Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden
überprüfen.«
»Also wissen Sie praktisch nichts über diesen Planeten.«
»Manchmal ist es dort kalt, aber meistens noch viel kälter. Damit erschöpfen sich meine Kenntnisse über diesen Planeten.«
»Sie sind Doktor«, sagte Sagan.
»Dieser Begriff ist mir nicht bekannt.« Cainen zeigte auf den Lautsprecher. »Ihre Maschine ist nicht intelligent genug, mir eine Entsprechung in meiner Sprache zu liefern.«
»Sie sind medizinisch tätig. Sie sind Mediziner«, sagte Sagan.
»Das bin ich«, bestätigte Cainen. »Ich habe mich auf Genetik spezialisiert. Deshalb waren meine Leute und ich an Bord dieses Schiffs. Eine unserer Kolonien litt unter einer Seuche, die die Gensequenzierung und die Zellteilung beeinträchtigte. Wir sollten das Phänomen untersuchen und eine Therapie entwickeln. Wenn der Stützpunkt von Ihnen durchsucht wurde, haben Sie zweifellos unsere Ausrüstung gesehen. Die Eneshan waren so freundlich, uns genügend Platz für ein Labor zur Verfügung zu stellen.«
»Warum haben sie das getan?«
»Vielleicht dachten sie, dass sie uns besser im Griff haben, wenn wir mit unseren eigenen Projekten beschäftigt sind. Jedenfalls hat es funktioniert, weil wir uns darauf geeinigt hatten, unter uns zu bleiben und keine Schwierigkeiten zu machen.«
»Außer dass Sie Waffen gestohlen haben«, sagte Sagan.
»Ich hatte sie schon seit einiger Zeit, was bedeutet, dass ich offenbar keinen Verdacht erregt habe.«
»Die von Ihnen benutzte Waffe ist ein Rraey-Produkt«, sagte Sagan. »Ungewöhnlich für einen Stützpunkt der Eneshan.«
»Sie müssen sie beim der Entern von unseres Schiffes mitgenommen haben. Wenn Sie sich im Stützpunkt umschauen, werden Sie zweifellos weitere Gegenstände finden, die von Rraey gebaut wurden.«
»Ich fasse zusammen«, sagte Sagan. »Sie und ihre Besatzung aus medizinischem Personal wurden vor unbestimmter Zeit von den Eneshan gefangen genommen und hierher gebracht, wo sie von jedem Kontakt zum Rest Ihres Volkes abgeschnitten waren. Sie wissen nicht, wo Sie sich befinden oder was die Eneshan mit Ihnen vorhatten.«
»Das ist richtig«, sagte Cainen. »Davon abgesehen wollten sie offenbar, dass niemand von meinem Hiersein erfährt, denn nachdem die Basis von Ihnen gestürmt wurde, versuchte einer von ihnen, mich zu töten.«
»Das stimmt«, sagte Sagan. »Ich fürchte, Ihnen ist es besser ergangen als Ihren übrigen Artgenossen.«
»Ich weiß nicht, was Sie damit meinen.«
»Sie sind der einzige Rraey, den wir lebend vorgefunden haben. Alle anderen wurden von den Eneshan erschossen. Die meisten hielten sich in einem Bereich auf, der nach speziellen Rraey-Quartieren aussah. Ein weiteres Individuum fanden wir in der Nähe dessen, was vermutlich Ihr Labor war, da der Raum mit viel Rraey-Technik ausgestattet war.«
Cainen wurde übel. »Sie lügen!«
»Ich fürchte, ich sage die Wahrheit.«
»Die Menschen haben meine Leute umgebracht!«, sagte Cainen wütend.
»Die Eneshan haben versucht, Sie umzubringen«, erwiderte Sagan. »Warum sollten sie daran interessiert gewesen sein, die anderen Mitglieder Ihrer Besatzung am Leben zu lassen?«
»Ich glaube Ihnen nicht.«
»Ich verstehe, warum Sie das sagen. Trotzdem ist es die Wahrheit.«
Cainen saß eine Weile trauernd da. Sagan ließ ihm die Zeit, die er brauchte.
»Also gut«, sagte Cainen schließlich. »Erklären Sie mir, was Sie von mir wollen.«
»Für den Anfang, Administrator Cainen«, sagte Sagan, »würde mir die Wahrheit genügen.«
Es dauerte einen Moment, bis Cainen klar wurde, dass der Mensch ihn zum ersten Mal mit Namen angeredet hatte. Und mit seinem Titel. »Ich habe Ihnen die Wahrheit gesagt!«
»Gequirlte Scheiße.«
Cainen zeigte erneut auf den Lautsprecher. »Auch das wurde nur teilweise übersetzt.«
»Sie sind Administrator Cainen Suen Su«, sagte Sagan. »Es stimmt zwar, dass Sie eine gewisse medizinische Ausbildung genossen haben, aber Ihre zwei Hauptarbeitsgebiete sind Xenobiologie und semiorganische Neuralnetzverteidigungssysteme – zwei Gebiete, die wie ich mir vorstellen kann, sich wunderbar ergänzen.«
Cainen sagte nichts.
»Und nun, Administrator Cainen«, fuhr Sagan fort, »möchte ich Ihnen ein wenig von dem erzählen, was wir wissen. Vor fünfzehn Monaten bekriegten sich die Rraey und die Eneshan wieder einmal, wie sie es schon seit dreißig Jahren ständig tun. Ein Krieg, den wir unterstützt haben, damit keins von Ihren beiden Völkern uns größeren Ärger macht.«
»Das stimmt
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