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Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone

Titel: Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Informationen über mich abgerufen. »Wir dürfen uns mit dieser Mahlzeit nicht allzu viel Zeit lassen. Wir müssen in einer halben Stunde wieder in unserem Schiff sein. Wir möchten Sie also bitten …«
    Ich schnitt ihm das Wort ab. »Ansonsten komme ich Ihnen nicht bekannt vor?«, fragte ich Jane.
    »Nein«, sagte sie, nun mit etwas eisigem Unterton. »Danke, dass Sie vorbeigekommen sind, aber jetzt würde ich wirklich gerne weiteressen.«
    »Ich möchte Ihnen etwas schicken«, sagte ich. »Ein Bild. Per BrainPal.«
    »Das ist wirklich nicht nötig.«
    »Nur ein Bild«, sagte ich. »Dann gehe ich. Tun Sie mir den Gefallen.«
    »Also gut. Aber beeilen Sie sich.«

    Zu den wenigen Dingen, die ich von der Erde mitgenommen hatte, gehörte ein digitales Fotoalbum mit Aufnahmen von Verwandten, Freunden und Gegenden, die mir etwas bedeuteten. Nach der Aktivierung meines BrainPals hatte ich die Fotos in den Speicher hochgeladen, was sich nun als kluge Entscheidung erwies, da das Fotoalbum selbst sowie all meine irdischen Besitztümer mit der Modesto vernichtet worden waren. Ich rief ein bestimmtes Foto ab und schickte es Jane. Ich beobachtete, wie sie auf ihren BrainPal zugriff und sich dann wieder mir zuwandte.
    »Erkennen Sie mich jetzt?«, fragte ich.
    Sie bewegte sich sehr schnell, noch viel schneller als ein normaler KVA-Soldat. Sie packte mich am Kragen und drückte mich gegen die nächste Wand. Ich war mir fast sicher, dass eine meiner eben erst reparierten Rippen erneut brach. Auf der anderen Seite der Kantine sprangen Harry und Jesse auf. Janes Begleiter griffen ebenfalls ein. Ich versuchte zu atmen.
    »Wer, zum Henker, sind Sie?«, zischte Jane mich an, »und was für ein Spiel wollen Sie hier durchziehen?«
    »Ich bin John Perry«, keuchte ich. »Ich ziehe gar nichts durch.«
    »Blödsinn. Woher haben Sie dieses Foto?«, sagte sie mit sehr tiefer Stimme aus sehr großer Nähe. »Wer hat es für Sie getürkt?«
    »Niemand hat es getürkt«, antwortete ich genauso leise. »Das Bild wurde bei meiner Hochzeit gemacht. Es ist … mein Hochzeitsfoto.« Ich hätte fast unser Hochzeitsfoto gesagt, konnte mich aber im letzten Moment korrigieren. »Die Frau auf diesem Bild ist meine Ehefrau Kathy. Sie starb, bevor sie zum Militärdienst eingezogen werden konnte. Die KVA hat
ihre DNS benutzt, um den Körper zu züchten, den Sie tragen. Sie ist ein Teil von Ihnen. Ein Teil von Ihnen ist auf diesem Bild. Ein Teil von Ihnen hat mir das hier gegeben.« Ich hob die linke Hand und zeigte ihr meinen Ehering – der einzige materielle irdische Besitz, der mir noch geblieben war.
    Jane knurrte, packte mich und warf mich brutal quer durch den Raum. Ich flog über mehrere Tische und nahm Hamburger, Salz- und Pfefferstreuer und Serviettenhalter mit, bevor ich auf dem Boden landete. Unterwegs schlug mein Kopf gegen eine harte Kante; kurz sickerte etwas Feuchtes aus meiner Schläfe. Harry und Jesse, die sich vorsichtig Janes Begleitern genähert hatten, ließen von ihnen ab und kamen zu mir. Jane setzte sich ebenfalls in meine Richtung in Bewegung, wurde jedoch auf halbem Wege von ihren Freunden aufgehalten.
    »Hören Sie mir gut zu, Perry«, sagte sie. »Sie werden mich von nun an in Ruhe lassen. Wenn ich Sie noch einmal wiedersehe, werden Sie sich wünschen, ich hätte Sie auf Coral sterben lassen.« Sie stapfte davon. Einer ihrer Begleiter folgte ihr, der andere, der mich schon einmal angesprochen hatte, kam zu uns. Jesse und Harry stellten sich ihm entgegen, doch er hob die Hände, um anzuzeigen, dass er keinen Kampf wollte.
    »Perry«, sagte er. »Was hatte das zu bedeuten? Was haben Sie ihr geschickt?«
    »Fragen Sie sie selber, Kumpel«, sagte ich.
    »Für Sie bin ich Lieutenant Tagore, Corporal.« Er sah Harry und Jesse an. »Ich kenne Sie beide. Sie waren an Bord der Hampton Roads .«
    »Ja, Lieutenant«, sagte Harry.
    »Hören Sie mir zu, alle beide«, sagte er. »Ich weiß nicht, was hier gespielt wird, aber ich möchte eins klarstellen. Was immer es ist, wir haben nichts damit zu tun. Sie dürfen rumerzählen,
was Sie wollen, aber wenn dabei das Wort ›Spezialeinheit‹ fallen sollte, werde ich persönlich dafür sorgen, dass der Rest Ihrer militärischen Laufbahn kurz und schmerzhaft sein wird. Das ist kein Scherz. Ich werde Sie fertigmachen. Haben wir uns verstanden?«
    »Ja, Lieutenant«, sagte Jesse. Harry nickte. Ich keuchte.
    »Kümmern Sie sich um Ihren Freund«, sagte Tagore zu Jesse. »Er sieht aus, als hätte er

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