Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone
sodass Sie sich keine Sorgen machen müssen, sich zu verlaufen. Wer von Ihnen erst vor kurzem in der Henry Hudson eingetroffen ist, kann sich vom PDA sagen lassen, welches Quartier ihm oder ihr zugewiesen wurde.
Außer dass Sie sich in Ihrem Quartier einfinden, wird von Ihnen heute Abend nichts weiter erwartet. Viele von Ihnen haben eine lange Reise hinter sich, und wir möchten, dass Sie für die morgigen Tests ausgeruht sind. Dies ist ein guter Moment, um Sie auf die Bordzeit hinzuweisen, die der Kolonialen Standardzeit entspricht. Jetzt ist es« – er sah auf seine Uhr – »einundzwanzig Uhr achtundreißig KSZ. Ihr PDA ist auf die Bordzeit eingestellt. Ihr Tag beginnt morgen mit dem
Frühstück in der Messe, von sechs Uhr bis sieben Uhr dreißig. Danach folgen die Tests und die physische Verbesserung. Die Teilnahme am Frühstück ist nicht zwingend, da Sie noch nicht dem militärischen Zeitplan unterworfen sind, aber ich empfehle Ihnen dringend, daran teilzunehmen, da Sie morgen ein langer Tag erwartet.
Wenn Sie Fragen haben, kann Ihr PDA Sie mit dem Informationssystem der Henry Hudson verbinden, wobei das KI-Interface Ihnen assistieren wird. Schreiben Sie einfach mit dem Stift die Frage auf oder sprechen Sie sie ins Mikrofon Ihres PDA. Außerdem finden Sie auf jedem Deck Mitarbeiter der Kolonialen Union. Bitte zögern Sie nicht, sie um Unterstützung zu bitten. Nach Maßgabe Ihrer persönlichen Informationen ist unserem medizinischen Personal bekannt, welche Probleme oder Bedürfnisse Sie haben, und gegebenenfalls hat man sich für heute Abend mit Ihnen in Ihren Quartieren verabredet. Schauen Sie in Ihrem PDA nach. Andererseits können auch Sie jederzeit die Krankenstation aufsuchen. Diese Messe wird die ganze Nacht geöffnet sein, auch wenn sie erst zum morgigen Frühstück wieder den normalen Betrieb aufnehmen wird. Auch die Zeiten und Speisekarten können Sie mit Ihrem PDA abrufen. Schließlich möchte ich noch darauf hinweisen, dass Sie alle ab morgen Ihre KVA-Rekrutenausrüstung tragen sollten, die zurzeit in Ihre Quartiere geliefert wird.«
Campbell machte eine kurze Pause und bedachte uns alle mit etwas, das er vermutlich für einen bedeutungsvollen Blick hielt. »Im Namen der Kolonialen Union und der Kolonialen Verteidigungsarmee heiße ich Sie als neue Mitbürger und als unsere neuesten Soldaten willkommen. Gott segne Sie alle und schütze Sie auf Ihren künftigen Wegen.
Falls Sie zuschauen möchten, wie wir den Orbit verlassen, suchen Sie bitte das Auditorium auf dem Beobachtungsdeck auf. Dort können Sie alles über die Videoeinspielung verfolgen. Das Auditorium ist recht groß und reicht für sämtliche Rekruten aus, sodass jeder von Ihnen einen Sitzplatz finden wird. Die Henry Hudson entwickelt eine beträchtliche Geschwindigkeit, sodass die Erde zum morgigen Frühstück nur noch eine kleine Scheibe und zu Mittag nicht mehr als ein heller Punkt am Himmel sein wird. Das ist wahrscheinlich Ihre letzte Chance, einen Blick auf Ihre Heimatwelt zu werfen. Wenn Ihnen das etwas bedeutet, empfehle ich Ihnen, es sich anzusehen.«
»Und wie ist dein Zimmergenosse?«, fragte Harry mich, als er neben mir im Auditorium Platz nahm.
»Darüber möchte ich lieber nicht reden.« Ich hatte meinen PDA konsultiert, um mich zu meinem Quartier führen zu lassen, wo mein Zimmergenosse bereits seine Sachen verstaute. Es war Leon Deak. Er sah mich nur kurz an, sagte: »Ach, schau mal einer an, der Bibelexperte«, und ignorierte mich dann geflissentlich, was in einem zehn mal zehn Fuß großen Raum gar nicht so einfach war. Leon hatte bereits die untere Koje okkupiert (was zumindest für fünfundsiebzig Jahre alte Knie die bevorzugte ist). Ich warf meine Reisetasche auf die obere Koje, nahm meinen PDA und suchte Jesse, die auf dem gleichen Deck untergebracht war. Ihre Zimmergenossin, eine nette Dame namens Maggie, ging gerade, um den Aufbruch der Henry Hudson zu verfolgen. Ich sagte Jesse, mit wem ich gestraft war. Sie lachte nur.
Sie lachte wieder, als sie Harry die Geschichte weitererzählte,
der mir mitfühlend auf die Schulter klopfte. »Nimm’s nicht allzu tragisch. Es ist ja nur, bis wir Beta Pyxis erreicht haben.«
»Wo auch immer das sein mag«, sagte ich. »Wer ist dein Zimmergenosse?«
»Das kann ich dir leider nicht sagen. Er hat bereits geschlafen, als ich eintraf. Auch er hat die untere Koje genommen, dieser Mistkerl.«
»Meine Zimmergenossin ist einfach nur nett«, sagte Jesse. »Sie hat mir sofort
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