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Krank (German Edition)

Krank (German Edition)

Titel: Krank (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kerley
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Crayline grinste. Bridges, dem die Schamesröte ins Gesicht stieg, rückte den Tisch wieder an Ort und Stelle.
    »Setzen«, wiederholte er erbost.
    Crayline schlenderte zum Tisch hinüber, stellte sich vor den Stuhl und beugte die Knie. Erst als Bridges ihm den Stuhl unter den Hintern schob, ließ er sich nieder. Bridges spielte Craylines Butler, ohne es zu bemerken. Die Aktion demonstrierte eindrücklich, wie der Hase hier lief.
    Bridges befestigte Craylines Fußkette am Eisenring unter dem Tisch und baute sich vor der Wand auf. Dr. Needles öffnete seine Aktenmappe, legte sie auf den Tisch und nahm gegenüber von Crayline Platz. Offensichtlich litt der Gefangene an einem Schnupfen, denn gelber Schnodder lief ihm aus der Nase. Needles reichte ihm ein Papiertaschentuch.
    »Würden Sie bitte Ihre Nase putzen, Mr. Crayline?«
    Bobby Crayline schob die Unterlippe über die Oberlippe, saugte das Nasensekret ein und schob es zwischen den Backen hin und her, als koste er einen alten Wein.
    »Schmeckt wie frische Austern«, befand er grinsend, zwinkerte seinem Gegenüber zu und schluckte. »Wie’s aussieht, hab’ ich mein eigenes Fischlokal.«
    Slezak, der neben mir saß, verzog das Gesicht und murmelte: »Jesus.«
    Craylines sah zum Spiegel hinüber, als erblicke er ihn zum ersten Mal. Mir kam es vor, als starre er mich direkt an. Und dann, ich weiß nicht, wie er das anstellte, veränderte sich urplötzlich sein Blick.
    Für den Bruchteil einer Sekunde wirkten seine Augen wie die eines tollwütigen Wolfs.
    Ich blinzelte, und als ich wieder hinschaute, war Craylines Blick normal, doch mein Herz schlug deutlich schneller. Bridges verzog sich in eine Zimmerecke, während Needles eine Triangel und einen kleinen Stahlstab hervorholte. »Beim ersten Ton begeben Sie sich auf eine musikalische Reise, Mr. Crayline. Und jeder weitere Ton wird Ihnen helfen, in Trance zu verfallen.«
    »Und was, wenn ich kein Trance-Typ bin, Doc?«
    »Sie haben doch versprochen, dass wir es versuchen, Bobby«, flötete Needles. »Schließen Sie die Augen, denken Sie an gar nichts, konzentrieren Sie sich nur auf diesen einen Ton …«
    Kaum hatte Crayline die Augen geschlossen, schlug der Psychologe zweimal mit dem kleinen Stab gegen die Triangel.
    Pling, pling.
    »Entspannen Sie sich, Bobby Lee. Atmen Sie ruhig und gleichmäßig. Ein und aus. Wie die Wellen des Meeres …«
    Pling. »… Die Brandung umspült Ihre Beine …«
    Mit dem rhythmischen Schlagen der Triangel leitete Needles die Hypnose ein mit dem Ziel, Crayline in einen veränderten Bewusstseinszustand zu versetzen. Nach mehreren Minuten ließ Crayline den Kopf hängen, seine Züge entspannten sich, seine Augen blieben geschlossen.
    »Mein Gott«, entfuhr es Dr. Wainwright. »Ich glaube, es funktioniert.«
    Needles legte die Triangel beiseite, griff in seine Tasche und zog ein gefaltetes Blatt Papier heraus, auf dem eine Reihe Fragen standen. So wie es aussah, hatte Crayline sein persönliches Höchstmaß an Ausgeglichenheit erreicht. Über die Lautsprecher hörten wir seine ruhigen und gleichmäßigen Atemzüge. Ich wartete schon gespannt auf das bevorstehende Spektakel, doch dann stand Slezak auf, trat vor den Spiegel und schaltete die Lautsprecher aus. Mit einem Schlag war es mucksmäuschenstill im Raum.
    »Ich muss hören, was da gesprochen wird«, protestierte Wainwright mit finsterer Miene.
    »Diese Informationen sind vertraulich«, entgegnete Slezak. »Darauf muss ich im Namen meines Mandanten bestehen.«
    »Was halten Sie davon, wenn ich den Raum verlasse, Slezak?«, schlug ich vor. »Dann sind nur der Doc und Sie anwesend. Können Sie damit leben?«
    »Nein, ich muss Sie beide bitten, nach draußen zu gehen und dort zu warten, bis wir fertig sind.«
    Wainwright warf einen Blick in den angrenzenden Raum und vergewisserte sich, dass dort alles seine Ordnung hatte. »Wir warten vor der Tür.« Ihre Stimme vibrierte vor Missbilligung.
    »Ganz wie es Ihnen beliebt«, erwiderte Slezak. Wainwright und ich traten in den Flur.
    »Glauben Sie, er ist wirklich weggetreten?«, fragte ich. »Ich kann mir kaum vorstellen, dass Crayline unter Hypnose steht.«
    »Manchmal braucht es gerade bei den Personen, denen man es am wenigsten zutraut, nur ein Fingerschnippen. Wer dazu prädestiniert ist, erfährt man erst, wenn man das Pendel schwingt.«
    »Ich vermute mal, Slezak hat Ihnen nicht erzählt, in wessen Auftrag er handelt«, sagte ich.
    »Zwischen den Zeilen hat er angedeutet, Bobby Lee

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