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Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden

Titel: Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Trauer. Er wandte sich ab und schluchzte würgend.
    Daniel Harvey, der den Kühlraum zusammen mit Einstein
gefunden hatte, trat zu Jared und blickte auf ihn herab.::Das erste Mal::, sagte er.
    Jared schaute auf.::Was?::
    Harvey deutete mit einer Kopfbewegung auf die Leichen.::Das ist das erste Mal, dass du Kinder siehst, stimmt’s?::
    ::Ja.::
    ::So läuft es meistens für uns ab. Wenn wir das erste Mal Kolonisten sehen, sind sie tot. Wenn wir das erste Mal Kinder sehen, sind sie tot. Wenn wir das erste Mal ein Intelligenzwesen sehen, das kein Mensch ist, ist es entweder tot oder versucht uns zu töten, sodass wir es töten müssen. Jedenfalls ist es am Ende tot. Es hat viele Monate gedauert, bis ich zum ersten Mal einen lebenden Kolonisten gesehen habe. Ein lebendes Kind habe ich noch nie gesehen.::
    Jared wandte sich wieder dem Leichenhaufen zu.::Wie alt ist dieses Mädchen?::
    ::Scheiße, ich habe keine Ahnung.:: Trotzdem schaute Harvey etwas genauer hin.::Ich würde schätzen, drei oder vier Jahre. Maximal fünf. Und weißt du, was das Komische daran ist? Sie war älter als wir beide zusammengenommen. Sie war doppelt so alt wie wir beide zusammen. Es ist ein ziemlich durchgeknalltes Universum, mein Freund.::
    Harvey entfernte sich. Jared starrte noch eine Weile auf das kleine Mädchen, dann deckte er sie und den Rest des Haufens mit der Plane wieder zu, ging hinaus und suchte nach Sagan, die er vor dem Verwaltungsgebäude der Kolonie fand.
    ::Dirac::, sagte sie, als er sich näherte.::Was hältst du von deiner ersten Mission?::
    ::Eine ziemlich schreckliche Sache.::
    ::Das ist es::, bestätigte Sagan. »Weißt du, warum wir hier
sind? Warum wir uns um eine wilde Kolonistensiedlung kümmern müssen?«
    Jared brauchte einen Moment, bis ihm bewusst wurde, dass sie laut gesprochen hatte. »Nein«, antwortete er auf dieselbe Weise.
    »Weil der Anführer dieser Siedlung der Sohn der Außenministerin der Kolonialen Union ist. Der Idiot wollte seiner Mutter beweisen, dass die Gesetze der KU gegen wilde Siedlungen eine Verletzung der Menschenrechte darstellen.«
    »Sind sie das?«, fragte Jared.
    Sagan sah ihn an. »Warum fragst du?«
    »Ich bin nur neugierig.«
    »Vielleicht sind sie das, vielleicht auch nicht. Auf jeden Fall ist dieser Planet der letzte Ort, wo man einen solchen Standpunkt vertreten sollte. Er wird seit Jahren von den Rraey beansprucht, auch wenn sie hier nie eine Siedlung gegründet haben. Ich vermute, der Trottel hat sich gedacht, dass die Rraey sich eine Weile von hier fernhalten würden, aus Angst vor Vergeltung, weil die KU sie im letzten Krieg geschlagen hat. Dann wurde vor zehn Tagen der Spionagesatellit, den wir über dem Planeten positioniert haben, von diesem Kreuzer abgeschossen, den wir ausgeschaltet haben. Vorher konnte er noch ein Bild von dem Rraey-Schiff machen. Deswegen sind wir hier.«
    »Eine schlimme Sache«, sagte Jared.
    Sagan lachte humorlos. »Jetzt muss ich in den verdammten Kühlraum zurückgehen und den Leichen Gewebeproben entnehmen, bis ich den Sohn der Außenministerin gefunden habe. Dann steht mir das Vergnügen bevor, ihr mitzuteilen, dass die Rraey ihren Sohn und seine Familie zu Hackfleisch verarbeitet haben.«

    »Seine Familie?«, fragte Jared.
    »Er hatte eine Frau und eine Tochter. Die Kleine war vier Jahre alt.«
    Jared erschauderte, als er an das Mädchen auf dem Haufen dachte.
    Sagan beobachtete ihn aufmerksam. »Alles in Ordnung mit dir?«
    »Es geht schon. Es kommt mir nur alles so sinnlos vor.«
    »Die Frau und das Kind sind einen sinnlosen Tod gestorben. Der Idiot, der sie hierher gebracht hat, hat bekommen, was er verdient hat.«
    Jared erschauderte wieder. »Wenn du es sagst.«
    »Ich sage es«, bekräftigte Sagan. »Jetzt komm. Es wird Zeit, die Kolonisten zu identifizieren, beziehungsweise das, was noch von ihnen übrig ist.«

    ::Ich muss schon sagen::, sendete Sarah Pauling an Jared, als er aus der Krankenstation der Kite kam.::Du scheinst die Neigung zu haben, es dir nicht zu einfach zu machen.:: Sie berührte ihn an der Wange, auf der trotz der Nanonaht ein rötlicher Streifen zu erkennen war.::Man kann immer noch sehen, wo du verletzt wurdest.::
    ::Aber es schmerzt nicht mehr::, sagte Jared.::Was ich von meinem Fußknöchel und der Hand nicht behaupten kann. Der Fuß war zum Glück nicht gebrochen, aber es wird ein paar Tage dauern, bis die Finger vollständig verheilt sind.::
    ::Immer noch besser, als tot zu sein.::
    ::Das ist allerdings

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