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Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever

Titel: Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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müssen, und das ist immer gefährlich. Für sie und für ihre Umgebung genauso. Und natürlich sind sie dieser Tage viel verwundbarer, ohne ihre schützenden Torques. Allerdings scheint sie das in keiner Weise zu bremsen. Neulich musste ich einem von ihnen einen Superstring wegnehmen. Kein Respekt mehr vor den elementaren Kräften der Physik! Wie hat der Overdrive im Bentley gearbeitet, Eddie? Ich bin echt stolz darauf. Und ziemlich sicher, ihm inzwischen alle Mucken ausgetrieben zu haben.«
    »Nur ziemlich sicher?«, fragte Molly. »Das sagt er uns jetzt ...«
    »Hat prima funktioniert«, antwortete ich. »Ich habe den Bentley für ein paar kleinere Reparaturen in die Waffenkammer gebracht.«
    »Wie? Was?«, rief der Waffenmeister erzürnt. »Was meinst du damit, kleinere Reparaturen? Was hast du angestellt, Eddie? Was hast du mit meinem wunderschönen alten Bentley angestellt? Du hast einen Unfall gebaut, stimmt's? Du hast einen Unfall mit dem Bentley gehabt, nachdem ich dir gesagt habe, dass ich ihn dir nur leihe!«
    »Nein, ich habe keinen Unfall gebaut«, entgegnete ich ruhig. Man lernt, in Unterhaltungen mit dem Waffenmeister ruhig zu bleiben, denn er kann sich aufregen für zwei. Also muss einer die Ruhe bewahren, und das ist mit Sicherheit nicht er. »Ich habe mir nur ein paar ganz unbedeutende Kratzer und Dellen eingefangen, während eines Abstechers durch die Nebendimensionen.«
    »Ich gehe wieder in die Waffenkammer!«
    »Nein, das tust du nicht!«, sagte ich schnell. »Wir haben wichtige Angelegenheiten zu besprechen!«
    »Wichtige Angelegenheiten, ei!«, sagte der Geist des alten Jacob lebhaft. »Das hört sich wichtig an!«
    Jacob gab sich alle Mühe, aber er war einfach nicht so konzentriert wie sonst. Als er noch im Exil in der alten Kapelle hinterm Herrenhaus gelebt - oder vielmehr existiert - hatte, hatte er immer ganz zufrieden in seiner Geisterunterwäsche herumgesessen und sich die Erinnerungen alter Fernsehprogramme in einem Fernseher ohne Innenleben angeschaut. Die meisten in der Familie sprachen nicht mit ihm, aber er und ich waren gute Freunde gewesen, seit ich ihn in meiner Kindheit ausfindig gemacht hatte. (Weil ich wusste, dass ich das nicht sollte.)
    Jetzt, wo er offiziell wieder ein Teil der Familie und erneut ins Herrenhaus gezogen war, hatte Jacob gewisse Anstrengungen unternommen, sich herauszuputzen. Er sah immer noch älter als der Tod selbst aus, das Gesicht voller Runzeln und die Glatze mit nur wenigen flatternden Haaren geschmückt, aber er hatte sein Ektoplasma mit einem schicken Smoking veredelt, auch wenn der Stoff eher zu Marineblau als zu Schwarz tendierte und Jacob den Kragen ständig vergaß. Aber als seit Langem existierender Geist - oder zumindest als dickköpfige Weigerung, sich zur Ruhe zu legen - wurde er nur von seiner Konzentration zusammengehalten. Und seit einiger Zeit hatten seine Gedanken eine ausgeprägte Neigung zum Schweifen gezeigt. Weshalb er mitunter plötzlich ein Hawaii-T-Shirt über ausgebeulten Shorts und eine breite, rote Schärpe mit der Aufschrift tödlich behindert trug. Auch ließ er lange Spuren blassblauen Ektoplasmas in der Luft hinter sich zurück, wenn er plötzliche Bewegungen machte.
    Jacob der Geist zerfiel, Leib und Seele, und er wusste es.
    Der Seneschall starrte Jacob wütend an. Er missbilligte die Existenz des alten Gespensts, und er machte kein Hehl daraus.
    »Warum suchst du dir nicht ein hübsches Grab und kommst zur Ruhe?«, fragte er bissig. »Du weißt, dass du nicht hier sein solltest. Die Familienrichtlinien bezüglich Geistern sind unmissverständlich: Jedes Gespenst, das hier aufkreuzt, wird fix wieder weggeschickt. Keine Ausnahmen! Ansonsten würden uns die Dinger inzwischen bis zur Hüfte reichen!«
    »Ich bin davon ausgenommen«, erklärte Jacob bestimmt.
    »Mit welcher Begründung?«, verlangte der Seneschall zu wissen.
    »Weil ich es so sage, und das solltest du verdammt noch mal nicht vergessen! Ich bin von allem ausgenommen, wonach mir gerade zumute ist, mit der Begründung, dass ich jedem einen Arschtritt verpassen werde, der etwas anderes sagt. Tot zu sein ist sehr befreiend. Du solltest es mal versuchen, Seneschall - vorzugsweise bald.«
    »Benimm dich, Jacob!«, forderte ich ihn auf. »Denk dran, ich habe immer noch die Telefonnummer des Exorzisten in der Kurzwahl!«
    »Wir müssen über die Anwesenheit der Hexe hier sprechen«, sagte Penny störrisch.
    »Nein, müssen wir nicht«, erwiderte ich.
    »Ich habe eine

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