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Krieg der Kulturen (German Edition)

Krieg der Kulturen (German Edition)

Titel: Krieg der Kulturen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Cary
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zum Schlafen gefunden, weil alle besetzt waren, oder,
oder usw. Zurück zu meinem Skizzenblock, auf dem ich
Figuren skizzierte, die ich gut sehen konnte.
Im Augenwinkel sah ich, wie die beiden Afrikaner zu mir
herüber schauten und miteinander redeten. Schade, dass
ich nicht von den Lippen lesen konnte. Meine Cousine
wollte es mir schon des öfters beibringen, jedoch hatte
ich nie den Mumm es zu lernen. Vielleicht aus Angst es
nicht zu beherrschen oder, oder, oder….
Dabei glaubte ich, es lag an meinem Äußeren, rote Haare
und grüne Augen, die kamen in Afrika so gut wie gar nicht
vor, das bewegte diese Männer zu mir zu sehen, aber auch
nur vielleicht.
Die beiden Farbigen eilten durch die Reihen. Erst als sie
sich uns näherten, sah ich an ihren Handschellen am
Gürtel, dass es zwei dieser neuen Sky Marshals waren. Der
US-Präsident kündigte es damals nach den Anschlägen vom
11. September im Fernsehen an, dass in Zukunft bei jeder
Zivilmaschine Security-Personal mitfliegt.
Max entdeckte plötzlich meinen Skizzenblock und sah
mich entsetzt an.
Verdammt … erwischt.
Ich erfand rasch eine Notlüge. Schließlich ist mir durch
Max bekannt, dass es gesetzlich nicht erlaubt ist, fremde
Menschen, wo immer sie anzutreffen sind, zu malen,
außer der „Berühmten“ ... immer diese
Paragrafenreiterei!
Aber was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß. Dieses
Sprichwort praktizierte ich wegen seiner bürokratischen
Auffassung ziemlich oft und bisher bin ich gut damit
gefahren.
Anwälte sind selbst ihre größten Gefangenen der
Gesetzeslage.
In der Mittelreihe saßen einige Geschäftsleute, die
aussahen als würden sie in ihre Heimat zurückfliegen. Man
konnte ihre Laptoptaschen auf dem Schoß erkennen.
„Hast du auch Durst?", fragte ich Max.
Er hatte sich mit seiner Lektüre tief im Sitz vergraben.
„Ja“, lautete seine Antwort.
Seine Sätze zu mir waren nie so lang, wie ich es aus
seinem Plädoyer im Gerichtssaal kannte.
„Hast du auch Hunger“? Diese Frage schob ich einfach
noch hinterher, um ihm vielleicht doch einen längeren
Satz zu entlocken.
„Ich habe großen Hunger“, na, wenn das mal nicht zu viel
der guten Worte waren, aber es kam noch dicker, ich
musste die Stewardess zum Bestellen heranwinken, da er
sich schon wieder in seinem Buch vergrub. Um ihn nicht
weiter zu stören, bestellte ich ein Mineralwasser, einen
Salatteller, eine eiskalte Cola light und ein dickes
Sandwich mit viel Majo.
Wir mussten nicht lange auf die Getränke und das Essen
warten.
Während ich aus dem Fenster sah, aß ich meinen Salat und
trank mein Mineralwasser.
Es waren viele Wolken und ein niemals endender Himmel,
unter dem sich das Wasser mit großen Wellen ausbreitete,
zu sehen.
Der Tag nähert sich mit rasender Geschwindigkeit dem
Ende, die Wolken verschwanden allmählich am Himmel,
ein malerischer Sonnenuntergang mit warmen,
leuchtenden Farben tat sich am Horizont auf.
Wie ein Feuerball jenseits der Welt mit einem sehr
romantischen Anblick. Der Himmel strahlte mit
gedämpften Tönen von orange bis zum grellen rot. Es war
unbeschreiblich schön es zu sehen.
Einen Sonnenuntergang aus dieser Höhe auf meine
Leinwand zu projizieren, das wäre eine große
Herausforderung für mich.
Die Himmelsfarben spiegelten sich in den Gesichtern
einiger Fluggäste wieder. Sie versuchten, den grellen
Strahlen der Sonne auszuweichen und zogen die Rollos
herunter.
Der Himmel sah von oben viel skurriler als von unten aus
und am Horizont stießen Wasser und Himmel zusammen.
Man könnte denken, die Welt wäre dort zu Ende.
Das Flugzeug summte und schnurrte wie eine kleine Katze,
wobei ich einschlief, aber es war nur von kurzer Dauer.
Max setzte mir seine Kopfhörer auf und machte einige
Bewegungen mit seinen Händen, die ich nicht deuten
konnte.
Mit halb geschlossenen Augen antwortete ich ihm, „ich bin
sehr müde und würde gerne ein paar Minuten Augenpflege
betreiben.“
„Jetzt überfliegen wir sicher die Zeitgrenze“, flüsterte er
mir ins Ohr.
Mit der Zeitgrenze überschritten wir die Stunden, welche
wir in Deutschland schon hinter uns hatten. Eigentlich
erlebte ich den Tag noch einmal, nur anders.
„Wie lange dauert der Flug noch?", fragte ich ihm.
Er antwortete mit strahlendem Gesicht, „in einer Stunde
sind wir am JFK-Airport in New York.“
Gott sei Dank, noch länger würde ich den Flug nicht
aushalten.
Meine Beine waren eingequetscht, die Füße hatten kaum
Platz und der vordere Sitz war so weit zurückgestellt, dass
ich meinen

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