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Krieg auf dem Mond

Krieg auf dem Mond

Titel: Krieg auf dem Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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ich kann dir sagen, es ist eine große Sache. Du machst dir keine Vorstellung.«
    »Aber ich würde gern eine haben, besonders, nachdem ich die Arbeit eines Jahres dafür hingeworfen habe.«
    Er nickte. »Darauf komme ich gleich. Die letzten sechs Monate sitze ich hier in Tamboula, studiere Kriegsverwundungen und lege Statistiken an, die wir für die weitere Entwicklung von PAPA benötigen. Und dabei bin ich auf eine beunruhigende Tatsache gestoßen.« Er machte eine Pause und sah mich mit hochgezogenen Brauen an. »Die Zahl der als vermißt gemeldeten Soldaten macht nahezu zwanzig Prozent der Gesamtverluste aus.«
    »Es gibt immer ein paar unwillige Krieger, die sich seitwärts in die Büsche schlagen, wenn die Gelegenheit günstig ist.«
    »Nicht in der Wüste, John. Nach dieser Feststellung beschäftigte ich mich mit den offiziellen Angaben über vermißte Zivilpersonen. Man kann sagen, daß alljährlich an die zwei Millionen Menschen als vermißt gemeldet werden. Das ist eine Schätzung, die China und Rotindien außer acht läßt, weil aus diesen Landern keine Zahlenangaben verfügbar sind. Und der Verband US-amerikanischer Bestattungsunternehmer, der ebenfalls befragt wurde, erklärte, es würden nicht genug Menschen beerdigt.«
    »Ich kann dir sagen, wo ein Teil dieser Vermißten landet«, sagte ich. »Auf dem schwarzen Markt für menschliche Organe.«
    »Ja.« Felix nickte. »Zweifellos ist dieser schändliche Handel zum Teil mitverantwortlich, besonders, was die Diskrepanz zwischen Todeserklärungen und tatsächlichen Bestattungen angeht. Aber nehmen wir mal an, jemand baute eine geheime Streitmacht auf – und rüstete sie mit einer gegnerischen Version unseres PAPA-Systems aus?«
    »Du kannst Menschen in so großer Zahl nicht verstecken.«
    »Richtig; aber irgendwo gehen diese Leute hin. Ich möchte wissen, wohin.« Er sah mich wieder an. »Du bist doch immer noch Reserveoffizier der Armee, nicht?«
    Ich nickte.
    »Gut. Ich habe deinen Gestellungsbefehl in der Aktentasche. Das Papier ist völlig legal; ich habe es selbst gemacht. Du bist Beobachter des Verteidigungsministeriums. Ich habe schon veranlaßt, daß du eins unserer Spezialzimmer im Hotel Faisal bekommst.«
    »Ich dachte, die Übernahme von CIA-Aufträgen sei freiwillig.«
    Felix hob wieder seine weißen Brauen. »Du bist doch dabei, oder nicht?«
    »Die Tatsache, daß ich hier bin, dürfte wohl Antwort genug sein.«
    »Natürlich. Nun, es ist bald wieder ein größeres Gefecht fällig. Ich habe noch nicht herausbringen können, wann, aber ich habe mir Kopien der Operationspläne sowohl des königlich marokkanischen als auch des algerischen Generalstabs verschafft. Auf den Besitz steht Todesstrafe, versteht sich.« Er zog eine Zeitung aus der Brusttasche seines Sakkos – eine zusammengefaltete Ausgabe des »Belfast Messenger« – und legte sie auf den Tisch.
    »Und was soll ich machen? Mit einem Feldstecher auf einem Hügel herumstehen und beobachten, wohin die Soldaten verschwinden?«
    Felix lächelte. »Ich habe da ein paar nette Geräte, die du testen sollst. Wenn du herausbringst, wann es losgeht, wirst du dir ansehen können, was immer du willst.«
    Ich nahm die Zeitung. »Also bin ich offiziell wieder bei der Armee. Da wird es vermutlich angebracht sein, wenn ich mich beim Chef der UN-Überwachungskommission melde.«
    »Schicke ihm eine Karte; vielleicht wird sie im täglichen Posteingang unbemerkt bleiben. Ich möchte, daß du deine offiziellen Kontakte auf ein Minimum beschränkst. Laß dich weder bei der Botschaft noch bei Behörden, der Polizei oder der Presse blicken. Deine übrigen Instruktionen sind bei deinen Papieren.
    Bei der Ausrüstung wirst du ein Funksprechgerät finden; bleib in Fühlung mit mir, John, aber versuch mich nicht in der Villa zu erreichen, es sei denn in Fällen äußerster Dringlichkeit.«
    »Du hast ziemlich umständliche Vorbereitungen getroffen. Das kostet alles viel Geld. Hast du einen Blankoscheck von der CIA, oder wer sonst bezahlt die Rechnungen?«
    Er trank aus. »Sagen wir, es kommt aus einem besonderen Fonds. Geh jetzt zum Faisal, richte dich ein und sieh dich ein bißchen um. In ein oder zwei Tagen erwarte ich eine vorläufige Meldung.« Er stand auf, stellte den Zahnstocherbehälter wieder auf den Tisch, gab mir einen kurzen Händedruck und war fort.
    Ich durchblätterte die Zeitung. Zwischen den Seiten lagen Fotokopien auf dünnem Papier. Ich sah eine Menge kleingedruckten Text, Karten,

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