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KR083 - Ich - gegen ihn

KR083 - Ich - gegen ihn

Titel: KR083 - Ich - gegen ihn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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aufzuhelfen. Er nahm sie und zog sich daran hoch.
    Und in diesem Augenblick brach das stumpfe Glas über den Augen des Mannes auf, und der Funke, der immer schon darunter geglommen hatte, schlug hoch in einem Feuer voll tierischer Wildheit. Der harte Mund des »Schweigsamen« öffnete sich zu einem lauten, gellenden, irren Gelächter.
    Dieses geschah in der Sekunde, in der er sich auf mich warf. Er benutzte den Zug meiner helfenden Hand, warf sich hinein und verstärkte sie zu gefährlichem Schwung.
    Der Aufschrei der Männer unten, harter, dreimal gesottener Polizisten, drang wie aus weiter Ferne an mein Ohr. Ich stürzte, stürzte… und nur der Gewandtheit eines gründlichen Trainings verdankte ich es, daß ich nicht ins Bodenlose fiel. Im Sturz warf ich mich zur Seite, breitete Arme und Beine, überschlug mich mehrmals, rollte ein Stück, aber dann bremsten meine Glieder den Fall. Ich lag auf dem Gesicht an die schräge Halde gepreßt, blutend aus vielen Schrammen und Rissen von den Hunderten von kleinen Steinen, über die die Fahrt gegangen war. Mühselig sammelte ich meine Sinne.
    »Achtung, Jerry!« hörte ich Phils Stimme voller Verzweiflung von unten.
    Ich richtete mich instinktiv auf. Forester kam in einer Wolke von Staub. Er stieß wilde, tierische Schreie des Triumphes aus. Ich konnte mich bis auf die Knie erheben, bevor er gegen mich anprallte. Zusammen rutschten wir noch ein Stück abwärts, knallten gegen einen runden Felsbrocken von halber Manneshöhe. Ich fühlte, wie der Stein unter der Wucht des Aufpralles wackelte und aus seiner Lage zu gleiten drohte, aber noch hielt er sich.
    Forester preßte mich gegen den Fels. Sein Oberkörper lag über mir. Mir sackten die Knie weg, und es wurde mir schwarz vor den Augen.
    Er ging einen Schritt zurück, ich taumelte nach vorn, und er schlug mit aller Kraft zu.
    Er schlug zu hastig und nicht genau. Ich bekam den Hieb vor die Brust, wurde erneut gegen das Felsstück geschleudert, das wieder erbebte, aber gleichzeitig bewirkte der Schlag, daß ich wach wurde.
    Den nächsten Hieb Foresters blockte ich ab, und während er rechts ausholte, schlug ich links zu. Er bekam meine Faust in die Magengrube und wurde zurückgeschleudert.
    Ich begann die Situation wieder zu übersehen. Ich mußte höher als er stehen, wenn ich endlich mit Erfolg kämpfen wollte, aber noch ließ er mir keine Zeit dazu. Er griff sofort wieder an. Das war nicht mehr ein kalt kämpfender Mann, das war eine Bestie, die mich mit Schaum vor dem Mund anfiel. Ich schlug links und rechts, aber es war, als spüre er die Schläge überhaupt nicht. Ein Haken warf seinen Kopf zurück, und doch griff er nach mir und riß mich wieder zu Boden.
    Zum drittenmal taumelten wir gegen den Felsen, und zum drittenmal fühlte ich dieses unheimliche Erbeben. Wenn dieser Klotz ins Rollen oder Rutschen geriet, dann geriet die ganze Halde mit ihm in Bewegung. Ich mußte Forester endlich schaffen.
    Er lag halb über mir und tastete nach meinem Hals. Ich schützte mich, indem ich die Arme anzog und griff gleichzeitig nach seinem Kopf. Ich war jetzt so ruhig und kalt, als läge ich auf der Matte in unserer Sporthalle.
    Mit beiden Händen packte ich seine Haare, zerrte seinen Kopf zurück. Ihm gelang es unterdessen, meinen Hals zu lassen und er drückte zu, aber ich ballte eine Hand zur Faust und schlug zweimal zu, auf die Schlagader und auf die Kinnspitze. Meine Fingerknöcheln krachten. Er stöhnte, sein Griff lockerte sich, er wurde schlaff.
    Ich schob ihn zur Seite und stand auf. Er blieb auf dem Gesicht liegen. Wie Ameisen krabbelten von unten die Kameraden hoch, allen voran Phil.
    »Alles in Ordnung!« rief ich ihnen zu. Sie hielten inne und winkten. Ich sah Phils lachendes Gesicht.
    Ich hielt nach meinem Colt Umschau, aber ich konnte ihn nicht entdecken. Der Teufel mochte wissen, wohin er bei dem ersten Sturz gerutscht sein mochte.
    Forester kam zu sich. Er stützte sich auf den Armen hoch und schüttelte den Kopf. Es war erstaunlich, was der Mann vertragen konnte. Ein normaler Mensch war nach solchen Schlägen reif für ein Krankenhaus.
    »Hoch mit dir!« befahl ich ihm. Er richtete sich auf den Knien auf und stemmte sich dann ganz hoch. Dabei hielt er den Blick unverwandt auf mich gerichtet, und ich konnte erkennen, daß die Richter ihn niemals auf den Elektrischen Stuhl, sondern ins Irrenhaus schicken würden.
    Schwankend stand er auf den Füßen. »Geh hinunter!« sagte ich. »Drehe dich um!«
    Er tat das

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