Kreativ im Job (TaschenGuide)
Kreativitätstechnik, die mit einer Matrix arbeitet, hat der Schweizer Astrophysiker Fritz Zwicky entwickelt: den morphologischen Kasten.
Was leisten diese Techniken?
Matrizen eignen sich für die Fälle, die geordnetes und logisches Vorgehen verlangen: Der Einsatz des morphologischen Kastens ist z. B. vor allem dann sinnvoll, wenn ein Produkt entwickelt oder verbessert werden soll und Sie sicher gehen wollen, alle relevanten Aspekte zu erfassen.
Wo liegen ihre Stärken?
ermöglichen ein systematisches Herangehen
sind übersichtlich, schaffen Orientierung
eignen sich vor allem für Neukombinationen bewährter Lösungen
Wo liegen ihre Schwächen?
es entstehen selten neue Ideen
Schematismus kann einengend wirken
aufwendiges Verfahren absorbiert kreative Energien
Was benötigen Sie für die Matrizen?
Die entsprechenden Schemata, Schreibzeug und Papier
Dauer: Morphologischer Kasten etwa 40 Minuten.
Wichtig
Matrizen sind in der kreativen Arbeit auf spezielle Fälle beschränkt, etwa die Weiterentwicklung bestehender Konzepte. Hier sind sie durchaus hilfreich, doch können sie niemals mehr als eine gewisse Orientierung bieten.
So gehen Sie beim morphologischen Kasten vor
Sie legen die Parameter fest, die für Ihre Frage wesentlich sind. Das heißt, Sie müssen von vornherein wissen, auf welche Eigenschaften es ankommt. Durch Kombination verschiedener Eigenschaften finden Sie dann die Lösung.
Die fünf Schritte des morphologischen Kastens
1.
Kategorien festlegen
2.
Eigenschaften auflisten
3.
Matrix erstellen
4.
Kombinationen festlegen
5.
Lösung auswählen
1 Legen Sie die Kategorien fest!
Die Brauchbarkeit Ihrer Ergebnisse hängt davon ab, ob es Ihnen gelingt, für Ihr Problem die passenden Kategorien zu finden. Jede Kategorie steht für eine Klasse von Eigenschaften, die drei Bedingungen erfüllen müssen:
Sie müssen für Sie wesentlich sein.
Sie müssen sich von Ihnen verändern lassen.
Sie müssen das gesamte Spektrum Ihrer Möglichkeiten abdecken.
Welche Kategorien das sind, ist von Ihrer Fragestellung abhängig.
Beispiel
Wenn Sie einen neuen Computermonitor entwickeln wollen, sind andere Eigenschaften für Sie wesentlich, als wenn Sie eine Kantine aufbauen wollen. Beim Computermonitor wird es vielleicht um seine Größe, seine Leistungsfähigkeit, seine Bildschirmtechnologie und seinen Preis gehen, während es bei der Kantine um Fragen gehen könnte wie Art der Gerichte, Öffnungszeiten und Preisniveau.
Liegt ein Parameter bereits fest, brauchen Sie ihn natürlich nicht mehr aufzuführen. Wenn Sie also einen Monitor mit Flachbildschirm bauen wollen, können Sie auf die zugehörige Kategorie „Bildschirm“ verzichten. Darüber hinaus sollten Sie auf zwei Dinge achten:
Die Kategorien sollten möglichst unabhängig voneinander sein. Wenn also beim Computermonitor die Bildschirmtechnologie den Preis stark bestimmt, hat es keinen Sinn, den Preis als eigene Kategorie festzusetzen.
Es dürfen nicht zu viele Kategorien sein. Bei mehr als sieben Kategorien geht sehr leicht die Übersichtlichkeit verloren.
2 Listen Sie die zugehörigen Eigenschaften auf!
Haben Sie die Kategorien festgelegt, müssen Sie sich nun um die zugehörigen Eigenschaften bzw. die „Parameterausprägung“ kümmern. Welche Optionen stehen Ihnen offen? – Wenn Sie beispielsweise ein Betriebsfest organisieren wollen,führen Sie in der Kategorie „Räumlichkeiten“ alle Möglichkeiten auf, die Ihnen sinnvoll erscheinen.
Die Eigenschaften sollten zwar das gesamte Spektrum Ihrer Möglichkeiten wiedergeben, jedoch auf eine überschaubare Anzahl reduziert werden. Drei bis vier Alternativen sind gut.
3 Erstellen Sie die Matrix!
Nun können Sie Ihren morphologischen Kasten füllen: In der linken Spalte führen Sie die Kategorien/Parameter auf. Die übrigen Spalten sind für die Parameterausprägung vorgesehen.
Nehmen wir an, Sie wollen eine besonders hochwertige Teekanne für anspruchsvolle Teetrinker entwickeln.
Beispiel: Eine neue Teekanne
Parameter
Parameterausprägung
Material
Glas
Porzellan
Metall
Form
kugelig
eckig
schlank
Größe
klein (< 1,0 1)
mittel (1,0–1,5 l)
groß (> 1,5 l)
Einsatz
ohne
Metallsieb
wie Material
4 Legen Sie die Kombinationen fest!
Jetzt müssen Sie entscheiden, welche Merkmalskombinationen für Sie in Frage kommen. Sie können jedes Merkmal mit jedem kombinieren.
Achtung! Es ist keineswegs immer die beste Lösung, in jeder Kategorie das beste Merkmal herauszusuchen. Oft führen Eigenschaften, die für sich
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