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Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden

Titel: Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Fachgebiet der Tektonik bist.«
    »Es ist ein Hobby von mir«, erwiderte Sharan.
    Cainen öffnete den Mund, um etwas zu sagen, als sich plötzlich der Boden hob und ihm schlagartig entgegenkam. Er brauchte einen Moment, um zu erkennen, dass sich nicht der Boden bewegt hatte, sondern dass er hingestürzt war. Er
lag auf den Fliesen zwischen den Gegenständen, die sich zuvor auf seinem Arbeitstisch befunden hatten. Sein Stuhl lag umgekippt rechts von ihm, eine Körperlänge entfernt, und schaukelte immer noch von der Erschütterung.
    Er blickte zu Sharan hinüber, die nicht mehr auf ihren Monitor starrte, zum Teil, weil dieser zerschmettert am Boden lag, nicht weit von der Stelle entfernt, wo Sharan selbst gestürzt war.
    »Was war das?«, fragte Cainen.
    »Ein Beben?«, sagte Sharan vorsichtig und mit leichter Hoffnung. Dann schrie sie, als das Labor um sie herum erneut kräftig durchgeschüttelt wurde. Leuchtkörper und Schalldämpfungselemente fielen von der Decke, und sowohl Cainen als auch Sharan krochen schutzsuchend unter die Arbeitstische. Eine Zeit lang implodierte die Welt, während sie dort kauerten.
    Irgendwann hörten die Erschütterungen auf. Cainen blickte sich im noch übrigen Licht um und sah, dass der größte Teil seines Labors über den Boden verstreut war, einschließlich großer Teile der Decke und der Wände. Normalerweise hielten sich mehrere Arbeiter und weitere Assistenten von Cainen hier auf, aber Sharan und er waren nach der Hauptschicht noch einmal zurückgekommen, um ein paar Sequenzierungen zu erledigen. Die meisten seiner Leute befanden sich in den Baracken des Stützpunkts und hatten vermutlich geschlafen. Jetzt waren zweifellos alle hellwach.
    Ein schriller Lärm hallte durch den Korridor, der zum Labor führte.
    »Hörst du das?«, fragte Sharan.
    Cainen nickte zur Bestätigung. »Das ist die Sirene für den Kampfalarm.«

    »Wir werden angegriffen?«, fragte Sharan. »Ich dachte, diese Basis ist durch Schilde geschützt.«
    »Das ist sie auch«, sagte Cainen. »Beziehungsweise war sie es. Oder sollte es eigentlich sein.«
    »Da kann ich nur sagen: Gute Arbeit!«
    Nun war Cainen wirklich verärgert. »Nichts ist vollkommen, Sharan.«
    »Entschuldigung«, sagte Sharan und stellte sich auf die plötzlich schlechte Laune ihres Chefs ein.
    Cainen korch stöhnend unter seinem Arbeitstisch hervor und kämpfte sich zu einem umgekippten Schrank vor. »Komm her und hilf mir«, sagte er. Gemeinsam schoben sie den Schrank zur Seite, bis Cainen eine Tür aufstemmen konnte. Dahinter befanden sich eine kleine Projektilwaffe und ein Magazin.
    »Woher hast du das?«, fragte sie.
    »Wir befinden uns in einem militärischen Stützpunkt, Sharan«, sagte Cainen. »Deshalb gibt es hier Waffen. Ich habe zwei davon. Eine befindet sich hier, und die zweite drüben in der Kaserne. Ich dachte, sie könnten sich als nützlich erweisen, wenn so etwas wie das hier passiert.«
    »Wir gehören nicht zum Militär«, sagte Sharan.
    »Natürlich wird jeder, der diese Basis angreift, genauestens auf diesen feinen Unterschied achten«, sagte Cainen sarkastisch und reichte Sharan die Waffe. »Nimm!«
    »Lieber nicht«, sagte Sharan. »Ich habe noch nie eine Waffe benutzt. Behalt du sie.«
    »Bist du dir sicher?«
    »Das bin ich«, sagte Sharan. »Ich würde mir höchstens ins eigene Bein schießen.«
    »Also gut.« Cainen lud die Waffe durch und schob sie in die Kitteltasche. »Wir sollten uns auf den Weg zu der Kaserne
machen. Da sind unsere Leute. Wenn irgendetwas passiert, sollten wir bei ihnen sein.«
    Sharan gab stumm ihre Zustimmung. Sie wirkte verängstigt. Cainen umarmte sie flüchtig.
    »Komm jetzt, Sharan«, sagte er. »Wir werden es schaffen. Lass uns versuchen, die Kaserne zu erreichen.«
    Die beiden hatten bereits ein kleines Stück Weg durch den mit Trümmern übersäten Korridor zurückgelegt, als die Tür zur unterirdischen Treppe aufglitt. Cainen spähte durch den Staub und erkannte in dem schwachen Licht zwei große Gestalten, die durch die Tür traten. Cainen zog sich sofort in Richtung Labor zurück. Sharan, die viel schneller als ihr Chef auf dieselbe Idee gekommen war, hatte es bereits bis zur Labortür geschafft. Die einzige weitere Möglichkeit, den Korridor zu verlassen, war der Lift, der hinter der Treppe lag. Sie saßen in der Falle. Cainen griff nach der Pistole in seiner Kitteltasche. Er hatte gar nicht wesentlich mehr Erfahrung im Umgang mit einer Waffe als Sharan, und er war keineswegs

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