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Krieg auf dem Mond

Krieg auf dem Mond

Titel: Krieg auf dem Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Terraindiagramme und am Kopf jedes Blattes den ominösen Stempel »Streng geheim«. Ich legte die Zeitung wieder zusammen, steckte sie unter den Arm und bezahlte. Dann schlenderte ich so gelassen wie möglich hinaus, um ein Taxi anzuhalten.
     
    *
     
    Das Faisal Hotel war ein Kasten von über fünfzig Stockwerken, eine Mischung aus Hollywood und Arabischen Nächten, von der Regierung finanziert und entsprechend aufwendig konstruiert, von fünf Jahren ohne Instandhaltung und nordafrikanischer Sonne gezeichnet. Ich bezahlte den Taxifahrer im Schatten des breiten Vordaches aus gesprungenen bunten Glassteinen und schleppte mein Gepäck durch eine Menge aus algerischen Offizieren, Fremdenführern in weißen Zweireihern, verschwitzten und kamerabehängten Touristen, Bettlern in arabischen Burnussen, Journalisten mit verkaterten Gesichtern, und bulligen UN-Polizisten in kurzen Hosen und mit Hartholzknüppeln.
    Ich ging die breiten Stufen zum Foyer hinauf, vorbei an Palmlilien in mächtigen Tonkübeln und einem uniformierten Berberportier mit einem bösen Blick. Ich durchquerte das Foyer zum Empfangsschalter und verkündete meine Ankunft in einem Tonfall, der jeden Anschein von Schüchternheit vertreiben sollte. Ein plattfüßiger Kongolese watschelte heran und ließ sich die telegrafische Bestätigung des Hotels auf Felix' Zimmerbestellung zeigen. Auf meine Frage erklärte er, daß das Leitungswasser trinkbar sei, dann bekam ich den Schlüssel und wurde ins fünfundvierzigste Stockwerk dirigiert.
    Es war ein komfortables Appartement, geräumig, mit altmodischen Teakmöbeln, einem Parkettboden und gerahmten Drucken neosurrealistischer Gemälde an den Wänden. Durch einen Vorhang abgeteilt war ein Schlafraum mit Berberteppich, 3-D-Fernsehgerät, Bett und Kleiderschrank. Ein Fenster gab den Blick auf andere Hochhäuser der Neustadt und ein Stück Meereshorizont frei.
    Hinter den geblümten Tapeten gab es noch andere Einrichtungen, die der gegenwärtigen Hotelleitung unbekannt waren. Man hatte sie beim Bau des Gebäudes auf Betreiben des Geheimdienstes der inzwischen auseinandergebrochenen Südafrikanischen Föderation installiert. Aus den Informationen und Arbeitsanweisungen, die Felix in die Zeitung gesteckt hatte, konnte ich entnehmen, daß die CIA diese Installationen als lachender Erbe übernommen hatte.
    Ich untersuchte den Raum und entdeckte ein Spionenauge im Knopf einer Schublade, ein Mikrophon zwischen den künstlichen Blumen. Zweifellos gehörten diese Dinge zur Standard-ausrüstung des Faisal. Ich beschloß, später eine gründlichere Untersuchung vorzunehmen, und wandte mich dem Schlafzimmerabteil zu. Ich zog den Vorhang zurück – und blieb starr vor Schreck stehen. Meine rechte Hand machte eine Reflexbewegung, und aus dem Dämmerlicht sagte eine weiche Stimme: »Nichts da!«
     
    *
     
    Er kam mir mit dem Revolver in der Hand entgegen, ein mittelgroßer, ordentlich gekleideter Mann mit einer dünnen, zurückgekämmten Haarsträhne zwischen sommersprossigen Geheimratsecken beachtlicher Größe.
    »Sie hätten mich nicht mehr antreffen sollen«, sagte er ruhig. »Die Jungs unten haben nicht aufgepaßt, wie es scheint.«
    »Natürlich«, sagte ich. »Sie haben nicht aufgepaßt, und ich tanze heute abend beim russischen Ballett.« Ich nickte zu seinem Schießeisen. »Was haben Sie von mir erwartet – daß ich vor dem Ding auf die Knie falle?«
    Seine Ohren röteten sich. »Nur eine Vorsichtsmaßregel für den Fall einer unüberlegten Reaktion.« Er steckte die Waffe ein und zeigte mir eine Metallplakette. »UN-Sicherheitspolizei«, sagte er. »Die Vorschriften verlangen, daß alle militärischen Beobachter sich bei ihrer Ankunft im UN-Hauptquartier melden. Das wird Ihnen sicherlich bekannt sein. Kommen Sie bitte mit mir, Mr. Bravais. General Julius möchte sich selbst mit Ihnen unterhalten.«
    »Oh, meinetwegen«, sagte ich achtlos und entspannte mich. »Möchten Sie vorher noch ein Gläschen mit mir trinken?«
    Er zögerte. »Einverstanden, Mr. Bravais. Sie müssen verstehen, da ist nichts Persönliches im Spiel.«
    »Gewiß. Sie haben Ihren Job und müssen Ihre Arbeit tun wie wir alle. Ich hatte ohnedies vor, dem General heute nachmittag meine Aufwartung zu machen.« Wir tranken einen Cognac miteinander und gingen.
     
    *
     
    UN-Brigadegeneral Julius war ein energisch aussehender Typ mit eckigem Kinn, rötlichblondem Haar in Bürstenschnitt und unglaublich glatter Gesichtshaut, die ihm wohl den Spitznamen

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