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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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Mann starrte ihn an, als hätte er den Verstand verloren, aber ein anderer hob die Muskete und brüllte: »Nach oben! Nach oben!« Magwamp fauchte, und andere stimmten ein. »Nach oben! Nach oben!«
    Prinz Vladimir stieß die Faust in die Höhe. »Nach oben!«
    Die Männer drehten um und kehrten in die Schlacht zurück. Vladimir zog am linken Zügel. Der Lindwurm schaute sich um, als wollte er fragen: »Ist das Euer Ernst?«
    »Wir treffen sie oben.«
    Magwamp knurrte, dann lief er nach Osten, parallel zur Frontlinie. Er brach in einen Galopp und bewegte sich schneller und flüssiger, als Vladimir es je für möglich gehalten hätte. Der Prinz rief von Metternin zu: »Bei Gott, er weiß, dass es in den Krieg geht!«
    »Dafür ist er ausgebildet worden.« Der Kesse lachte, als der Wind ihm den Hut vom Kopf riss.
    Vladimir blieb nur ein Pulsschlag, um zu entscheiden, ob er an den Zügeln zerren wollte, als Magwamp das Seeufer erreichte. Der Lindwurm machte sich nicht die Mühe, das Ufer hinab zu rutschen, er sprang. Seine Beine, die vorderen wie die hinteren, zog er an den riesigen Leib. Der Prinz atmete tief ein und duckte sich, klammerte sich an das Schwenkgeschütz. Der Lindwurm tauchte tief ein. Das Wasser traf Vladimir wie eine Wand und
hätte ihn fast aus dem Sattel gerissen. Das Rauschen der über ihm zusammenschlagenden Fluten war ohrenbetäubend.
    Magwamp stieß noch tiefer hinab. Das zunächst noch warme Wasser wurde kalt, dann hob sich die Nase des Lindwurms. Sein Schwanz schlug einmal, und die Bewegung pflanzte sich durch den gesamten Echsenkörper fort. Sie schossen aus dem See. Wasser stürzte in einer gewaltigen Woge von ihren Leibern, als sie nahezu senkrecht emporstiegen und abrupt anhielten.
    Magwamps Krallen bohrten sich in die Felswand. Steinbrocken krachten und stürzten hinab, aber der Griff des Lindwurms war sicher und fest. Ohne erkennbare Mühe kletterte er die steile Klippe hinauf, und so schnell, dass Vladimir kaum die Zeit blieb, den Stopfen aus der Mündung seiner Schwenkkanone zu ziehen. Magwamp sprang mit solcher Geschwindigkeit über den Klippenrand, dass er die Oberkante der Palisadenwand fasste und hängen blieb. Er betrachtete das Innere der Festung wie ein Hund, der über einen Gartenzaun lugte.
    Vladimir zog die Lederhülle ab, schwenkte das Geschütz herum und kippte es aufwärts, um auf die Kanonen zu zielen, die auf seine Männer schossen. Er legte die rechte Hand auf den Feuerstein und fühlte die kalte Glätte unter der Haut. Es kitzelte, als er den Zauber beschwor, der das leichte Geschütz abfeuerte.
    Die Ladung der Kanone hatte er selbst entwickelt. Sie bestand aus erbsengroßen Blei- und Eisenkugeln, gleichermaßen vernichtend gegen Lebende und Tote. Die Ladung breitete sich zu einer Schrotwolke aus und fegte über die Geschützmannschaften hinweg. Kugeln prallten mit hellem Geräusch von den Kanonenläufen ab. Makellose Uniformröcke zerrissen. Hüte flogen davon. Männer wurden fortgeschleudert, und ein Lader kippte nach hinten über die Wand, den Wachspapierzylinder voller Kartätschenmunition noch in der Hand.

    Unter Magwamps Gewicht barst das Holz. Seine Pranken brachen noch mehr davon ab, und ein Teil der Palisadenwand stürzte ein. Die Stützen zweier kleiner Geschützplattformen zerbrachen, so dass Männer und Kanonen in den Festungshof stürzten. Der Lindwurm landete auf den Trümmern und warf sich vorwärts. Seine Krallen zerfetzen einen Soldaten.
    Vladimir riss eine der Satteltaschen auf und zog einen an beiden Enden verknoteten Stoffzylinder heraus. Eine Musketenkugel prallte von Magwamps Kopfschuppen ab und pfiff dicht am Prinzen vorbei. Vladimir stellte die Waffe senkrecht, riss die untere Hälfte des Pakets an einem Dorn an der Mündung auf und ließ etwas Schwefel in den Lauf rieseln, bevor er die ganze Ladung in den Lauf stopfte. Der Ladestock hob und drehte sich und rammte alles weit hinunter. Er zog ihn wieder heraus, dann schwenkte er das Geschütz herum und richtete es erneut auf die Kanonenstellung.
    Sein nächster Schuss war tiefer gezielt und riss den Soldaten die Beine weg. Die Salve zerschlug das Rad eines Kanonengestells. Das Geschütz sackte. Halterungen rissen aus dem zertrümmerten Holz. Die schwere Bronzekanone kam ins Rollen, zerquetschte den Kanonier und brach einem anderen Mann das Bein.
    Die Hand des Prinzen schmerzte, als hätten ihn ein Dutzend Wespen gestochen. Die Fingerspitzen wurden taub, und die Haut verfärbte sich. Ich blute und

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