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Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone

Titel: Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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hält uns die KU hier auf der Erde fest. Sie erlaubt uns Raumfahrt nur zum Zweck der Kolonisierung oder Rekrutierung. Die Politiker stehen ständig unter Druck, sich der KU
zu beugen und ihren Leuten den Zugang zu den Sternen zu ermöglichen. Aber die Bohnenstange ist wie ein großes Mahnmal. Es sagt: ›Solange ihr das hier nicht nachbauen könnt, dürft ihr nicht einmal daran denken, uns querzukommen‹. Und die Bohnenstange ist die einzige Technik, die die KU uns zu zeigen bereit ist. Stellt euch nur einmal vor, was sie uns alles nicht zeigen will. Ich kann euch garantieren, dass der Präsident der Vereinigten Staaten ständig daran denkt. Das ist der Grund, warum er und alle anderen Regierungschefs dieses Planeten vor der KU kuschen.«
    »All das erweckt in mir nicht gerade freundschaftliche Gefühle für die Koloniale Union«, sagte Jesse.
    »Es muss gar nicht gegen uns gerichtet sein«, sagte Harry. »Vielleicht will die KU die Erde nur beschützen. Das Universum ist verdammt groß. Vielleicht wohnen wir nicht gerade im angenehmsten Viertel.«
    »Warst du schon immer so paranoid, Harry?«, fragte ich. »Oder hat es sich erst entwickelt, als du älter wurdest?«
    »Was glaubst du wohl, wie ich es geschafft habe, fünfundsiebzig zu werden?«, erwiderte Harry grinsend. »Jedenfalls habe ich kein Problem damit, dass die KU technisch höher entwickelt ist. Davon werde ich in Kürze profitieren.« Er hob den Arm. »Schaut euch das hier an. Die Haut ist schlaff und runzlig, und die Muskeln machen nicht mehr richtig mit. Die KU wird irgendwas mit diesem Arm – und dem Rest von mir – anstellen und alles wieder kampftauglich machen. Und wisst ihr, wie sie das anstellt?«
    »Nein«, sagte ich.
    Jesse schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß es auch nicht.« Harry ließ den Arm einfach auf den Tisch zurückfallen. »Ich habe keine Ahnung, wie sie das
machen wollen. Obendrein kann ich mir wahrscheinlich nicht einmal vorstellen, wie sie es machen. Wenn wir davon ausgehen, dass wir von der KU auf einem kindlichen Entwicklungsstand gehalten werden. Falls man es mir jetzt erklären würde, wäre das genauso, als wollte man jemandem, der nie ein komplexeres Transportmittel als eine Pferdekutsche gesehen hat, das Funktionsprinzip der Bohnenstange erklären. Dennoch muss es funktionieren. Wie sonst hätte man das Universum mit einer Legion von Greisen erobern können? Nichts für ungut«, fügte er hastig hinzu.
    »Kein Problem«, sagte Jesse lächelnd.
    »Verehrtes Publikum«, sagte Harry und sah uns beide an, »wir glauben vielleicht, dass wir eine gewisse Vorstellung haben, was uns erwartet, aber wir haben nicht den leisesten Schimmer. Das können wir aus der bloßen Existenz dieser Bohnenstange schließen. Sie ist größer und fremdartiger als alles, was wir kennen, und sie stellt nur die erste Etappe unserer Reise dar. Was als Nächstes kommt, wird noch größer und fremdartiger sein. Macht euch darauf gefasst, so gut ihr könnt.«
    »Wie dramatisch!«, sagte Jesse ironisch. »Ich habe keine Ahnung, wie ich mich nach einer solchen Offenbarung auf irgendetwas gefasst machen soll.«
    »Aber ich«, sagte ich und schob mich seitlich aus der Sitznische heraus. »Ich werde pinkeln gehen. Wenn das Universum größer und fremdartiger ist, als ich mir vorstellen kann, ist es besser, ihm mit einer leeren Blase zu begegnen.«
    »Das ist die wahre Pfadfindermentalität«, sagte Harry.
    »Nur dass ein Pfadfinder nicht so oft pinkeln muss wie ich«, erwiderte ich.
    »Nach sechzig Jahren wird es jedem Pfadfinder so gehen«, sagte Harry.

3
    »Ich weiß nicht, wie es euch geht«, sagte Jesse zu Harry und mir, »aber ich muss zugeben, dass ich mir das Leben in der Armee etwas anders vorgestellt habe.«
    »Ist doch gar nicht so schlecht«, sagte ich. »Hier, nimm noch einen Donut.«
    »Ich brauche nicht noch mehr Donuts«, sagte sie und nahm sich trotzdem einen. »Ich brauche etwas Schlaf.«
    Ich wusste, was sie meinte. Mehr als achtzehn Stunden waren vergangen, seit ich von zu Hause aufgebrochen war, und fast die ganze Zeit war ich auf Reisen gewesen. Ich hätte nichts gegen ein Nickerchen einzuwenden gehabt. Stattdessen saß ich in der riesigen Kantine eines interstellaren Kreuzers, wo man Kaffee und Donuts für die insgesamt etwa eintausend Rekruten aufgetischt hatte. Während wir darauf warteten, dass jemand kam und uns sagte, was wir als Nächstes tun sollten. Zumindest das entsprach ziemlich genau meiner Vorstellung vom Leben als

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