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KR165 - Ich gewann das tödliche Spiel

KR165 - Ich gewann das tödliche Spiel

Titel: KR165 - Ich gewann das tödliche Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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die Neun von unten. Dann kaufte ich auch drei Karten zu und gab sie mir alle von unten. Damit hatte ich vier Asse, eine Karte, die im Poker kaum noch zu schlagen ist, und konnte den Ereignissen gelassen entgegensehen.
    »Wenn Sie noch erhöhen oder bluffen wollten«, lächelte ich ihn an, »müssen Sie mir Vorschuß geben. Ich habe mein Scheckbuch vergessen.«
    »Hoffentlich hast du dich gut eingedeckt«, sagte er nur und blätterte die Karten auf den Tisch. Er hatte Glück gehabt und eine dritte Dame zugekauft. Drei Damen sind kein schlechtes Blatt und immer für fünfzig Dollar gut.
    Ich haute meine vier Asse daneben, und im Vergleich dazu nahmen sich die Damen ausgesprochen schäbig aus.
    Der eine Duck, der mir die ganze Zeit über die Schulter geguckt hatte, quetschte verwundert hervor: »Ich habe nicht gemerkt, daß du gemogelt hast.«
    Slay sagte nichts. Er starrte auf die vier Asse, als hätte er gerade gegen dieses Blatt Haus, Hof, Auto und Fernsehapparat verspielt.
    Dann schob er mit einer heftigen Bewegung die Karten zusammen, nahm den Hörer vom Telefon und wählte eine Nummer. Ich saß nahe genug dabei, um das Summen des Rufzeichens hören zu können. Es brach ab und eine Männerstimme sagte: »Hallo!«
    »Hier ist Slay«, sagte mein Pokerspieler. »Ich habe dem Jungen in Harlem auf den Zahn gefühlt, von dem Sammy berichtete. Er ist gut und kann eine Menge, aber er will verdienen. Wenn wir ihn schleifen, können wir ihn in der Albany Road einsetzen.«
    Das war das erste Mal, daß ich den Namen dieser Straße im Zusammenhang mit diesem Fall hörte.
    Ich verstand nicht, was sein Gesprächspartner antwortete. Ich bekam nur ein »No« mit und einen Namen: Dresto.
    Damit war das Gespräch auch schon beendet. Slay hängte ein. Er stand auf.
    »Ich fahre dich nach Hause«, sagte er.
    Sie hatten einen schönen Lincoln-Roadster vor der Tür stehen.
    Die beiden Ducks durften sich ein Taxi nehmen. Slay fuhr allein mit mir zu meiner Wohnung bei Mrs. Myer.
    Er wartete durchaus nicht darauf, ob ich ihn zu einem Cocktail bitten würde, sondern kam wie selbstverständlich mit. Er sah sich in diesem Loch um und bemerkte:
    »Wenn du für uns in der Albany Road arbeiten willst, wirst du umziehen müssen.«
    »Später vielleicht«, antwortete ich, »aber vorläufig nicht. Ein Entlassener darf alles machen. Er kann jeden Abend hundert Dollar auf den Kopf hauen, aber wenn er sich eine gute und teure Wohnung nimmt, dann haben die Polizisten in dem Viertel rasch spitz, daß er ein Ehemaliger ist, fragen sich, woher er das Geld für die Wohnung nimmt und sehen ihm scharf auf die Finger.«
    Er maß mich mit einem seiner ausdruckslosen Blicke.
    »Du bist gar nicht dumm«, sagte er dünn. »Vielleicht arbeiten wir noch einmal sehr gut zusammen.«
    »Wann fange ich überhaupt an zu arbeiten?« fragte ich.
    »Ich hole dich morgen von dieser Behausung ab. Du erfährst dann Näheres.« Er wandte sich zur Tür.
    »Einen Moment«, bat ich. »Du hast deine Spielschulden noch nicht bezahlt. Ich gewann fünfzig Dollar.«
    Wieder war das flüchtige Lächeln um seine Lippen. Er griff in seine Tasche, knüllte einige Scheine zusammen und warf sie mir wie einen Ball zu. Dann ging er.
    Ich wartete, bis sein Schritt auf der Treppe verhallt war, rannte dann in die Küche, deren Fenster zur Straße lagen. Mrs. Myer war noch auf und sprachlos ob meines Eindringens. Ich sah aus dem Fenster.
    Er stieg eben in seinen Roadster und brauste ab.
    Mit einer Entschuldigung verließ ich Mrs. Myer, sauste die Treppe hinunter auf die Straße, suchte mir ein Taxi und fuhr zu meiner Wohnung, in der Phil auf mich wartete.
    »Paß auf, Junge«, überfiel ich ihn und warf den Hut an den Haken. »Ich bin in dem Verein, engagiert für irgendwelche Gaunereien an unseren Mitmenschen. Bertie Srontier hatte den richtigen Riecher. Es handelt sich um eine ganze Organisation, die auf unanständige Art den Mitmenschen, den Armen und Reichen, das Geld aus der Tasche zieht, ich denke, sie werden mich gegen zwanzig Prozent an dem Geschäft beteiligen, und ich werde es mitmachen müssen, solange ich nicht alle Fäden kenne, und vor allen Dingen den Mann, der an den Fäden zieht. Die Bekanntschaft des Flügeladjutanten habe ich schon gemacht. Und wenn der Chef noch besser ist als der Adjutant, dann gibt es eine harte Nuß. Ich bin ab heute für alles, was in Staatsdiensten steht, tabu. Ihr dürft keinen Kontakt mit mir aufnehmen, aber du, Phil, mußt immer für mich erreichbar

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