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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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…«
    »Denkt darüber nach. Ihr habt genug Zeit, sie jedoch nicht. Aber einstweilen können wir einfach genießen, was Fairhaven zu bieten hat. Schaut Euch nur die Ratsmitglieder an. Sie kommen zusammen und danach müssen sie zurück, um überall in Candar wieder ihre Posten einzunehmen.«
    »Auch das war eine Idee von Cerryl dem Großen: Verstreue die fähigsten Konkurrenten im ganzen Land.« Beltar stieß unwillig mit der Stiefelspitze gegen den Bordstein.
    Eldiren schüttelte den Kopf und winkte bald darauf einem anderen kleinen Jungen zu.

 
VII
     
    D ie breite Veranda des Hauses und die Tatsache, dass es weit unten am Hügel lag – knapp oberhalb der Waffenkammer und des Übungsgeländes und in der Nähe der Lagerhäuser am Hafen –, waren die einzigen Merkmale, die das Alter des Gebäudes verrieten. Der Lack auf den Roteichenbrettern der Veranda war makellos, der Schutzanstrich der Fensterrahmen frisch. Die schwarzen Steine der Außenmauer strahlten Ruhe und Ordnung aus.
    »Ist dies das richtige Haus?«, fragte Gunnar, dessen feines hellblondes Haar sich wie immer widerborstig sträubte.
    Justen zuckte mit den Achseln. »Wir werden es gleich sehen.« Er klopfte an und wartete.
    Sie hörten schlurfende Schritte, dann wurde die Tür geöffnet. »Oh, Ihr müsst Krytellas Freunde sein. Mal sehen. Ein Großer, der Gunnar heißt. Das wärt dann Ihr, junger Mann. Und Ihr müsst Justen sein.« Die grauhaarige, rundliche Frau begrüßte sie lächelnd. »Ich bin Krytellas Tante Arline. Krytella ist gerade unten beim Hafenmeister und holt Dagud. Er ist sein Stellvertreter.«
    »Es freut mich, Euch kennen zu lernen.« Justen verneigte sich leicht.
    »Vielen Dank für die Einladung. Ein gutes Essen ist eine große Verführung für uns«, fügte Gunnar hinzu.
    »Nun kommt schon herein, kommt herein.« Arline zog sich wieder in den Flur zurück. »Dort ist das Wohnzimmer. Setzt Euch doch. Krytella wird sicher jeden Augenblick zurück sein. Das hier ist Wenda, sie wird die jungen Herren bedienen.« Arline ging durch die gute Stube und verschwand durch einen Bogengang in der großen Küche, in der ein langer Tisch stand.
    Wenda, deren kurzes rotes Haar in alle Richtungen fiel, stand neben dem rechten Fenster, von dem aus man den Hafen überblicken konnte, und war gerade damit beschäftigt, eine Lampe anzuzünden. Sie trug ein Leinenhemd, verblichene braune Hosen und abgewetzte braune Stiefel. »Es ist noch früh, aber da Ihr Gäste seid, darf ich schon jetzt eine Lampe anzünden.«
    In der guten Stube gab es eine niedrige gepolsterte Sitzbank mit Rückenlehne und Armlehnen, drei Holzstühle mit Armlehnen, einen Schaukelstuhl, mehrere einfache Stühle und zwei kleine Tische, auf denen die Lampen standen. Das Licht der untergehenden Sonne warf einen warmen, rötlichen Schein ins Zimmer.
    »Ich bin Justen und dies hier ist mein Bruder Gunnar.«
    »Ich weiß. Er ist der Sturm-Magier. Krytella spricht manchmal über ihn, wenn sie glaubt, ich höre es nicht.«
    Justen grinste amüsiert, während Gunnar rot anlief.
    Wenda musste zweimal den Zündstein anreiben, ehe der Docht der Lampe zu brennen begann. Dann stellte sie die Flamme nach, damit die Lampe nicht qualmte. Sie legte den Zündstein neben der Lampe ab und ließ sich auf den Schaukelstuhl fallen.
    Gunnar entschied sich für einen Lehnstuhl, während Justen sich auf die Ecke der Bank setzte. Von dort aus konnte er die Veranda beobachten.
    »Ich mag es, wenn Tante Arline hier ist und wir Gäste haben. Dann muss ich nicht so viel in der Küche helfen.« Wenda wandte sich an Gunnar. »Könnt Ihr Stürme machen? Richtig große Stürme?«
    Gunnar hustete und rutschte auf dem Eichenstuhl hin und her. »Es ist … nun ja, es ist keine gute Idee, große Stürme zu machen. Überall auf der Welt mussten viele Menschen sterben, als der große Creslin es machte.«
    »Ich weiß. Ich wollte auch nur wissen, ob Ihr es könnt. Könnt Ihr es?«
    »Ich glaube schon … wenn ich müsste, dann könnte ich es.«
    Justen bemerkte zwei Gestalten, eine davon mit roten Haaren, die vom Gehweg neben der Straße auf den gepflasterten Pfad traten, der zum Haus führte. »Ich glaube, deine Schwester und dein Vater kommen gerade.«
    »Sie kommt immer früh nach Hause, wenn wir Besuch haben. Vater auch.« Wenda ließ den Schaukelstuhl nach vorn wippen und stand auf.
    Auch Justen stand auf und Gunnar folgte seinem Beispiel, als Krytella das Wohnzimmer betrat. »Dies ist mein Vater Dagud. Vater, das sind

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