Krieg der Wächter - Green, S: Krieg der Wächter - Daemons Are forever
bessere Idee«, sagte Molly. »Lasst uns über deine Anwesenheit hier sprechen, Penny-Schätzchen! Bist du eine von Eddies alten Flammen, so wie diese fürchterliche Kuh Alexandra?«
Penny schnaubte laut. »Das könnte ihm so passen.«
»Wirst du jetzt jeden, der dir gerade passt, in den Zirkel hineinbringen?«, fragte der Seneschall. »Haben wir in der Sache nicht ein Wort mitzureden?«
»Wenn ihr noch jemand im Sinn habt, schlagt ihn vor«, antwortete ich. »Ich nehme alle Hilfe, die ich kriegen kann. Ich führe die Geschäfte augenblicklich nur, weil ich sonst keinen finde, dem ich vertrauen kann. Ich bin der Einzige in dieser Familie ohne ein Eigeninteresse. Der ganze Sinn dieses Inneren Zirkels ist es, der Bildung eines neu gewählten Rats den Weg zu bereiten, damit dieser übernehmen kann und ich mich wieder einfach nur dem Dasein als Agent an der Front widmen kann, wo ich hingehöre. Wo ich glücklich war.«
»Willst du damit sagen, dass du nicht mehr glücklich warst, seit du mich kennengelernt hast?«, fragte Molly.
»Du bist das einzige Gute in meinem Leben, und das weißt du«, antwortete ich. »Also hör auf, nach Komplimenten zu fischen!«
»Wirf mir auf der Stelle eine Kusshand zu«, verlangte Molly, »oder ich verrate allen, wo du ein komisch geformtes Muttermal hast!«
»Wir müssen Jacobs Stellung in der Familie diskutieren!«, beharrte der Seneschall. »Er ist wieder in sein altes Zimmer im Herrenhaus eingezogen, das, in dem er gewohnt hat, als er noch lebte. Er hat dem eigentlichen Bewohner einen solchen Schrecken eingejagt, dass er schreiend rausgerannt ist und sich bis jetzt weigert, wieder hineinzugehen.«
»Ich weiß«, sagte der Waffenmeister. »Wir haben den armen Kerl unten auf der Krankenstube. Ich weiß nicht, was du mit ihm angestellt hast, Jacob, aber er hat immer noch nicht aufgehört zu zucken. Und er kann nicht einschlafen, wenn nicht jemand seine Hand hält.«
Jacob kicherte. »Er hätte nicht an sich herumspielen sollen, als ich erschienen bin. Und ich bin hier, weil ich hier sein sollte. Es gefällt mir, wieder im Herrenhaus zu sein, und wenn auch nur, weil es so viele von den feinen Leuten ärgert. Es hat sich eine Menge geändert, seit ich zum letzten Mal hier war! Ich kann nicht glauben, wie überfüllt das Herrenhaus dieser Tage ist. Die Familie hat sich wie die Karnickel vermehrt! Wir müssen mehr von den jungen Leuten in die Welt hinausschicken. Stoßt sie aus dem Nest! Fliegt, kleine Vögelchen! Ja, ich weiß, ich schwafele; das darf man, wenn man so lange tot gewesen ist wie ich.«
»Versteh mich nicht falsch«, sagte ich, »aber warum bist du noch hier, Jacob? Ich dachte, du hättest nur als Gespenst hier rumgehangen, um mir helfen zu können, als ich die Familie vor dem Herzen gerettet habe.«
»Das hatte ich eigentlich auch gedacht«, meinte Jacob mit finsterer Miene. Seine Augen verschwanden und hinterließen nur tiefe, dunkle Löcher in seinem Gesicht. »Aber etwas hält mich noch hier fest. Irgendeine Kraft ... wie ein nicht eingelöstes Versprechen. Meine Aufgabe hier ist noch nicht erfüllt, verdammt! Etwas kommt auf uns zu, Eddie. Etwas Gutes, etwas Schlechtes ... irgendetwas.«
Wir warteten alle, aber er hatte nichts mehr zu sagen. Ich fand, dass es ganz entschieden Zeit war, das Thema zu wechseln, und weil ich jeden daran erinnern wollte, dass ich das Sagen hatte, hielt ich mich an etwas, was mir schon eine ganze Weile lang auf die Nerven ging. Ich blickte den Seneschall streng an.
»Wie heißt du? Ich kann dich nicht ständig Seneschall nennen, und ich will verflucht sein, wenn ich dich wie als Kind wieder Sir nenne!«
»Nenn mich Seneschall; das ist mein Titel.«
»Ich könnte es dir von Molly aus deinem lebendigen Hirn reißen lassen!«, sagte ich. Es war ein Bluff, aber das wusste er nicht. Wenn der Seneschall so fest entschlossen war, mir seinen Namen nicht zu verraten, dann wollte ich ihn erst recht wissen: Es musste etwas Gutes sein. Der Seneschall seufzte, nur ein bisschen.
»Ich heiße Cyril.«
Manche Dinge sind einfach zu schön, um wahr zu sein. Ich glaube, das Einzige, was den ganzen Zirkel davon abhielt, in stürmisches und hysterisches Gelächter auszubrechen, war unsere umfassende Kenntnis der Brutalität des Seneschalls und die Tatsache, dass er Waffen aus dem Nichts beschwören konnte, wenn ihm danach war.
»Cyril?«, wiederholte ich begeistert. »Scheiße nochmal, Cyril? Kein Wunder, dass du dich zu einem Schläger und Tyrannen
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