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KR109 - Ich fuhr mit dem Tod Karussell

KR109 - Ich fuhr mit dem Tod Karussell

Titel: KR109 - Ich fuhr mit dem Tod Karussell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich fuhr mit dem Tod Karussell
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konnten, mußten wir noch einmal einen mit Ketten abgesperrten Platz passieren.
    In der Mitte dieses Platzes stand eine Art Pavillon mit vergitterten Fenstern.
    Der Pavillon wurde bewacht von Männern mit Maschinenpistolen, die Phantasieuniformen trugen.
    Wir bekamen an der Sperre einen Zettel in die Hand gedrückt, auf dem stand:
    In Ihrem eigenen Interesse werden Sie gebeten, den Inhalt Ihrer Taschen hier zu deponieren. Ihr Eigentum ist mit fünftausend Dollar versichert, die Sie sofort ausbezahlt bekommen.
    Wir betraten den Pavillon. Ein ebenfalls bewaffneter Angestellter drückte jedem von uns eine Kassette in die Hand.
    »Legen Sie den Inhalt Ihrer Taschen in die Kassette. Ich werde die Kassette dann vor Ihren Augen plombieren«, sagte er freundlich lächelnd.
    »Was soll der Quatsch?« fragte Al.
    »Es besteht die Wahrscheinlichkeit, daß Sie den Inhalt Ihrer Taschen verlieren würden. Wissen Sie, Sie werden da drinnen mal ’ne ganze Weile lang auf dem Kopf stehen«, erwiderte der Angestellte geduldig.
    Er war wohl an derlei Fragen gewöhnt.
    Wir verstauten also unsere Utensilien in den Kassetten.
    Sie wurden vor unseren Augen abgeschlossen und mit einer (lumerierten Plombe versehen.
    Die gleiche Nummer bekamen wir als Anstecknadel an den Rockaufschlag gesteckt.
    Al behielt allerdings seinen Revolver, den er jedoch aus der Halfter nahm und in eine mit Reißverschluß versehene Tasche seiner Kordjacke steckte. In diesem Augenblick wurde es draußen lebendig. Ich hörte einige Schüsse, und dann standen vier maskierte Männer im Raum, die Revolver in den Händen hielten.
    Einer von ihnen sagte: »Dies ist ein Hold-up. Nehmen Sie die Arme hoch und bewegen Sie sich nicht!«
    Phil und ich griffen instinktiv unter das Jackett an die linke Brustseite.
    Wir stellten beide mit größtem Bedauern fest, daß wir in der Erwartung einiger ruhiger und behaglicher Urlaubstage unsere Waffen nicht umgeschnallt hatten.
    Wir warfen uns zu Boden, während Al bereits seinen Revolver in der Hand hatte.
    Der Angestellte, der unsere Kassetten weggestellt hatte, hing sich an Als Arm und rief: »Machen Sie doch keinen Blödsinn. Sie bringen uns ja das ganze Programm durcheinander.«
    Dann begann eine mörderische Schießerei mit Revolvern und Maschinenpistolen.
    Ich hörte nun, daß auf beiden Seiten mit Platzpatronen geschossen wurde.
    Der Kampf setzte sich draußen fort.
    Die Besucher auf dem Platz reagierten auf ihre Weise: Einige schrien, die meisten, die offenbar unterrichtet waren, lachten amüsiert.
    Ich hatte das unbestimmte Gefühl, daß wir uns blamiert hatten.
    Schließlich wurden die »Gangster« von der »Wachmannschaft« überwältigt.
    Ein kleines Männlein tauchte auf und nahm einem der Gangster eine Kassette aus der Hand.
    Der Angestellte kam wieder zu uns herein.
    »Tut mir leid, daß wir Sie erschreckt haben«, sagte er grinsend. »Das Ganze ist ein Reklametrick von uns. Jede Woche einmal wird von diesen nur zu dem Zweck von uns angestellten Leuten ein Raubüberfall in Szene gesetzt. Die Jungens nehmen dann eine der Kassetten an sich, die von einem Notar«, er wies auf das kleine Männlein, »geöffnet wird. Der Betreffende, dem der Inhalt der Kassette gehört, bekommt sein Eigentum zurück und außerdem als Prämie hundert Prozent der Bargeldsumme, die er in der Kassette deponiert hatte, dazu.«
    »Wenn also einer eine Brieftasche mit einem Dollar hier hinterlegt, bekommt er zwei Dollar zurück«, erkundigte sich Phil.
    Der Angestellte nickte.
    »Und bei tausend Dollar?«
    »Bekommt er natürlich zweitausend Dollar zurück«, erklärte der Angestellte.
    »Sollte allerdings der Betrag die Summe von zehntausend Dollar übersteigen, passen wir. Mehr als zehntausend Dollar als Prämie können wir nicht ausschütten. Wir würden sonst sehr schnell pleite machen.«
    Al schüttelte befremdet den Kopf.
    »Komische Sache.«
    »Ich möchte betonen«, sagte der Angestellte mit wichtiger Miene, »daß es sich hier nicht um ein gesetzwidriges Glücksspiel handelt. Es existiert ja kein Risiko für den Gast. Seine drei Dollar zahlt er für den Eintritt und nicht für die Möglichkeit, eine Prämie zu erhalten. Die Prämie bedeutet ein zusätzliches Entgegenkommen der Direktion, um den Karussellbesuch etwas reizvoller zu gestalten. Und dann ist so ein vorgetäuschter Gangsterüberfall ja auch ein großartiges Schauspiel.«
    »Dann kommen viele Ihrer Besucher nur, weil sie hoffen, den Inhalt ihrer Brieftasche zu verdoppeln?« fragte

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