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Kreuzzüge

Titel: Kreuzzüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barnes John
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vermutete, dass dort auch die Tür zu finden sein müsse. Er trat um den Busch.
    Botschafter Phrath'chra lag vor der Tür auf dem Boden, um seinen Hals war eine dünne Schnur geknüpft. Die Zunge hing ihm aus dem Mund heraus, sie war dunkel und dick angeschwollen. Kuf beschloss, ein wenig näher zu treten und sich den Randallaner etwas genauer anzusehen.
    Plötzlich ertönte hinter ihm ein lauter Ruf. Kuf drehte sich um und sah einen Terraner in einem Service-Overall, der auf ihn zeigte und etwas brüllte, das Kuf nicht verstand.
    »Der Botschafter ist tot«, sagte Kuf. »Wir sollten jemanden vom Sicherheitsdienst rufen.«
    Der Terraner trat einige Schritte zurück, bis er eine Rufsäule erreicht hatte. Er drückte auf einen Knopf und lief dann davon. Die Säule begann zu blinken und gab grauenhafte Geräusche von sich, zweifellos ein Alarm! Kuf dämmerte, dass der Terraner wohl glaubte, er hätte etwas mit dem Mord zu tun. Sicherlich würde schon bald jemand vom Sicherheitsdienst erscheinen und mit ihm sprechen wollen.
    Er blickte auf den toten Botschafter hinab und bemerkte eine dünne rote Linie, die sich um seinen Hals zog. Greifer besaßen relativ dünne Knochen, und durch die Strangulation hatte man dem Opfer offensichtlich auch das Genick gebrochen. Selbst eine Terranerin hätte die Tat ausführen können, wenn sie einigermaßen kräftig war.
    Er betrachtete die Spuren auf der Erde, besonders rings um Phrath'chras Füße. Anscheinend war er von hinten überrascht worden, vielleicht von jemandem, der sich zwischen dem Busch und der dahinter liegenden Mauer versteckt hatte. Wahrscheinlich hatte der Mörder abgewartet, bis sein Opfer das Türsymbol drücken wollte, und war aus seinem Versteck geschnellt, als Phrath'chra direkt davor stand. Dann musste er nur noch die dünne Schnur um den Hals des Opfers legen und sie zuziehen … der Tod war vermutlich im nächsten Augenblick eingetreten …
    Ein großer Wagen glitt in die Haltebucht und mehrere Sicherheitsleute sprangen heraus – männliche und weibliche Terraner, ein Freep und ein großes Lebewesen mit dunklem Fell und einem Horn auf der Stirn. Es bewegte sich auf vier Beinen wie ein terranisches Pferd und hielt am Ende seines flexiblen Schwanzes einen Schlagstock, den es wüst durch die Luft wirbelte. Offensichtlich handelte es sich bei ihm um den Kommandanten des Trupps.
    »Sie sind identifiziert worden als Bischof Kuf von Randall. Ist das richtig?«, fragte es.
    » Ja .«
    »Wir müssen Sie leider festhalten. Es wurde gegen Sie ein Verdacht geäußert, und wir müssen Ihnen ein paar Fragen stellen. Ich bin Hauptmann Q'shnh – wenn Sie sich diesen Namen merken könnten, vermeiden wir einen wilden Papierkrieg.«
    »Hauptmann Q'shnh.«
    »Richtig. Wenn Sie einstweilen diese Schutzpolizisten begleiten würden? Ich möchte mir jetzt erst einmal den Tatort ansehen.«
    Im Moment konnte Kuf wohl nichts anderes tun, als sich zu fügen. Einer der Terraner wies ihn an, auf dem Rücksitz ihres Wagens Platz zu nehmen, und obwohl er sich darüber ein wenig wunderte, befolgte er die Anweisung. Als er sich hingesetzt hatte, schob sich plötzlich eine Trennwand zwischen ihn und die anderen Insassen des Wagens und rastete mit einem lauten, metallischen Klacken ein. Der Wagen hob ab und raste in ein verwirrendes Netz von gleich aussehenden, grauen Korridoren.
    Kuf vermutete, dass die Terraner diese einheitlich grauen, tristen Korridore überall dort gebaut hatten, wo sie keinen Wert auf gediegene Optik legten. Nach unzähligen Kurven und Richtungsänderungen bemerkte er, dass die Schwerkraft allmählich zunahm. Jetzt ging es etwa einen Kilometer abwärts, bis sie einen schmalen Gang erreichten und durch ein Tor glitten. Der Wagen hielt direkt neben einer Mauer, in der sich wiederum eine Art Tor öffnete.
    Kuf stieg aus, denn es war offensichtlich, dass man genau dies von ihm erwartete. Der Raum, den er jetzt betrat, sah nicht anders aus als sein Quartier, nur hatte er transparente Wände, an denen eine ganze Reihe von Kameras befestigt waren.
    Die Tür schloss sich hinter ihm … und er war plötzlich allein. An den Wänden gab es keine Kontrolltafeln, mit denen man die Türen betätigen konnte. Es herrschte völlige Stille.
    Er legte sich auf die Matratze, um ein Nickerchen zu machen. Was sollte er auch sonst tun …?

Kapitel 3
    Kuf wusste nicht, wie er einen Diener herbeirufen konnte, doch als er aufwachte, stand eine Platte mit Brot und Käse neben ihm. Diese Art

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