Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden
Richtfunk-Sender-Empfänger, den jedes Mitglied bei sich trug. Diese Geräte errechneten die Position der
anderen Soldaten und gaben in Mikrosekundenintervallen die Daten durch. Deshalb wusste Jared, dass Sarah Pauling vierzig Meter steuerbord von ihm war, Daniel Harvey sechzig Meter unter und Jane Sagan zweihundert Meter über ihm, da sie den Transporter als Letzte verlassen hatte. Als Jared das erste Mal an einem nächtlichen Sprung aus großer Höhe teilgenommen hatte, nicht lange nach Gettysburg, hatte er es geschafft, das gebündelte Funksignal zu verlieren und mehrere Kilometer von seiner Gruppe entfernt zu landen, völlig desorientiert und allein. Noch lange danach hatte man ihm deswegen die Hölle heiß gemacht.
Jareds Bestimmungsort lag nun weniger als fünfundzwanzig Kilometer unter ihm und wurde von seinem BrainPal optisch markiert, samt einer idealen Flugbahn, auf der er sein Ziel ohne Schwierigkeiten erreichen würde. Die Flugbahn wurde ständig aktualisiert, um Windböen und andere atmosphärische Phänomene auszugleichen. Außerdem wich sie drei nahe zusammenstehenden virtuellen Säulen aus, die Jareds Blickfeld überlagerten. Diese Säulen senkten sich vom Himmel herab und grenzten drei Bereiche eines einzelnen Gebäudes ein, den Palast der Hierarchin, der gleichzeitig als Residenz von Fhileb Ser samt ihren Höflingen und als offizieller Regierungssitz diente.
Was diese drei Säulen zu bedeuten hatten, wurde klar, als Jared und die Zweite Staffel nur noch auf vier Kilometern Höhe waren und drei Partikelstrahlen sichtbar wurden. Sie gingen von den Satelliten aus, die die Spezialeinheit im niedrigen Orbit über Enesha in Stellung gebracht hatte. Ein Strahl war recht dunkel, einer sehr hell und der dritte wiederum sehr dunkel, und dieser dritte flackerte auf seltsame Weise. Die Bürger von Dirluew bewunderten den Anblick und den Donner, der mit
dem Erscheinen dieser Strahlen einherging. In ihrem gleichzeitig gesteigerten und gedämpften Bewusstseinszustand dachten sie, dass die Strahlen zur Lightshow über der Stadt gehörten. Nur die Invasoren und die Eneshan, die das Spektakel koordinierten, wussten sofort, dass dem nicht so war.
Satelliten, die Partikelstrahlen erzeugten, entgingen dem planetaren Verteidigungssystem von Enesha normalerweise nicht. Schließlich war es der Sinn und Zweck von planetaren Verteidigungssystemen, feindliche Waffen zu bemerken. In diesem besonderen Fall jedoch waren die Satelliten als orbitale Wartungsschlepper getarnt. Man hatte sie schon vor Monaten in Stellung gebracht – kurz nach dem Zwischenfall auf Gettysburg -, als Teil der Wartungsflotte für die diplomatischen Module, die die Koloniale Union an Bord einer der drei größeren Raumstationen über Enesha eingerichtet hatte. Und sie hatten sogar anstandslos ihre Aufgabe als Schlepper verrichtet. Die recht ungewöhnliche Modifikation der Triebwerke war weder von außen noch durch interne Systemchecks zu erkennen, da die Software auf geschickte Weise manipuliert worden war, um die Fähigkeiten dieser Triebwerke zu verbergen.
Die drei Schlepper waren angewiesen worden, die Kite abzuholen, nachdem das Schiff im Orbit über Enesha erschienen war und man um Erlaubnis gebeten hatte, Schäden reparieren zu dürfen, die das Schiff vor Kurzem während eines Gefechts mit einem Rraey-Kreuzer erlitten hatte. Die Kite war siegreich aus dem Gefecht hervorgegangen, hatte sich aber zurückziehen müssen, bevor der Schaden vollständig repariert werden konnte (die Kite hatte sich für das Gefecht eine Rraey-Kolonie mit weniger schlagkräftiger Verteidigung ausgesucht, die stark genug war, um einem einzigen Schiff der Spezialeinheit Paroli zu bieten, ohne dass die Gefahr bestand, dass dieses letztlich
den Kürzeren zog). Die Routineeinladung an das Eneshan-Militär, sich an Bord der Kite umzusehen, war selbstverständlich abgelehnt worden, weil die Eneshan längst die Geschichte der Kite über ihre informellen Geheimdienstverbindungen mit den Rraey bestätigt hatten. Außerdem hatte das Schiff der Spezialeinheit die Erlaubnis erhalten, dass einige Mitglieder ihrer Besatzung Landurlaub in Tresh machen durften, einer Freizeiteinrichtung, die für Diplomaten der Kolonialen Union und Sonstiges auf Enesha stationiertes Personal vorgesehen war. Tresh lag südöstlich von Dirluew, und damit befand sich die Hauptstadt ein Stück nördlich von der Flugbahn, die der Truppentransporter einschlug, der wie angemeldet zwei Trupps
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