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KR165 - Ich gewann das tödliche Spiel

KR165 - Ich gewann das tödliche Spiel

Titel: KR165 - Ich gewann das tödliche Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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selbst die höchste Karte, das Kreuz-As, zu und kassierte.
    »Habt ihr noch Mut?« fragte ich meine Mitspieler und mischte neu.
    Eine Hand legte sich auf meine Schulter.
    »Kann ich Sie sprechen?« fragte der Mann hinter mir.
    Ich drehte den Kopf über die Schulter und sah an ihm hoch. Er war ein ziemlich intelligent aussehender Bursche, so um die fünfunddreißig herum, gut angezogen, kein Schlägertyp, aber sehnig.
    Schlägertypen waren seine Begleiter, die üblichen Bullen mit gemeinen Gesichtern, die träge an ihrem Kaugummi kauten.
    »Ich hab ’ne Glücksserie«, antwortete ich. »Dabei unterbricht man nicht gem.«
    »Ich würde es Ihnen trotzdem raten«, sagte er kalt und sah mich mit einem farblosen Blick an.
    Jeder kleine Gauner weiß, daß er besser gehorcht, wenn so mit ihm gesprochen wird. Ich war ein kleiner Gauner, also gehorchte ich.
    Ich schob die Karten zusammen und stand auf.
    »Wollen wir einen dabei trinken?« fragte ich und tat einen Schritt in Richtung auf die Schankräume.
    Der schlanke Besucher blieb stehen und legte mir leicht die Hand auf die Brust.
    »Wir haben ein Hinterzimmer dort« sagte er und zeigte mit dem Kinn die Richtung. »Dort sind wir ungestörter.«
    Er ging mir voraus und sah sich nicht einmal um, ob ich ihm auch folgte. Die gummikauenden Bullen flankierten mich sofort, und so blieb mir nichts anderes übrig, als der Aufforderung zu folgen.
    Das Zimmer war eine Art Büro, eingerichtet mit ein paar verkratzten Möbeln und einem schäbigen Teppich. Sammy Leney erwartete uns bereits und grinste erfreut mit allen seinen Goldzähnen, als er mich zwischen den Schlägern sah.
    Der Schlanke setzte sich hinter den Schreibtisch und befahl:
    »Scher dich ’raus, Sammy!«
    Sammys Grinsen erlosch, und er drückte sich.
    Mit einer Handbewegung bekam ich einen Stuhl angeboten. Ich ließ mich nieder und zündete mir eine Zigarette an.
    Von meinen Bewachern postierte sich einer an der Tür und der andere in meinem Rücken.
    »Wie heißt du?« fragte der Mann hinter dem Schreibtisch.
    »Leg Russel.« Auf diesen Namen lauteten alle Papiere, die ich bei mir trug, einschließlich der Entlassungsscheine aus dem Gefängnis.
    »Du hast gestern hier eine Prügelei angefangen, weil Leney dich beim Falschspiel erwischte.«
    Ich stieß den Rauch aus und antwortete gemächlich. »Er hat’s nur behauptet, erwischt hat er mich keineswegs.«
    »Aber du hast falsch gespielt!«
    »Das tun alle Bankhalter in diesem Unternehmen.«
    Er sah mich wieder mit seinem ausdruckslosen Blick an. Der Junge war kalt wie ein Stück Gefrierfleisch.
    »Vielleicht«, sagte er, »vielleicht auch nicht. Jedenfalls wollen wir nicht, daß irgendwer hier falsch spielt, den wir nicht kennen. Du bist heute zum letzten Male bei uns gewesen!«
    »Okay«, sagte ich und stand auf.
    »Einen Augenblick noch«, hielt er mich zurück. »Sollte es dir doch einfallen, noch einmal zurückzukommen, so werden die beiden Gentlemen, die du hier siehst, sich mit dir beschäftigen.«
    Ich grinste ihn an. »Das haben die beiden, die ihr im Spielsaal habt, auch versucht, und sie waren gar nicht schlecht gebaut. Es ist nicht so einfach, sich mit mir zu beschäftigen.«
    Der Mann an der Tür tat einen schnellen Schritt auf mich zu. Der Schlanke stoppte ihn mit einer Handbewegung.
    »Keine Sorge, mein Süßer«, beruhigte ich den Eifrigen. »Ich betrete euer Etablissement nicht mehr. Ich finde an jeder Ecke ein Dutzend spielwütiger Neger, die gerade Lohntag hatten.«
    »Das wäre auch gefährlich«, sagte der Schlanke. »Wir dulden keine Konkurrenz. In diesem Fall wäre es mit einem blauen Auge nicht abgetan. Eher mit einer blauen Bohne.«
    »Vielen Dank für die Deutlichkeit«, antwortete ich. »Und jetzt kann ich sicher gehen!«
    »Setz dich«, sagte er überraschend. »Ich heiße Slay, das sind die beiden Ducks. Duck Howe und Duck Moave.«
    Ich nahm wieder Platz. »Danke«, meinte ich. »Jetzt weiß ich wenigstens, wer mir Schwierigkeiten zu machen gedenkt.«
    »Wo hast du deine Fingerfertigkeit gelernt?« fragte Slay.
    »Wollte mal Zauberkünstler werden.«
    »Und das Boxen?«
    »Bei der Armee. War Halbschwergewichtsmeister des 6. Korps.«
    »Vorstrafen?«
    »So fragt der Richter.«
    »So fragt jeder Arbeitgeber.«
    »Wollt ihr meine Arbeitgeber werden?«
    »Vielleicht. – Vorstrafen?«
    »Zähl’s selber zusammen«, antwortete ich und gab ihm meine ganze Brieftasche. Er blätterte sehr sorgfältig darin, las lange und jedes Papier einzeln. Dann

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