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Krieg auf dem Mond

Krieg auf dem Mond

Titel: Krieg auf dem Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Adjutanten täglich um acht Uhr melden und ihm einen Plan Ihrer beabsichtigten Unternehmungen aushändigen. Und Sie werden das Kampfgebiet bis spätestens einundzwanzig Uhr verlassen.«
    Ich stand auf. »Sie haben es sich angelegen sein lassen, mich ›Mister‹ zu nennen; wenn Ihr Nachrichtendienst so gut funktioniert, wie Sie sagen, wissen Sie auch, daß ich den Rang eines Brigadiers bekleide. Ich habe nicht um Höflichkeit gebeten, und ich habe auch keine bekommen, aber machen Sie sich nicht die Mühe, meinen Tag für mich zu planen. Und schicken Sie mir keine revolverschwingenden Agenten mehr aufs Zimmer. Ich werde jetzt gehen, General. Betrachten Sie dies als einen Höflichkeitsbesuch; ich werde von nun an nach eigenem Ermessen handeln.«
    Er kam um den Schreibtisch, schritt zur Tür, riß sie auf und wandte sich mir zu. »Brigadier Bravais, ich kann mich für Ihre Sicherheit nicht verantwortlich fühlen, wenn Sie meine Anordnungen mißachten.« Seine Stimme klang wie berstender Stahl. Ich fragte mich, was er tun würde, wenn sein Zorn sich noch weiter steigerte …
    »Sie sind ohnedies nicht für mich verantwortlich, General«, erwiderte ich. »Und nun schlage ich vor, daß Sie sich wieder an Ihren Schreibtisch setzen und eine Denkschrift über Militärbeobachter an den Generalsekretär ausarbeiten.«
    Er stand steif neben der Tür, den gläsernen Knopf fest umklammert. Als ich ausgeredet hatte, ließ er den Knopf los und zeigte eine Reihe ebenmäßiger weißer Zähne.
    »Ich bin es nicht gewohnt, mir in meinem eigenen Hauptquartier Unverschämtheiten anzuhören«, knirschte er.
    Ich blickte auf den Türknopf. Das klare Glas war von feinen Sprüngen durchzogen.
    »Ich glaube, Sie haben zu fest gedrückt, General«, sagte ich. Er antwortete nicht. Ich ging an ihm vorbei, durch den engen, graugestrichenen Korridor und hinaus in den harten weißen Sonnenschein Nordafrikas.

 
2.
     
    Ich ging einen halben Block in zügigem Tempo, etwas schneller als die Hauptmasse des Fußgängerstroms. Dann überquerte ich die Straße, verlangsamte meinen Schritt und schenkte den Schaufenstern mit ihren Fabrikteppichen und gehämmerten Messingscheußlichkeiten mehr Aufmerksamkeit, als sie verdienten. Als ich das Ende des Häuserblocks erreicht hatte, war ich sicher: Der kleine Mann in dem einstmals weißen Anzug und der baumelnden Unterlippe folgte mir.
    Ich ging weiter und schlug einige Haken in belebten Basarstraßen, um ihm für sein Gehalt etwas zu tun zu geben. Schon bald merkte ich, daß er ein unbeholfener Techniker war und allein arbeitete. Dies bedeutete, daß es sich um eine Routinebeschattung handelte; Julius hielt mich offenbar nicht für besonders interessant.
    An einer Straßenkreuzung hatte ein arabischer Gaukler eine Traube von Schaulustigen angezogen. Ich drängte mich am Rand vorbei und rannte um die Ecke. Dort blieb ich stehen, zählte langsam bis zehn und eilte den Weg zurück, den ich gekommen war, gerade rechtzeitig, um an der Ecke mit meinem im Laufschritt herannahenden Verfolger zusammenzuprallen.
    Wir stießen beide erschrockene Laute aus, suchten aneinander Halt, stammelten Entschuldigungen und trennten uns überstürzt. Ich überquerte die Straße, machte ein elementares Umkehrmanöver durch eine Arkade und sah ihn vorbeihasten. Dann winkte ich einem geräuschvoll daherknatternden Lufttaxi und stieg ein.
    Als wir uns schon über die Dächer erhoben, sah ich ihn bekümmert umherblickend an einer Ecke stehen. Ich fühlte kein Mitleid mit ihm; er hatte unter einem Arm eine schwere Patronenpistole getragen, unter dem anderen eine leichte Energiewaffe, und was er an Gift- und Betäubungssprays in den Taschen mit sich herumschleppen mochte, war sicherlich genug, um jede ihm unsympathische Person zur Strecke zu bringen.
    Das Taxi entließ mich auf den weiten Platz vor dem verwahrlosten Glas- und Aluminium-Palast des »Klubs der Streitkräfte«. Ich hatte eine oder zwei Stunden totzuschlagen. Es war nötig, lange genug meinem Hotelzimmer fernzubleiben, um Julius genügend Zeit zu geben, sich dort anhand der von mir mit Bedacht zurückgelassenen Beweismittel über den Zweck meiner Mission in Tamboula klarzuwerden.
    Inzwischen war ein Imbiß angebracht. Ich betrat das angenehm klimatisierte Innere des Klubs mit seinen geschmackvollen Pastellfarben, wo das Stimmengewirr der uniformierten Gäste mit dem Hintergrundgeräusch arabischer Tonbandmusik wetteiferte.
    Im anderthalbgeschossigen Klubrestaurant fand ich

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