Krieg der Kulturen (German Edition)
Kopf ohne mich zu stoßen nicht nach vorne
beugen konnte.
Das Flugzeug flog inzwischen sehr tief und das war sehr
beängstigend für mich, trotzdem schaute ich immer
wieder aus dem Fenster, um nichts zu versäumen. Den
Anflug möchte ich in vollen Zügen genießen, um später
davon zu erzählen.
Schließlich kannte ich nur den Airport in San Francisco, wo
die Maschinen auf dem Flughafen am Pazifik landeten.
Meine letzten Ferien verbrachte ich mit meinen Eltern
zusammen bei dem Bruder meines Vaters.
Er floh während des Nationalsozialismus mit seiner sehr
jungen jüdischen Frau aus Deutschland.
Es war eben damals eine schwere Zeit für beide. Sie
haben jedenfalls diesen Sprung geschafft, was man von
ihrer Schwester nicht sagen konnte, sie landete in
Ausschwitzt und wurde …, lieber nicht daran denken,
sonst kommen mir wieder die Tränen.
Mein Onkel Karl und Vera, seine Frau flohen bei Nacht und
Nebel mit dem Schiff über den „Atlantik“, auf dem sie
nicht die Einzigen waren, viele Menschen, vor allem Juden
verließen Deutschland zu dieser Zeit des
Nationalsozialismus.
Sie siedelten sich in Kalifornien, wo die Eltern seiner Frau
bereits waren, an.
Sie gehörten mit zu den ersten Fliehenden aus
Deutschland, wo viele ihrer Freunde noch an das „Gute“
glaubten und dachten, dieser Spuk sei bald vorbei, aber
das Leben war kein Wunschkonzert, denn einige von ihnen
haben es nicht überlebt und die Überlebenden wussten
erst nach dem Krieg, dass es von den beiden die richtige
Wahl war.
Inzwischen besitzen beide in der Nähe von San Francisco
eine Ranch, auf der ich meinen jetzigen Freund Max, das
erste Mal sah und mich sofort in ihn verknallte.
Er verbrachte seine Semesterferien bei seinem Freund
Dan. Sie hatten sich in Berlin an der Uni durch die vielen
und gleichen Hobbys wie Rudern, Segeln, Schwimmen und
schnelle Autos kennengelernt.
Zwischen beiden begann eine große Freundschaft, die sich
in den folgenden Jahren immer mehr vertiefte.
Inzwischen besucht Max ihn sogar aus beruflichen
Gründen. Nur damals trieb ihn seine Leidenschaft zu
Wildpferden, auf die Ranch meines Onkels, wo wir uns
kennenlernten.
Wenn ich an die schöne Zeit von damals denke, so könnte
ich mir einen Urlaub bei meiner Tante und meinem Onkel
durchaus vorstellen.
Freudestrahlend drehte sich Max zu mir um und meinte:
"Ich sehe in der Ferne Land.“
„Vielleicht mit der Lupe“, lächelte ich ihn an.
Mit einem kurzen Blick schaute ich selbst zum Fenster und
sah ebenfalls das Land.
Im gleichen Moment forderte uns die Stewardess auch
schon zum Anschnallen auf.
Eine gewisse Panik machte sich bei mir breit. Die Angst
wurde stärker, das Kribbeln im Bauch wurde extrem und
die Übelkeit stellte sich wie üblich wieder bei mir ein.
Ich schloss schnell meine Augen, wobei es mir noch
schlechter ging.
„Kann ich dir helfen?", fragte Max erschrocken über
meinen Zustand.
„Nein“, sagte ich rasch und dachte nur schnell raus.
„Bist du dir sicher, dass ich dir nicht helfen sollte“?
„Ganz sicher schaffe ich es diesmal alleine ohne deine
Hilfe“, sagte ich ihm, während wir im Landeanflug auf
dem Kennedy Flughafen waren.
Wir beeilten uns, um die Koffer in der Abfertigungshalle in
Empfang zu nehmen. Auch hier waren die
Sicherheitsvorkehrungen wegen der jüngsten Anschläge in
Europa besonders scharf. Die Beamten durchsuchten
unsere Koffer, als ob sie dort tatsächlich Bomben
erwarten würden. Max erklärte mir, dass vor Kurzem ein
polnischer Sprengstoff entwickelt worden war, der beim
Durchleuchten nicht erkannt werden konnte und geruchlos
sei, also auch Hunde ihn nicht finden würden.
Unsere Taxe wartete schon auf uns, es war Max' Freund
Pita. Beide waren Austauschschüler zwischen New York
und Berlin, wodurch sie sich kennenlernten.
Max, also mein Freund, verbrachte die Ferien in New York
bei der Familie von Pita, die ein größeres
Fuhrunternehmen hatten.
Sie besaßen viele Taxen, mehrere Tankstellen und einen
Autosalon in der City.
Als jetziger Geschäftsführer und damals als Student in der
Firma seiner Eltern fuhr er in den Semesterferien Taxe,
um sich sein Studium zu finanzieren.
„Hi“, rief er, als er Max kommen sah, mich kannte er noch
nicht. Er freute sich sehr über unseren Besuch in New
York, wobei er mich von oben nach unten stark
bemusterte und anschließend eine Bemerkung fallen ließ,
die ich mit meinen nicht so guten Englischkenntnissen, nur
vage verstand.
„Holala, die ist aber süß“ habe ich verstanden.
„Hallo Pita“,
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