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Kreuzzüge

Titel: Kreuzzüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barnes John
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von Nahrung traf eigentlich nicht seinen Geschmack, aber er war sehr hungrig und ärgerte sich ein wenig, weil die Portion nicht gerade üppig war. Er fragte sich, wie oft man ihm wohl etwas zu essen geben würde.
    Nachdem er alles verspeist hatte, betrat er das Badezimmer, steckte einen Stopfen in die kleinere Wanne, öffnete den Kaltwasserhahn und trank gierig, bis sein Durst gelöscht war. Er steckte den Kopf ins Wasser und schüttelte sich dann. Er verrichtete sein Geschäft und reinigte sich anschließend gründlich. Jetzt, wo er gelernt hatte, mit dem Schlauch umzugehen, empfand er ihn als ungemein praktisch.
    Schließlich verließ er das Badezimmer wieder und beschloss, eine Weile zu meditieren. Er zweifelte nicht daran, dass bald etwas geschehen würde.
    Nachdem er einige Zeit meditiert und danach einen hypothetischen Brief an jemanden auf Randall verfasst hatte, begann er sich zu langweilen und überlegte, ob er nicht wieder ein kleines Nickerchen machen sollte. Doch dann ging die Tür auf.
    Clio und Toth-Ftari traten ein.
    »Hallo.« Er wusste nicht, was er sonst sagen sollte.
    »Einen schönen Nachmittag wünsche ich dir«, sagte Clio. Erstaunt nahm er zur Kenntnis, dass es ihrer Aussage zufolge schon wieder Nachmittag war. Dabei wich seine innere Uhr während eines randallanischen Mondes (also in einem Zeitraum von zwölfeinhalb Tagen) nur um wenige Minuten von der tatsächlichen Uhrzeit ab! Er hätte es früher nie für möglich gehalten, dass er sich in einem Gefängnis so desorientiert fühlen könnte, aber anscheinend war dies jetzt doch der Fall. Bei anderen Spezies trug das vermutlich dazu bei, dass sie schneller ein Geständnis ablegten – immer vorausgesetzt, sie hatten etwas zu gestehen.
    »Hat man Sie anständig behandelt?«, fragte der Freep. »Brauchen Sie vielleicht etwas?«
    »Bis gerade hat es mir an nichts gefehlt«, antwortete Kuf. »Aber wenn es doch der Fall sein sollte, was muss ich dann tun?«
    »Sprechen Sie einfach laut aus, was sie wünschen. Zumindest theoretisch werden Sie rund um die Uhr überwacht. Ich bin sogar überzeugt davon, dass man uns auch jetzt zuhört.«
    »In diesem Fall«, sagte Kuf, »könnte es unsere Zuhörer interessieren, dass ich am Tag 35.000 von euren Kalorien brauche. Das bedeutet, dass ich mindestens acht von diesen Mahlzeiten benötige. Wenn ihnen das zu viel Mühe bereiten sollte, können sie die Mahlzeiten ja einfach mit billigen Kohlehydraten oder von mir aus auch mit Zellulose strecken.«
    »Ich hoffe, ihr habt das mitbekommen«, sagte Toth-Ftari zur nächstgelegenen Wand.
    »Wie dem auch sei«, bemerkte Clio, »was zur Hölle ist denn eigentlich passiert?«
    »Ich habe den Botschafter tot aufgefunden. Ich habe mich über ihn gebeugt, um zu sehen, ob man ihm noch helfen kann, und dabei hat mich einer der Techniker beobachtet. Ich sagte ihm, er sollte den Sicherheitsdienst rufen, und das hat er anscheinend auch gemacht. Unglücklicherweise haben diese Sicherheitsleute aber beschlossen, ich sei der Hauptverdächtige. Das ist die ganze Geschichte. Sie haben mir noch nicht eine einzige Frage gestellt!«
    Toth-Ftari balancierte auf einem Bein. »Das sieht ihnen ähnlich. Sie stellen es lieber als Verbrechen unter Randallanern hin, als zu versuchen, die Wahrheit herauszufinden! Das ist das erste Mal seit zwei Jahren, dass ein intelligentes Lebewesen getötet wurde, und jetzt sind sie anscheinend der Meinung, es würde reichen, wenn sie den ersten besten ins Gefängnis stecken, der in der Nähe des Tatorts gesehen wurde!« Er hüpfte immer schneller von einem Bein auf das andere. »Raul und ich werden uns da einmischen müssen.«
    »Wir glauben ja, dass du unschuldig bist«, sagte Clio. »Das Problem ist nur, wenn du es nicht warst, wer dann?«
    »Ein Terraner, oder zumindest jemand, der eine sehr ähnliche Gestalt wie ein Terraner hat«, antwortete Kuf. »Ich hatte viel Zeit nachzudenken.« Er berichtete ihnen, was er an Phrath'chras Körper entdeckt hatte. »Weder ein Freep noch jemand von meiner Gestalt hätte in mit einer so dünnen Schnur strangulieren können. Und außerdem bin ich viel zu groß, um mich hinter … Wie nennt man diese Sträucher? Sie stehen überall im Garten des Erzbischofs.«
    »Das sind Rosensträucher«, erklärte Toth-Ftari. »Ich habe mich auch schon am Tatort umgesehen. Der Täter muss einer Spezies angehören, die Kleidung trägt wie die Terraner … oder einen Panzer. Dieser Strauch hat nämlich Dornen, so lang und spitz

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