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Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone

Titel: Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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hatte es zahlreiche Korallenriffe auf der Heimatwelt der Rraey gegeben, bis sie durch Umweltverschmutzung und kommerziellen Abbau zerstört worden waren. Die Kolonialen verweigerten dieses Ansinnen, weil die Siedler von Coral Eingriffe in die Ökosphäre ihres Planeten ablehnten und weil die anthropophagen Tendenzen der Rraey allgemein bekannt waren. Niemand wollte, dass sich die Aliens in der Nähe der Siedlungen herumtrieben und nach arglosen Menschen Ausschau hielten, die sie zu Aspik verarbeiten konnten.
    Der Fehler der Kolonialen Regierung war es, nicht erkannt zu haben, welche Bedeutung der Abbau der Korallenriffe für die Rraey hatte. Neben den kommerziellen Aspekten war es für sie eine religiöse Angelegenheit, was die Diplomaten der Kolonialen völlig falsch interpretiert hatten. Ihnen war auch nicht klar, mit welcher Hartnäckigkeit die Rraey ihr Vorhaben verfolgen würden. Die Rraey und die Kolonialen hatten sich ein paarmal getroffen und nie gute Beziehungen entwickelt. Aber wie gut konnte man sich mit jemandem verstehen, der einen als nahrhaften Bestandteil eines schmackhaften Mittagessens betrachtete? Im Großen und Ganzen kümmerten sie sich um ihre eigenen Angelegenheiten und wir uns um unsere. Erst jetzt, als die letzten Korallenriffe auf der Heimatwelt der Rraey kurz vor dem endgültigen Absterben standen, wurde
ihr Bedarf an den Ressourcen von Coral so groß, dass sie keine Rücksicht mehr zu nehmen bereit waren. Coral gehörte jetzt ihnen, und wir würden viel stärker zurückschlagen müssen, um den Planeten zurückzubekommen.

    »Die Sache sieht verdammt ernst aus«, sagte Lieutenant Keyes zu seinen Truppführern, »und sie wird noch viel ernster sein, wenn wir dort eingetroffen sind.«
    Wir befanden uns im Besprechungsraum der Kompanie, und der Kaffee auf den Tischen wurde kalt, während wir die vielen Seiten der Berichte über die Grausamkeiten im Coral-System durchgingen. Die Skip-Drohnen, die die Rraey nicht abgeschossen hatten, meldeten einen beständigen Strom eintreffener Raumschiffe, die sowohl kriegerischen Zwecken als auch dem Abtransport der Korallen dienten. Weniger als zwei Tage nach dem Coral-Massaker hingen fast tausend Rraey-Schiffe im Orbit über dem Planeten und warteten darauf, mit der großmaßstäblichen Ausbeutung beginnen zu können.
    »Unser Wissensstand sieht folgendermaßen aus«, sagte Keyes und sendete eine Grafik des Coral-Systems in unsere BrainPals. »Wir vermuten, dass der größte Anteil der Rraey-Schiffe in diesem System kommerziellen und industriellen Zwecken dient. Nach dem, was wir über ihre Konstruktionsweise wissen, verfügt ungefähr ein Viertel, also etwa dreihundert Einheiten, über militärische Offensiv- und Defensivkapazitäten. Darunter sind viele Truppentransporter mit minimaler Abschirmung und Feuerkraft. Doch die eindeutigen Schlachtschiffe sind sowohl größer als auch stärker als unsere entsprechenden Einheiten. Außerdem schätzen wir, dass sich bis zu einhunderttausend Rraey-Soldaten auf der
Oberfläche aufhalten und sich auf die Abwehr von Invasionstruppen vorbereiten.
    Sie rechnen damit, dass wir Coral nicht kampflos aufgeben, aber nach unseren geheimdienstlichen Informationen erwarten sie, dass wir in vier bis sechs Tagen einen Angriff starten werden. Innerhalb dieses Zeitraums könnten wir eine ausreichende Zahl von großen Schiffen in Skip-Position bringen. Sie wissen, dass die KVA gerne ihre überwältigende Macht zur Schau stellt, und dafür brauchen wir Zeit.«
    »Wann werden wir also angreifen?«, fragte Alan.
    »In etwa elf Stunden«, sagte Keyes.
    Wir alle rutschten unbehaglich auf unseren Stühlen hin und her.
    »Wie soll das funktionieren, Lieutenant?«, fragte Ron Jensen. »Uns stünden nur die einzigen Schiffe zur Verfügung, die bereits in Skip-Position gegangen sind, beziehungsweise die, die es in den nächsten paar Stunden schaffen. Wie viele wären das insgesamt?«
    »Zweiundsechzig, einschließlich der Modesto «, sagte Keyes, und unsere BrainPals zeigten eine Liste der verfügbaren Schiffe. Nebenbei fiel mir auf, dass die Hampton Roads dabei war, das Schiff, in dem Harry und Jesse Dienst taten. »Sechs weitere Schiffe erhöhen die Geschwindigkeit, um eine sichere Skip-Distanz zu erreichen, aber wir können uns nicht darauf verlassen, dass sie hier sind, wenn wir zuschlagen.«
    »Mensch, Keyes!«, sagte Ed McGuire. »Das heißt, es kommen fünf Rraey-Schiffe auf eins von unseren und zwei Soldaten auf einen von unseren,

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