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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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Erstaunlicherweise war diese Stellung sogar vernünftig. Die Mystrianer fertigten Faschinen an und befestigten sie rund um die Frontseite der Stellung. Von dort aus konnten die Geschütze den größten Teil des Geländes abdecken und jeden Angriff aus der Festung abschmettern, der um die Flussbiegung kam.
    Die Kavallerie blieb an der Flussuferseite, zog sich aber zurück, um nicht von den Kanonen der Festung beschossen zu werden. Östlich davon nahm das Vierte Infanterieregiment Aufstellung. Die Soldaten gruben sich ein und schütteten Wälle auf, aber ohne sich allzu große Mühe dabei zu geben. Die Männer erwarteten keinen Angriff und waren nicht erpicht darauf, erst über die eigenen Gräben klettern zu müssen, um an den Feind zu kommen. Offensichtlich gingen sie davon aus, dass die Belagerung schnell vorbei sein würde. Owen betrachtete das nicht als gutes Zeichen.
    Noch weiter im Osten, zwischen den Norilliern und dem See, gingen die Mystrianer in Stellung. Prinz Vladimir schlug sein Hauptquartier auf den Hügeln am Seeufer auf, während seine Männer sich entlang der Front eingruben. Trotz der Erschöpfung von der Arbeit an Rivendells Hauptquartier produzierten sie eine solide Grabenzeile, die sich entlang den natürlichen Gegebenheiten durch das Gelände zog. Ihre Lage war darauf ausgelegt, den Winter zu überstehen.

    Die größten Arbeiten wurden im Hauptquartier des Prinzen notwendig. Die Männer fällten einige Bäume und banden sie über Kreuz zusammen, dann verbanden sie sie mit mehreren Mittelbalken. Diese versenkten sie im Boden und errichteten so einen einfachen Wurmstand, in dem Magwamp es sich gemütlich machte. Neben diesem Bau wirkte Lhord Rivendells Zeltkomplex winzig, was den Mystrianern Anlass zu Witzeleien gab.
    Owen saß im Schatten neben dem Zelt des Prinzen, als er Langford und Rivendell auf sich zu marschieren sah, begleitet von einer Ehrengarde aus sechs Soldaten. Er überlegte, ob er aufstehen sollte, entschied sich aber dagegen. Falls er mich erneut vor ein Kriegsgericht stellen will, macht eine zusätzliche Anklage wegen eines Offiziers unwürdigen Betragens den Braten auch nicht fett.
    Zu seiner Überraschung marschierten sie an ihm vorbei und ins Zelt. Die Begrüßungen der Offiziere, Prinz Vladimirs und des Grafen fielen recht knapp aus.
    Rivendell räusperte sich. »Langford, haltet die Seite der Karte dort fest. Wie Ihr seht, Hoheit, haben wir die Planung für unser weiteres Vorgehen fertig. Eure Männer werden hier und hier Gräben ausheben, damit wir die Kanonen vorwärtsbringen und zum Angriff ansetzen können.«
    Einen Moment herrschte Stille, dann antwortete der Prinz. »Verzeiht mir, falls ich die Karte falsch lese, doch mit der Kavallerie in zurückgezogener Stellung, hier, sind Eure Geschütze nur positioniert, um Überfälle abzuwehren. Meine Männer wären sowohl Kanonenbeschuss als auch direkten Angriffen wehrlos ausgeliefert. Oder sehe ich das falsch, Graf von Metternin?«
    Bevor der Kesse seine Meinung äußern konnte, schnaubte Rivendell verächtlich. »Muss ich Euch daran erinnern, dass ich diese Expedition befehlige? Eure Sorge um Eure Männer ist lobenswert,
doch ich werde nicht von ihnen erwarten, dass sie kämpfen, nur dass sie die Arbeiten ausführen, für die sie geeignet sind.«
    Magwamps wütendes Brüllen beendete das Gespräch. Der Klang ließ Owens Brustkorb vibrieren, und er sprang auf. Im Westen, am Flussufer, knallten Musketen. Er packte seine Waffe und rannte los. Prinz Vladimir stürzte aus dem Zelt und an Owen vorbei zum Wurmstand. Owen folgte ihm, um ihn notfalls zu beschützen. Magwamp steckte den Kopf aus dem Bau und brüllte erneut. Der Prinz sprang und brachte einen Fuß auf das Lastgeschirr. Es gelang ihm, den freien Fuß in den Steigbügel zu stecken und sich in den Sattel zu hieven, als der Lindwurm auch schon losrannte.
    Owen sprang und packte das Geschirr. Er klammerte sich daran fest, während Magwamp den Hang hinabstürmte. Er jagte mitten durch das Zeltlager der Infanterie, und sein peitschender Schwanz schleuderte einige Zelte wie vom Sturm zerfetzte Segel durch die Luft. Sein Brüllen ließ die Soldaten auseinanderstieben, dann war er auch schon vorbei.
    Er brach ins Lager der Kavallerie. Die brauchte ihn nicht zu sehen, um Platz zu machen. Die Männer waren bereits auf der Flucht, Hals über Kopf, schreiend und die Karabiner wegwerfend. Sie stürmten mit weit aufgerissenen Augen vorbei, die Kehle schon wund geschrien.
    Owen starrte

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