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Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone

Titel: Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Soldat.

    Gleich nach der Ankunft begannen die Hetzerei – und die Warterei. Sobald wir die Kabine der Bohnenstange verlassen hatten, wurden wir von zwei Apparatschiks der Kolonialen Union begrüßt. Sie teilten uns mit, dass wir die letzten Rekruten waren, die man für ein Schiff erwartete, das bald starten würde. Also sollten wir ihnen bitte so schnell wie möglich folgen, damit der Zeitplan eingehalten werden konnte. Einer der
beiden übernahm die Führung, und seine Kollegin bildete die Nachhut. So konnten sie auf sehr effektive und etwas demütigende Weise mehrere Dutzend ältere Mitbürger quer durch die Station zu unserem Schiff scheuchen, der KVAS Henry Hudson .
    Jesse und Harry waren offensichtlich von der Hetzerei genauso enttäuscht wie ich. Die Kolonialstation war gewaltig, mit einem Durchmesser von über einer Meile (1800 Meter, um genau zu sein, und ich hatte den Verdacht, dass ich mich nach fünfundsiebzig Jahren wohl doch an das metrische System würde gewöhnen müssen). Sie diente als einziger Umschlaghafen für Rekruten und Kolonisten gleichermaßen. Durchgetrieben zu werden, ohne anhalten zu können, um sich alles anzuschauen, war genauso, als würde ein Fünfjähriger von gestressten Eltern zur Weihnachtszeit durch einen Spielzeugladen gehetzt werden. Ich hätte mich am liebsten zu Boden geworfen und einen Schreianfall bekommen, um meinen Willen durchzusetzen. Bedauerlicherweise war ich schon zu alt (beziehungsweise noch nicht alt genug), als dass diese Strategie Erfolg versprochen hätte.
    Trotzdem bekam ich auf dem Gewaltmarsch einen verlockenden Appetithappen zu sehen. Während unsere Apparatschiks uns zur Eile antrieben, kamen wir an einer riesigen Halle vorbei, die mit Pakistanis oder indischen Moslems vollgestopft war. Die meisten warteten geduldig, bis sie ein Shuttle besteigen konnten, das sie zu einem gewaltigen Kolonistenschiff brachte, das durch das Fenster in einiger Entfernung zu sehen war. Andere stritten sich mit Vertretern der KU über dieses oder jenes in akzentgefärbtem Englisch. Manche trösteten ihre Kinder, die sich schrecklich langweilten, oder kramten in ihrem Gepäck nach etwas Essbarem. In einer Ecke kniete
eine Gruppe Männer auf einem Teppich, um zu beten. Ich fragte mich, wie sie in dreiundzwanzigtausend Meilen Höhe bestimmt hatten, wo Mekka lag, dann wurden wir weitergetrieben, sodass ich sie aus den Augen verlor.
    Jesse zupfte an meinem Ärmel und zeigte nach rechts. In einer kleinen Messe erhaschte ich einen flüchtigen Blick auf etwas Blaues, das mit einem Tentakel einen Martini hielt. Ich machte Harry darauf aufmerksam. Er war so fasziniert, dass er ein Stück zurücklief, um sich die Sache genauer anzusehen, womit er den Apparatschik am Ende der Gruppe zur Verzweiflung trieb. Die Frau drängte Harry mit mürrischer Miene zurück in die Herde. Harry jedoch grinste wie ein Idiot. »Ein Gehaar«, sagte er. »Er war dabei, eine Büffelkeule zu verspeisen, als ich ihn gesehen habe. Widerlich .« Dann kicherte er. Die Gehaar gehörten zu den ersten intelligenten Aliens, denen die Menschen begegnet waren. Das war in der Zeit gewesen, bevor die Koloniale Union ihr Monopol auf die Raumfahrt etabliert hatte. Im Grunde waren es nette Leute, nur dass sie aßen, indem sie ihrer Nahrung aus mehreren dünnen Kopftentakeln Säure injizierten und die Pampe schließlich unter starker Geräuschentwicklung durch eine Körperöffnung aufschlürften. Eine ziemliche Sauerei.
    Harry war trotzdem glücklich. Er hatte zum ersten Mal einen leibhaftigen Außerirdischen gesehen.
    Die Hetzerei näherte sich dem Ende, als eine Halle in Sicht kam, über der die Worte » Henry Hudson/KVA-Rekruten « leuchteten. Unsere Gruppe nahm dankbar auf den Sitzen Platz, während die Apparatschiks mit ein paar anderen Mitarbeitern sprachen, die an der Einstiegsschleuse für das Shuttle warteten. Harry, der eine unverkennbare Neigung zur Neugier an den Tag legte, spazierte zu einem Fenster hinüber, um
einen Blick auf unser Schiff zu werfen. Jesse und ich erhoben uns erschöpft, um ihm zu folgen. Ein kleiner Informationsmonitor vor dem Fenster half uns dabei, es im Gewimmel auszumachen.
    Die Henry Hudson hatte natürlich nicht an der Schleuse angedockt. Schließlich war es nicht einfach, die Bewegung eines interstellaren Raumschiffs von hunderttausend metrischen Tonnen an eine rotierende Raumstation anzupassen. Genauso wie die Kolonistentransporter hielt es einen angemessenen Sicherheitsabstand, während

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