Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
KR109 - Ich fuhr mit dem Tod Karussell

KR109 - Ich fuhr mit dem Tod Karussell

Titel: KR109 - Ich fuhr mit dem Tod Karussell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich fuhr mit dem Tod Karussell
Vom Netzwerk:
entschloß, ins Hapgo zu gehen. Er kam dann in den Schaltraum und sah mich am Boden liegen. Zwei Kerle saßen herum und rauchten. Spencer und seine Leute hatten uns die ganze Zeit hindurch beobachtet. Als du abfuhrst, schickte er zwei Leute in den Schaltraum, die mich von hinten niederschlugen.«
    Phil faßte sich an den Hinterkopf.
    »Kansas-Bull-Janson brauchte ein paar Minuten, um mit den beiden fertig zu werden, stellte dann die Anlage wieder an und fuhr einfach mit dem Stuhl ins Blaue hinein, in der Hoffnung, dich irgendwo aufzustöbern.«
    »Das tat er ja dann auch«, sagte ich.
    »Als ich wieder zu mir kam, beherrschte mich der gleiche Gedanke. Nur ging es mir im Schrittempo zu langsam. Ich stellte also auf normale Geschwindigkeit ein und sprang auf einen der Stühle. Ich muß wenige Minuten nach dir den Rotor erreicht haben. Du reagiertest nicht auf mein Rufen, sondern schossest mechanisch auf Spencer, der schon längst sein Loch in der Stirn weghatte. Du schossest wie verrückt auf den an der Wand klebenden Toten. Du zogst immer wieder durch, schon als du dich längst verschossen hattest. Es war ein gräßliches Bild. Da klebte ein Toter an der rotierenden Wand und ihm gegenüber ein Mann, der gar nicht mehr bei Bewußtsein war, dem das Blut aus dem Mund sickerte, dessen Jackett und Hose mehr rote als normal gefärbte Stellen aufwiesen. Und dieser zu dreiviertel bewußtlose Mann schoß wie eine Kampfmaschine und zog noch durch, als sein Revolver schon leer war. Wir stoppten dann die Anlage, und ihr fielt beide wie die Wachspuppen von der Wand auf den Boden.«
    Ich nickte.
    »Das wäre das also. Mich haben sie schön fertiggemacht, was?«
    »Zwei Kugeln im Oberschenkel, eine im Arm.«
    Ich hob den Kopf und blickte an mir hinunter. Es war da ziemlich viel verbunden.
    »Wie, immer noch im Bett?« sagte eine heisere Stimme.
    Kansas-Bull trat vor mich und streckte mir seine mächtige Hand hin.
    »Hallo!« sagte ich. »Danke, Kansas-Bull! — Wie geht’s Al?«
    »Der ist schon wieder auf den Beinen und kommt auch gleich.«
    Wenig später kamen Al und Mr. High.
    »Bequemes Leben hier im Krankenhaus«, sagte Al grinsend, »nicht wahr?«
    »Sehr bequem«, sagte ich. »Was ist eigentlich aus den vier Gangstern geworden, die versuchten, Spencer um seine Kassetten zu erleichtern?« fragte ich. »Sie sind mir jetzt beinahe sympathisch.«
    »Sie werden Ihnen alles andere als sympathisch sein, wenn ich Ihnen verrate, daß Sie selbst zwei von ihnen im Hapgo erschossen haben. Sie gehörten zu Spencers Leuten. Spencer hatte Angst bekommen wegen der Sam-Croach-Geschichte und wollte sich aus dem Geschäft zurückziehen. Als letzten Coup vor der Auflösung seines Todeskarussells wollte er in einem fingierten ,echten' Gangsterüberfall sämtliche Kassetten rauben lassen. Sie und ein paar Polizisten kamen seinen Leuten ja damals in die Quere.«
    »So ist das also«, sagte ich und schloß die Augen. Ich hörte, wie Mr. High weitersprach.
    »Im Augenblick ist man' damit beschäftigt, das Hapgo abzureißen. Wir haben vier von den Männern, die Sie und Mr. Janson zusammengeschlagen haben, lebendig in die Hände bekommen. Die anderen sind tot.«
    »Schluß!« sagte ich und blickte aus dem Fenster.
    Ich wollte diese scheußliche Sache vergessen wie einen bösen Traum.
    Draußen schwebten die ersten Schneeflocken dieses Winters an den Scheiben vorbei.
    Auf der Straße lachte ein Kind. Es klang so sauber, es klang so nach Lebenwollen. Ich sagte zu Mr. High: »Wenn ich wieder auf den Beinen bin, habe ich noch eine Woche Urlaub gut.«
    ENDE

Weitere Kostenlose Bücher