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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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und erschießt Euren Lakai.«
    Binsen riss die Augen auf. »Habt Ihr den Verstand verloren?«
    »Aber nein, keineswegs.« Du Malphias lächelte. »Ihr gestattet, Hoheit?«
    Vladimir nickte.
    Du Malphias nahm die Pistole vom Teller des Prinzen und schoss dem Serviermädchen in die Brust. Sie wurde nach hinten gegen eine der Birken geschleudert, richtete sich aber sogleich wieder auf, die silberne Tellerhaube noch in der Hand. Sie kehrte an die Tafel zurück, ein großes schwarzes Brandloch in der Bluse, und lächelte. »Kann ich sonst noch etwas für Euch tun, Hoheit?«
    Vladimir bekam kein Wort heraus. Seine Hände zitterten.
    Die drei Koronels nahmen ihre Pistolen und schossen auf die ihnen zugeteilten Lakaien. Rivendell machte eine rechte Aufführung daraus zu zielen, dann schoss auch er. Der schöne Junge wirbelte davon. Es sah ganz so aus, als würde er, im Gegensatz zu den anderen, liegen bleiben. Rivendell hob triumphierend die Waffe, dann wurde seine Miene säuerlich, als der Knabe doch noch aufstand.
    Binsen weigerte sich, die Pistole anzufassen. »Ich habe diese Magie nie erlernt.«
    »Ihr alle dürft die Pistole als Geschenk betrachten. Ich habe Schatullen für sie, in denen Ihr auch Kugelformen und Messgerätschaften finden werdet. Ihr werdet verstehen, dass ich darauf
verzichte, Euch den Schwefel zu schenken, doch die Feuersteine sind neu und von bester tharyngischer Qualität.«
    Er deutete mit einer Kopfbewegung auf die Lakaien. »Kapteyn Radband hat Euch von meinen Pasmortes berichtet. Sie alle können Feuerwaffen benutzen und tun dies auch. Zusätzlich zu den anderthalb Regimentern regulärer Soldaten unter meinem Befehl verfüge ich über Hunderte Pasmortes. Sie ermüden niemals, benötigen keine Nahrung, auch keinen Schlaf, und kennen keine Furcht. Und jeder meiner Soldaten, der im Kampf fällt, wird als Pasmorte aufs Schlachtfeld zurückkehren. Eure Bemühungen, meine Festung zu schleifen, sind nutzlos.«
    Er hob sein Cognacglas vom Tisch und schmunzelte. »Auf die Gesundheit Eurer Truppen, Sires. Auf dass sie gesund bleiben, denn anderenfalls sind sie mein.«

EINUNDSECHZIGSTES KAPITEL
    25. Juli 1764
Am Ufer des Amboss-Sees, Mystria
     
     
     
    O wen wartete bei den Posten auf die Rückkehr des Prinzen und der Offiziere. Falls du Malphias Lhord Rivendell mit dem Diner verunsichern wollte, ist ihm das hervorragend gelungen. Alle Offiziere wirkten gedrückt, um nicht zu sagen kränklich. Rivendell hatte nicht einmal die Kraft, Owen zu beleidigen. Er starrte ihn nur mit verängstigten Augen an und ritt vorbei.
    Prinz Vladimir ließ sich in der Nähe des zukünftigen Forts
Hoffnung nieder und lud Owen und von Metternin in sein Zelt ein. Er schenkte drei kleine Gläser Branntwein ein und reichte ihnen je eines davon. »Ich hätte Eure Pistole nehmen sollen, Graf Joachim.«
    »Tatsächlich? Warum?«
    Der Prinz beschrieb ihnen den Abschluss des Abends. Er deutete auf die Holzschatulle auf seinem Klapptisch. »Die Pistole gehört Euch, Kapteyn Radband. Ihr habt ohne Zweifel eine bessere Verwendung dafür, als ich sie jemals haben werde.«
    Owen nickte. »Habt Dank, Hoheit.«
    »Dankt mir nicht. Wäre ich Ihr, ich würde sie bei mir behalten, um mir im Notfall damit das Hirn aus dem Schädel zu blasen, damit ich kein Pasmorte werden kann.« Der Prinz kippte seinen Brandy, grunzte und schenkte sich nach. »Rivendell und die anderen glauben jetzt endlich, dass die Pasmortes existieren. Auf dem Rückweg freuten sie sich sogar darüber, dass man die Kreaturen verletzen kann. Exeter vertrat die Meinung, du Malphias hätte bewusst eine kleinkalibrige Kugel und geringe Menge Pulver benutzt, um uns glauben zu machen, seine Pasmortes seien unbesiegbar. Weil die Kugel so nicht genug Wucht gehabt hätte.«
    Von Metternin nippte an seinem Glas. »Hat niemand einen davon in den Kopf oder das Rückgrat geschossen?«
    »Nein. Du Malphias hat meinem Serviermädchen seitlich in die Brust geschossen.« Der Prinz zog eine Augenbraue hoch. »Warum schmunzelt Ihr, mein Lhord?«
    »Er nahm Eure Pistole, damit Ihr sie nicht auf ihn richten konntet. Keiner der anderen hätte das gewagt.« Graf von Metternin lachte. »Es war ein kalkuliertes Risiko von seiner Seite.«
    »Hätte ich euren Rat nur befolgt.« Prinz Vladimir schüttelte den Kopf. »Ich hätte dies alles mit einem Schuss beenden können. «

    »Es sollte offenkundig nicht sein, Hoheit.« Von Metternin zuckte die Achseln. »Diesmal hat er gewonnen, doch bedeutet das

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