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Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone

Titel: Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Tachyonenmuster wissen, warum sind wir der Sache noch nicht genauer nachgegangen?«, fragte Jesse. »Was du sagst, bedeutet praktisch, dass wir schon die ganze Zeit verwundbar waren, aber bisher einfach nur Glück gehabt haben.«
    »Vergesst nicht, dass ich gesagt habe, dass Tachyonen lediglich ein theoretisches Konzept sind«, sagte Harry. »Und selbst das ist eigentlich noch eine Untertreibung. Sie sind nicht mal richtig real, sondern bestenfalls mathematische Abstraktionen. Sie stehen in keiner Beziehung zu den realen Universen, in denen wir existieren und uns bewegen. Bisher hat keine uns bekannte intelligente Spezies irgendetwas damit anstellen können. Es gibt keine praktischen Anwendungsmöglichkeiten.«
    »Zumindest haben wir das gedacht«, sagte ich.
    Harry machte eine zustimmende Geste. »Wenn diese Vermutung zutrifft, bedeutet es, dass die Technologie der Rraey weit über das hinausgeht, was wir leisten können. Im technischen Wettlauf liegen wir weit hinter ihnen.«
    »Und wie können wir sie wieder einholen?«, fragte Jesse.
    Harry lächelte. »Wer sagt, dass wir hinterherhecheln müssen? Wisst ihr noch, wie wir bei unserer ersten Begegnung in
der Bohnenstange über die überlegene Technologie der Kolonien gesprochen haben? Und was ich vermutet habe, wie sie zu diesen Kenntnissen gelangt sind?«
    »Durch Kontakte mit Aliens«, sagte Jesse.
    »Richtig«, sagte Harry. »Wissen kann man durch Handel erwerben oder im Krieg erobern. Wenn es nun tatsächlich eine Möglichkeit gibt, Tachyonen zu beobachten, die sich von einem Universum in ein anderes bewegen, könnten wir die nötigen technischen Grundlagen vielleicht sogar selbst entwickeln. Aber dazu brauchen wir Zeit und Mittel, die wir nicht haben. Es wäre viel praktischer, sich die Technik einfach von den Rraey zu holen.«
    »Willst du damit sagen, dass die KVA eine Rückkehr nach Coral plant?«, fragte ich.
    »Natürlich«, sagte Harry. »Aber jetzt geht es nicht mehr nur darum, den Planeten zurückzuerobern. Das dürfte nicht einmal das Hauptziel sein. Unsere wichtigste Mission dürfte darin bestehen, die Technik des Tachyonendetektors in die Hände zu bekommen und herauszufinden, wie wir sie unschädlich machen oder sie gegen die Rraey verwenden können.«
    »Als wir das letzte Mal nach Coral gedüst sind, hat man uns kräftig in den Hintern getreten«, sagte Jesse.
    »Uns bleibt kaum eine andere Wahl, Jesse«, sagte Harry leise. »Wir brauchen diese Technologie. Wenn sie sich weiter ausbreitet, werden sämtliche Aliens da draußen jede Raumschiffbewegung der Kolonialen verfolgen können. Sie werden sogar genauer als wir selbst wissen, wann und wo wir eintreffen werden.«
    »Das nächste Massaker ist vorprogrammiert«, sagte Jesse.
    »Ich vermute, dass man diesmal viel mehr Leute von der Spezialeinheit einsetzen wird«, sagte Harry.

    »Apropos«, sagte ich und erzählte Harry von meiner Begegnung mit Jane. Bevor er zu uns gestoßen war, hatte ich schon mit Jesse darüber gesprochen.
    »Wie es aussieht, hat sie wohl doch nicht vor, dich umzubringen«, sagte Harry anschließend.
    »Es muss ziemlich merkwürdig gewesen sein, mit ihr zu reden«, sagte Jesse. »Obwohl dir bewusst war, dass sie nicht mit deiner Frau identisch ist.«
    »Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass sie erst sechs Jahre alt ist«, sagte Harry. »Das ist mehr als nur merkwürdig.«
    »Aber man merkt es«, sagte ich. »Ihre emotionale Reife kann nicht sehr groß sein. Sie scheint gar nicht zu wissen, was sie mit Gefühlen machen soll, wenn sie welche empfindet. Sie hat mich durch die Kantine geschleudert, weil sie nicht wusste, wie sie auf die ganze Sache reagieren sollte.«
    »Das Einzige, was sie kennt, ist Kämpfen und Töten«, sagte Harry. »Wir dagegen besitzen ein ganzes Leben an Erinnerungen und Erfahrungen, das uns stabilisiert. Selbst die jüngeren Soldaten in traditionellen Armeen haben Erfahrungen aus zwanzig Jahren. In gewisser Weise sind die Mitglieder der Spezialeinheit Kindersoldaten, was ich ethisch bedenklich finde.«
    »Ich möchte keine alten Wunden aufreißen«, sagte Jesse, »aber hast du etwas von Kathy in ihr wiedererkannt?«
    Ich dachte kurz darüber nach. »Offensichtlich hat sie große äußere Ähnlichkeit mit Kathy. Und ich glaube, ich habe eine Spur von Kathys Sinn für Humor an ihr entdeckt – und etwas von ihrem Temperament. Kathy konnte sehr impulsiv sein.«
    »Hat sie dich des Öfteren quer durch die Küche geworfen?«, fragte Harry lächelnd.
    Ich

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