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Kovac & Liska 02 - In aller Unschuld

Kovac & Liska 02 - In aller Unschuld

Titel: Kovac & Liska 02 - In aller Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Benehmen an, Detective Sergeant Sam Kovac, wenn Sie nicht wieder auf Streife gehen wollen«, fuhr ihn Dawes an. »Ihr Dienstgrad kann Ihnen ganz schnell entzogen werden. Und das wird auch passieren, wenn Sie sich noch einmal einen solchen Auftritt leisten wie mit David Moore.«
    »Verstanden.«
    Dawes runzelte die Stirn. »Das ist ein sehr wichtiger Fall, Sam. Jeder Medienfritze und jeder Politheini in der Stadt verfolgt diese Geschichte. Mir sitzen der Dezernatsleiter, der stellvertretende Polizeichef und der Polizeichef selbst im Nacken. Ich kann nicht das Risiko eingehen, dass Sie eine Vernehmung gefährden, indem Sie den Verdächtigen einschüchtern -«
    »Er hat eine Richterin entführt!«, zischte Kovac. »Mein Gott! Was sollen wir denn tun, verdammt noch mal? Ihm Tee und Plätzchen servieren?«
    »Entweder Sie sehen zu, oder Sie verschwinden.«
    »Hat das nicht auch seine zweite Frau in den Flitterwochen zu ihm gesagt?«, fragte Tippen, um die Spannung zu lösen.
    Kovac versuchte, den Aufruhr, der in seinem Inneren tobte, zu unterdrücken, ohne jedoch den Blick von Dawes zu wenden. Er wollte, dass sie ihn in den Vernehmungsraum ließ, in dem Donny Bergen saß. Bergen war in seiner Wohnung in Downtown von Tippen und ein paar anderen seiner Kollegen beim Packen von zwei Reisetaschen gestört worden. Er war auf dem Weg zu einem Flugzeug nach St. Kitts.
    »Sehen Sie, Lieutenant«, sagte Kovac und senkte seine Stimme um ein paar Dezibel. »Ich bin derjenige, der mit seiner Schwester gesprochen hat. Sie hat ihn garantiert vor mir gewarnt. Ich bin derjenige, der Moore auf den Pelz gerückt ist. Ich habe ein halbes Dutzend Mal Ivors angerufen, um ihn nervös zu machen. Der Typ steckt mit drin. Und ich bin derjenige, der ihnen auf den Fersen geblieben ist. Wenn Sie da reingehen, fängt für die das Spiel von vorn an.«
    Dawes sah ihn an und erwog das Für und Wider. Sie machte keinen besonders glücklichen Eindruck. Kovac hoffte, dass das ein gutes Zeichen war. Er kannte sie nicht gut genug, um ihre Reaktion vorhersagen zu können. Das war der erste große Fall, bei dem sie zusammenarbeiteten.
    Vermutlich fiel ihr in diesem Moment all das ein, was man ihr an höherer Stelle über ihn gesagt hatte, als sie den Job angetreten hatte. Zweifellos hatte ihr jemand erzählt, dass sich Amanda Savard vor seinen Augen umgebracht hatte. Dass es Monate gedauert hatte, bis er darüber hinweg war. Jetzt erlebte sie mit, wie er wegen Carey Moore die Beherrschung verlor.
    Kovac breitete ergeben die Arme aus. »Lassen Sie mich mit Ihnen gemeinsam da reingehen. Nehmen Sie eine Pistole mit. Wenn ich mich danebenbenehme, können Sie mich erschießen.«
    »Warum hat er mir dieses Angebot noch nie gemacht?«, fragte Liska.
    »Weil du es tun würdest?«, schlug Elwood vor.
    »Da könntest du Recht haben.«
    Dawes stieß einen langen Seufzer aus. »Haben Sie einen Nebenjob, auf den Sie notfalls zurückgreifen könnten?«, fragte sie genervt.
    Im Hintergrund sagte Tippen: »Wenn Donny Bergen aus dem Verkehr gezogen wird, wird eine Stelle im Pornogeschäft frei.«
    Liska schlug ihm auf den Arm. »Halt die Klappe!«
    »Angeblich kann ich ganz gut Hamburger wenden«, sagte Kovac.
    Lieutenant Dawes verdrehte die Augen gen Himmel und schüttelte den Kopf. »Gott steh mir bei. Na schön, Detective. Gehen wir zusammen rein. Aber wenn Sie auch nur ein falsches Wort von sich geben, sollten Sie sich besser schon mal ein Haarnetz und einen Bratenwender besorgen, weil Sie dann nämlich ab nächsten Montag für das große M arbeiten.«
    Long Donny Bergen lümmelte auf einer Seite des Tischs mit verschränkten Armen und leicht gespreizten, gestreckten Beinen auf seinem Stuhl. Eine eingeübte Pose, um Selbstsicherheit zu demonstrieren und das zur Schau zu stellen, was ihm zu seinem Ruhm verholfen hatte und sich unübersehbar unter seiner Jeans wölbte.
    Davon abgesehen wirkte er nicht besonders kräftig. Er sah seiner Schwester sehr ähnlich – das gleiche schmale Gesicht, die blasse Haut, die ständig gerötete Nasenspitze.
    Kovac hätte ihm gern die Frage gestellt, ob er und Ginnie von ihrem Dealer Familienrabatt bekamen. Er hätte ihm gern den Stuhl unter dem Hintern weggetreten. Nun, er verkniff sich beides.
    »Mr. Bergen, ich bin Lieutenant Dawes. Das ist Detective Sergeant Kovac. Danke, dass Sie hergekommen sind.«
    Dawes setzte sich auf den Stuhl neben Bergen. Kovac setzte sich Bergen gegenüber. Er lächelte nicht, sagte nichts. Er starrte den Kerl

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