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KR151 - Ich rettete 2 Millionen

KR151 - Ich rettete 2 Millionen

Titel: KR151 - Ich rettete 2 Millionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Reviere verständigt und eine möglichst vollkommene Straßensicherung aufgebaut wird. Ich beschreibe Ihnen die Fahrzeuge.« Ich gab eine genaue Beschreibung der Limousinen. Die Panzer waren ohnedies unverkennbar.
    Mr. High verstand wie immer ohne viel Worte. »Geht klar«, sagte er und legte auf.
    Was getan werden konnte, wurde getan. Dessen durfte ich sicher sein. Fragte sich nur, ob die Alarmierung auf diesem Weg nicht zu lange dauerte. Außerdem hatten die Burschen noch fünf Wagen auf ihren Fersen. Ich wusste nicht, wie der Mann hinter der Scheibe sie abschütteln würde, aber ich war sicher, dass er auch daran gedacht hatte, als er dieses Verbrechen plante.
    Ich nahm mir irgendeinen der kalkweißen Angestellten vor.
    »Waren Sie in der Halle, als es passierte?«
    Er wackelte bejahend mit dem Kopf. »Erzählen Sie.«
    »Sie… kamen… herein«, lallte er.
    »Wie viele?«
    »Ich glaube, drei.«
    »Können Sie sie beschreiben?«
    »Sie trugen Strumpfmasken.«
    »Alle?«
    »Einer trug einen schwarzen Schal, den er bis zu den Augen hochgezogen hatte.«
    »Und was passierte?«
    »Sie richteten Maschinenpistolen auf uns. Kibber, das ist – das war unser Kassierer, trat auf den Alarmhebel. Sie schossen ihn zusammen. Dann holten sie den Direktor aus dem Büro, zwangen ihn, ihnen den Weg zum Tresor im Keller zu zeigen. Zwei gingen mit hinunter, einer hielt uns im Schach. Nach einigen Minuten krachte es unten im Keller, und kurz darauf kamen sie mit zwei gefüllten Säcken zurück und verschwanden.«
    »Danke«, sagte ich und ging zu dem Direktor. Er war ein dicker Mann in vornehm grauer Weste, aber er machte im Augenblick keinen vornehmen Eindruck. Er lag in einem Sessel und schnappte nach-Luft. Eine zitternde Sekretärin kredenzte ihm Kognak.
    »Was passierte im Tresor?«, fragte ich.
    »Schweigen Sie«, stöhnte er, »schweigen Sie davon!«
    »Raus mit der Sprache!«, brüllte ich. »Und benehmen Sie sich freundlichst wie ein Mann und nicht wie eine alte Jungfer, die eine Maus gesehen hat!«
    Er kam ein wenig zu sich.
    »Sie schleiften mich in den Keller«, sagte er. »Ich musste ihnen den Weg in den Tresor zeigen. Der mit dem schwarzen Schal drückte mir einen Pistolenlauf in das Kreuz, ich dachte, sie würden von mir die Einstellung des Kombinationsschlosses verlangen. Ich hätte sie ihnen nicht gesagt. Glauben Sie mir, ich hätte geschwiegen, selbst wenn ich gefoltert worden wäre!«
    »Sehr schön«, brummte ich. »Zur Sache!«
    »Sie fragten mich nicht. Einer legte einige Sprengpatronen an die Tür, zündete eine Schnur an, und sie brachten sich in der Kellerecke in Deckung. Mich ließen sie einfach stehen. Ich wäre mit in die Luft geflogen, wenn ich ihnen nicht nachgelaufen wäre. Sie sprengten also die Tresortür, und dann, noch durch den Pulverrauch, drangen sie in den Tresor und raubten alles Bargeld in zwei Säcken.«
    »Wie viel Geld?«
    »Das ist es ja«, jammerte er, schlug wahrhaftig die Hände vor das Gesicht und stöhnte zwischen vorgehaltenen Händen weiter. »Sonst haben wir ja kaum mehr als hunderttausend Dollar in der Bank, aber jeden Donnerstagabend hebt das Stahlwerk Löhne für über zehntausend Arbeiter und Angestellte ab. Die Gangster erwischten über zwei Millionen Dollar.«
    ***
    Ich fuhr zum Polizeihauptquartier und hörte, was dort geschehen war.
    Es war lächerlich einfach. Zwei Männer mit Strumpfmasken über den Köpfen und Maschinenpistolen unter den Armen hatten den Raum betreten, »Hands up« gebrüllt und kurzerhand vier Eierhandgranaten in das Draht-, Schalter- und Knopfgewirr der Funksprechzentrale gefeuert.
    Es war glimpflich abgegangen. Vom Bedienungspersonal der Anlage waren nur vier Beamte verletzt worden. Aber die Anlage war zum Teufel, und die Männer waren verschwunden, bevor die viertausendfünfhundert Polizisten und Angestellten im Polizeihauptquartier überhaupt kapiert hatten, dass es unmittelbar unter ihren Sitzflächen gekracht hatte.
    Die Techniker der City Police waren dabei, eine Behelfsanlage zu bauen, aber es musste noch eine Stunde dauern, bevor sie damit zu Rande kommen konnten.
    Ich versuchte lieber, an die noch intakte Amtstelefonzentrale heranzukommen, und ich hatte damit den richtigen Riecher. Natürlich war es jetzt schwer hineinzukommen, denn sie hatten zwei MP-bewehrte Posten davor aufgebaut.
    Die Posten beäugten meinen FBI-Ausweis so misstrauisch, als wäre er gefälscht.
    Ich kam gerade pünktlich, um ein Telefongespräch mitzubekommen, das ich

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