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Kreuzzug

Kreuzzug

Titel: Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Ritter
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der bärtigen Männer wie aus dem Nichts hinter einem auftauchen. Die Brüder wussten auch nicht, ob man sie nicht mit Richtmikrofonen belauschte. Hier im Lager war alles Hightech. Obwohl es auf den ersten Blick wirklich nicht danach aussah.
    »Ich hoffe nur, dass der Auftrag zu unseren Zielen passt.«
    »Du wiederholst dich, José. Wir beide sind die Führer unserer Gruppe. Wir sind Mi Pueblo. Ohne uns fallen die anderen auseinander wie eine Handvoll Sand.«
    »Na gut, ich vertraue dir, Bruder. Du hast den Plan geschmiedet. Du hast uns das Kreuz auf die Stirn gemalt. Du hast uns zu Kriegern gemacht. Und du hast recht, ohne dich sind wir ein Haufen Campesinos vom Salar de Uyuni . Ohne dich dürfen wir wieder Salz kratzen oder müssen den Rest unseres Daseins in einer Mine schuften.«
    Es tat Pedro gut, seinen kleinen Bruder bei sich zu haben, weil der ihn immer wieder an ihre Mission und seine Rolle dabei erinnerte. Genauso wenig, wie die anderen es ohne Pedro geschafft hätten, hätte Pedro es ohne José geschafft. Das wussten aber nur die beiden. Für die anderen elf war Pedro der unantastbare Führer und José einer von ihnen.
    »Wenn wir hier nur wieder rauskommen, Pedro. Ich will nicht auf dieser scheiß Arabischen Halbinsel verrecken. Dass ich draufgehe, ist klar. Aber im Kampf für meine Heimat und nicht hier. Versprich mir, dass wir hier rauskommen.«
    Pedro wusste, dass José recht hatte. Es war höchst unwahrscheinlich, dass die Al-Qaida-Kämpfer ihn und Mi Pueblo einfach so abhauen ließen, wenn sie es sich anders überlegten. Eher würden die Islamisten ihre Kadaver hier in den Bergen verscharren. Niemand auf der Welt, nicht einmal Maria, wusste, wo sie waren. Sie waren einfach aus ihrem Dorf weg und untergetaucht. Arbeiten in Europa – das war ihre Geschichte gewesen. Ob sie ihnen geglaubt hatten, hatte sie nicht interessiert. Sie waren erst einmal fort.
    Fast zwei Jahre befanden sie sich nun schon in diesem Camp. Die neue Sprache, die sie bereits zu Hause mit Videokassetten geübt hatten, war ihnen bereits nach einem Jahr in Fleisch und Blut übergegangen, genauso wie fünfmal am Tag Allah zu loben. Zu ihren eigenen Göttern, zu Pachamama , beteten sie nachts mit dem Kopf im Schlafsack. Das war auszuhalten. Schwieriger waren die täglichen Hetztiraden der Mullahs zu ertragen, die für die ideologische Ausbildung der Gotteskrieger zuständig waren.
    Die militärischen Ausbilder hingegen waren mittlerweile so etwas wie Kumpel geworden. Pedro und die anderen Männer von Mi Pueblo hatten es auch bei dem harten Auswahltraining der ersten Monate nicht übermäßig schwer gehabt. Ein paar andere, vor allem die Europäer, mussten sich erst an die körperlichen Strapazen, die eine paramilitärische Ausbildung mit sich brachte, gewöhnen.
    Einer war tatsächlich nach Hause geschickt worden. Oder anderswohin. Jedenfalls war Christian aus Neckarsulm, der sich hier Mohammad nannte, eines Tages nicht mehr da gewesen. Es hatte ihn auch niemand vermisst. Der Kerl hatte davon geträumt, ein berühmtes Konzerthaus auf einem Hügel in die Luft zu sprengen, in das ihn seine Eltern als Kind immer mitgeschleift hatten. Er hatte behauptet, am richtigen Tag könnte er dort mit einer Bombe genau die richtigen Menschen erledigen, die Spitze der deutschen Gesellschaft. Auch die Ausbilder hatten sich das lange und immer wieder anhören müssen. Leider stand es um Mohammads körperliche Konstitution nicht zum Besten, das war seinen Kameraden wie seinen Trainern recht bald klargeworden.
    Pedro und seine Gefährten von Mi Pueblo hatten weder mit der körperlichen Anstrengung noch mit der Höhe ein Problem. Sie stammten aus Uyuni , einem Gebiet, das noch viel höher gelegen war als das Al-Qaida-Trainingscamp auf dem jemenitischen Hochland rund um den Dschabal an-Nabi Schu’aib.
    Nach den ersten Monaten des Drills, den sich Pedro in dieser Art und Weise auch in einem Bootcamp der U.S. Marines hätte vorstellen können, waren die waffentechnische und endlich auch die sprengstofftechnische Ausbildung an der Reihe. Das mit den Waffen war bald erledigt. Pedro hatte damit gerechnet, dass man sie an der altertümlichen AK - 47 , der Kalaschnikow, ausbilden würde. Oder dass man ihnen die Funktionsweise einer Uzi nahebrächte, wobei die natürlich vom jüdischen Erzfeind stammte. Stattdessen führten die Ausbilder die Nachwuchs-Terroristen in die Welt der deutschen Waffenschmiede Heckler & Koch ein.
    Pedro und die anderen jungen Männer

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