Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone
euch intensive persönliche Bekanntschaft mit einem Scheißloch irgendwo auf dieser Basis machen wird. Kapiert? Also rein mit euch!«
Wir sprangen, und wie versprochen sanken wir direkt zum Grund des Beckens in drei Metern Tiefe. Fast unmittelbar darauf flippte ich aus. Als Kind war ich einmal in einen abgedeckten Pool gefallen. Dabei hatte ich die Abdeckplane aufgerissen, worauf ich mehrere panische und orientierungslose
Minuten damit verbrachte, den Weg zurück an die Oberfläche zu finden. Diese Minuten reichten nicht aus, um zu ertrinken, aber sie hatten genügt, um eine lebenslange Aversion zu entwickeln, mit dem Kopf vollständig unterzutauchen. Nach etwa dreißig Sekunden hatte ich das unwiderstehliche Bedürfnis nach einem tiefen Atemzug an der frischen Luft. Ich würde auf gar keinen Fall eine ganze Minute durchhalten, geschweige denn sechs.
Ich spürte im Rücken eine Berührung. Ich drehte mich erschrocken um und sah, dass Alan, der neben mir untergetaucht war, zu mir herübergekommen war. Durch das trübe Wasser konnte ich erkennen, wie er sich gegen den Kopf tippte und dann auf meinen zeigte. In diesem Moment teilte Arschloch mir mit, dass Alan Kontakt mit mir aufnehmen wollte. Ich dachte ein Einverstanden . Dann hörte ich eine emotionslose Wiedergabe von Alans Stimme in meinem Kopf.
Stimmt was nicht? , fragte Alan.
Phobie , antwortete ich.
Nicht in Panik geraten , gab Alan zurück. Vergiss, dass du unter Wasser bist.
Witzbold!
Dann lenk dich ab. Frag deine Truppführer, ob irgendjemand Probleme hat, und hilf ihnen …
Die unheimliche Ruhe von Alans simulierter Stimme half mir. Ich öffnete einen Kanal zu meinen Truppführern, um mich nach ihrem Befinden zu erkundigen und sie anzuweisen, dasselbe mit ihren Leuten zu machen. Jeder von ihnen hatte ein oder zwei Rekruten, die kurz davor standen, in Panik zu geraten. Sie redeten mit ihnen, um sie zu beruhigen. Neben mir konnte ich erkennen, wie sich Alan um unseren Trupp kümmerte.
Drei Minuten, dann vier Minuten. In Martins Gruppe schlug ein Rekrut wild um sich und zuckte heftig, wobei sein Sandsack als Anker fungierte. Martin ließ seinen eigenen Sack fallen und schwamm zu ihm hinüber. Er packte ihn an den Schultern und brachte ihn dazu, ihm ins Gesicht zu sehen. Ich zapfte Martins BrainPal an und hörte, wie er zum Rekruten sagte: Konzentrier dich auf mich, auf meine Augen . Es schien zu helfen. Der Rekrut hörte auf, um sich zu schlagen und entspannte sich.
Fünf Minuten. Trotz unserer verbesserten Leistungsfähigkeit spürten jetzt alle die ersten Auswirkungen des Sauerstoffmangels. Die Leute traten von einem Fuß auf den anderen oder hüpften auf der Stelle. In einer Ecke sah ich eine Rekrutin, die ihren Sandsack gegen den Kopf presste. Ich hätte fast darüber gelacht, aber gleichzeitig überlegte ich, ob ich nicht dasselbe tun sollte.
Fünf Minuten und dreiundvierzig Sekunden. Einer der Rekruten aus Marks Trupp ließ den Sandsack fallen und schwamm zur Oberfläche hinauf. Mark setzte ihm lautlos nach, packte den Mann am Knöchel und zog ihn mit seinem Gewicht wieder nach unten. Ich dachte daran, dass Marks stellvertretender Truppführer ihm dabei hätte helfen können, doch als ich meinen BrainPal konsultierte, wurde mir klar, dass der Rekrut mit den Schwierigkeiten sein Stellvertreter war.
Sechs Minuten. Vierzig Rekruten warfen die Sandsäcke weg und kämpften sich nach oben. Mark ließ den Fuß seines Stellvertreters los und gab ihm von unten einen Schubs, damit er als Erster die Oberfläche erreichte und den Latrinendienst übernahm, zu dem er sich bereits freiwillig gemeldet hatte. Ich machte mich ebenfalls bereit für den Aufstieg, als ich sah, wie Alan den Kopf schüttelte.
Der Truppführer sollte am längsten durchhalten , sendete er.
Leck mich , antwortete ich.
Tut mir leid, bist nicht mein Typ , gab er zurück.
Ich schaffte sieben Minuten und einunddreißig Sekunden, bis ich mit dem Gefühl auftauchte, dass meine Lungen jeden Augenblick explodieren würden. Aber ich hatte meinen Moment des Zweifels überstanden. Nun glaubte ich, dass ich mehr war als ein normaler Mensch.
In der zweiten Woche lernten wir unsere Waffe kennen.
»Das ist das KVA-Infantriegewehr vom Typ VZ-35«, sagte Ruiz und zeigte uns seine Waffe, während unsere noch in der Schutzverpackung vor uns auf dem Boden des Exerzierplatzes lagen. »Das ›VZ‹ steht für ›Vielzweck‹. Ihr könnt damit ganz nach Wunsch sechs verschiedene Projektile oder
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