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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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marschierte Owen in die Lücke und hörte die ryngischen Trommler den Takt schlagen.
    »Hodge, greift Euch noch zwei Musketen.« Owen bückte sich und griff sich ebenfalls eine dritte Waffe. »Sechzig, vierzig, zwanzig Schritt. Danach wird es Stahl auf Stahl.«
    »Ja, Sire.«
    Der bloße Anblick der Tharyngen bescherte Owen eine Gänsehaut. Der Feind hatte sich zu einer lückenlosen Wand aus blauen Röcken mit weißen Aufschlägen formiert, silbernen Knöpfen und hohen Bärenfellmützen mit silbernem Abzeichen. Als sie ihnen im Wald von Artennes gegenübergestanden waren, hatte er gewitzelt, das Abzeichen sei eine großartige Zielscheibe. Hier konnten sie sich das Zielen sparen. Auf diese Entfernung konnte ein Schuss nicht danebengehen, doch selbst wenn er mit jedem Schuss zwei erledigte, würde sie das nicht bremsen.
    Die Trommeln gaben einen regelmäßigen Takt vor. Hinter ihm donnerten die Kanonen. Kugeln stürzten in die Formation
und pflügten blutrote Schneisen. Die Platingardisten schlossen unbeeindruckt die Reihen und marschierten weiter, näher, immer näher, Schritt um Schritt. Ihr eiserner Wille und ihre Disziplin ließen keinen Zweifel daran, dass sie die Herren des Schlachtfelds waren. Ein Offizier brüllte einen Befehl, und der vorderste Rang senkte die Musketen auf Hüfthöhe und stieß sie nach vorn. Mit funkelnden Bajonetten rückten sie an. Die Bajonette der zweiten Reihe blitzten über ihren Schultern.
    »Seid Ihr noch da, Hodge?«
    »Ich habe noch zwei, Sire.«
    Owen blickte zur Seite. Zwei weitere Soldaten, einer mit einer Schulterverletzung, der andere mit einer Oberschenkelwunde, hoben die Musketen. »Wenn Ihr einen Offizier seht, tötet ihn.«
    Wieder hämmerten die Kanonen auf die Tharyngen ein, aber die norillischen Geschütze brauchten viel zu lange fürs Nachladen. Sie würden vielleicht noch eine Salve schaffen, bevor die Ryngen Owens Stellung überrannten. Wieder füllten sich die Lücken in den Reihen, und die Front der anrückenden Soldaten schloss sich nahtlos. Noch einhundert Schritt. Noch achtzig. Owen hob die Muskete. Siebzig. Sechzig.
    Sein Daumen strich über den Feuerstein. Die Flinte spuckte Feuer. Eine Sekunde später schossen die drei anderen Soldaten. Drei Ryngen gingen zu Boden und wurden augenblicklich von der anrückenden Schlachtreihe verschluckt.
    Dann wurden die Trommelschläge schneller, hämmernder.
    Die Ryngen stürmten.
    Owen hob die zweite Muskete an die Schulter. Er sah einen Mann mit Schwert, der Befehle brüllte, zog die Waffe nach rechts und zielte. Er visierte das Abzeichen der Bärenfellmütze an, dann beschwor er den Zauber. Pulverdampf nahm ihm die
Sicht auf den Feind, aber er löste sich schnell wieder auf. Der Offizier war fort.
    Die Wand aus Blauröcken stürmte heran, und Owen stählte sich für den Zusammenprall.
    Dann krachte hinter ihm eine Salve, und die Ryngen gerieten ins Stocken. Unstone und das Dritte waren gekommen, um die Lücke zu schließen. Die beiden vordersten ryngischen Reihen fielen, doch der Rest der Platingarde stürmte weiter heran. Mit einem trotzigen Aufschrei warf sich Owen ihnen entgegen. Er parierte den ersten Stoß, dann trieb er das eigene Bajonett tief in den Leib des Mannes. Der Soldat spuckte Blut und sackte zusammen. Owen riss das Bajonett frei und schwang den Kolben der Muskete aufwärts, traf einen anderen Soldaten im Gesicht, zerschmetterte Knochen und Zähne.
    Die erste Angriffswelle preschte an ihm vorbei, auf das Dritte zu. Die Ryngen schlossen hinter Owen die Lücke und ließen ihm freie Bahn zu den hinteren Rängen. Die Soldaten dort waren noch nicht darauf vorbereitet, im Meer aus Blauröcken vor ihnen plötzlich einen Feind zu sehen. Owens Lederkluft verschaffte ihm einen zusätzlichen Moment, bevor sie erkannten, dass er auch ohne leuchtend rote Uniform ein Feind war.
    Ein Mann hechtete auf ihn zu. Owen schlug das Bajonett beiseite. Er riss den Musketenkolben zu einem Hieb aufwärts, der dem Tharyngen das Genick hätte brechen sollen, doch der Mann stolperte und fiel dadurch unter dem Hieb vorbei. Als Owen Schlag über seine Schulter sauste, riss der Soldat den Kolben seiner Muskete herum und erwischte Owen in der Magengrube. Owen verlor seine Waffe und stürzte.
    Der Gardist erhob sich auf ein Knie und hob die Muskete zum Todesstoß.
    Dann zuckte ein anderes Bajonett und traf ihn hoch in der
Brust. Hodge! Der kleine Soldat brüllte wild, als er zustieß, und trieb den Gegner zurück. Er riss das Bajonett

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