagte Bergen angriffslustig. »Ich habe mich auf einen Drink mit meiner Schwester getroffen. Ist das etwa verboten?«
    »Wo waren Sie vorher?«
    »In meiner Wohnung, ich habe mich zum Ausgehen fertig gemacht.«
    »War jemand bei Ihnen?«
    Bergen wandte sich wieder an Lieutenant Dawes. »Wie wollen Sie denn mit dieser Fragerei die Geschichte von einem anderen überprüfen? Für mich klingt das so, als würden Sie mir was anhängen wollen.«
    »Wenn wir wissen, ob jemand Bestimmtes bei Ihnen war, ist das wichtig für diese andere Person«, erklärte Dawes. Das war natürlich eine Lüge, aber es spielte keine Rolle. Sie waren nicht dazu verpflichtet, während einer Vernehmung bei der Wahrheit zu bleiben, nur der Vernommene riskierte eine Strafe, wenn er log.
    Bergen kniff die Augen zusammen. »Wer?«
    Dumm wie Bohnenstroh, der Junge , dachte Kovac. Nur gut, dass er andere Talente hat.
    »Das können wir Ihnen nicht sagen, Donny«, sagte Kovac. »Wenn wir es Ihnen sagen, können Sie sich nämlich überlegen, was für eine Geschichte Sie uns erzählen wollen, je nachdem, ob Sie die betreffende Person mögen oder nicht.«
    Bergen dachte mit seinem kleinen Hirn angestrengt über diese rätselhafte Erklärung nach.
    »Das heißt, dass Sie uns die Wahrheit sagen müssen«, sagte Dawes.
    Er runzelte die Stirn, offenbar überlegte er, dass es ihm so oder so nicht gut bekommen würde, ganz gleich, was er tat.
    »Was ist los?«, fragte Kovac. »Hatten Sie ein minderjähriges Mädchen bei sich?«
    »Nein! So was hab ich nicht nötig.«
    Kovac grinste breit. »Das hat doch nichts mit nötig haben zu tun, Junior, oder?«
    »Ich war allein.«
    »Zwischen sechs und sieben«, präzisierte Dawes, »waren Sie allein zu Hause.«
    »Das habe ich doch gesagt.«
    »Hat Sie jemand gesehen, als Sie das Haus verlassen haben?«
    »Keine Ahnung. Ich denke nicht.«
    »Sie leben in Kalifornien«, sagte Kovac, »aber Sie halten sich hier eine Wohnung. Sie müssen häufig da sein.«
    »Mein Manager meint, das wäre eine gute Investition.«
    »Was stellen Sie mit der Wohnung an, wenn Sie nicht da sind? Vermieten Sie sie?«
    »Warum wollen Sie das wissen?«
    Kovac zuckte die Achseln. »Reine Neugier.«
    »Haben Sie Freitagnachmittag mit Ihrer Schwester telefoniert?«, fragte Dawes.
    »Ja. So um drei, halb vier. Sie fragte, ob ich Lust hätte, auf einen Drink im Hotel vorbeizuschauen.«
    »Wissen Sie zufällig, ob David Moore zu dem Zeitpunkt bei ihr war?«
    »Ich glaub' schon.«
    »Wie gut kennen Sie ihn?«, fragte Kovac.
    »Wir haben nicht viel miteinander zu tun. Abgesehen davon, dass der Kerl Kohle hat, finde ich, dass meine Schwester einen lausigen Geschmack hat, was Männer angeht.«
    »Wie haben Sie ihn kennen gelernt?«
    »Durch Eddie. Vor ungefähr ein, zwei Jahren.«
    »Eddie?«, hakte Dawes nach.
    »Ja, Eddie Ivors. Ich kenne Eddie aus der Branche. Er hat mich mit Dave bekannt gemacht.«
    »Aus der Pornofilmbranche?«
    »Ja.« Bergen lachte kurz auf. »Jeder denkt, dass Eddie sein Geld mit Kinos gemacht hat. Eddie hat sein Geld mit Pornos gemacht und damit die Kinos gekauft. Ganz der ehrenwerte Geschäftsmann.«
    »Und David Moore? In welcher Beziehung steht er zu Ivors?«, fragte Kovac und spürte seinen Blutdruck wieder steigen. David Moore, der von der Kritik gefeierte Dokumentarfilmer. Kovac wusste, was Bergen sagen würde, bevor er den Mund aufmachte.
    »Der ist auch in der Branche. Er hat für Eddie ein paarmal Regie geführt.

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