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Krieger der Stille

Krieger der Stille

Titel: Krieger der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
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senkte sich regelmäßig beim Atmen. Sie war so nah und gleichzeitig so fern. Unerreichbar …
    Er gab dem Françao sein Glas zurück und sagte, ohne
nachzudenken: »Bitten Sie Ihre Männer, mir Feuerschutz zu geben. Ich hole die Frau!«
    »Nein! Das ist Selbstmord!«, antwortete Maïtrelly. »Das Gelände bietet keine Deckung. Sie werden dich wie einen Hasen abknallen.«
    »Deshalb bitte ich Sie ja, mir Feuerschutz zu geben. Ich habe nicht um einen Vortrag über Militärstrategie gebeten.«
    Der Françao schüttelte den Kopf. Trotzdem begriff er, dass Tixus Entschluss unumstößlich war.
    »Rettung des Mädchens! Feuerschutz!«, signalisierte er mit seiner Taschenlampe.
    Dann gab er Tixu eine magnetische Schutzweste. »Leg die wenigstens an. Und pass auf dich auf. Es wäre ziemlich blöd, gerade an dem Tag zu sterben, an dem der Planet Orange seine zweitausendjährige Unabhängigkeit feiert.«
    Tixu hatte das seltsame Gefühl, neben sich zu stehen. Es war, als würde jemand anderer an seiner Stelle handeln, als hätte ein Eroberer den richtigen Tixu gefesselt und geknebelt, jenen Tixu, der Angst vor allem hatte: der InTra, lautem Geschrei oder Zusammenstößen in der Luft. Er stand auf, legte sich die Weste an und drückte auf einen Knopf. Ein leises Summen zeigte an, dass er jetzt von einem Schutzschild umgeben war.
    Dann konzentrierte er sich und lief so schnell wie möglich den steilen Abhang der Düne hinunter, umrundete sie und verschwand in der Schwärze der Nacht. Er musste schnell sein, damit ihn die feindlichen Kämpfer so spät wie möglich entdeckten.
     
    »Worauf wartet Ihr noch? Wollt Ihr das Mädchen nicht holen?«, wimmerte Glaktus.

    »Halt den Mund, Quemil! Im Moment haben wir keine Chance. Was jetzt allein zählt, ist zu überleben«, wies Abeer Mitzo ihn zurecht, denn der ständige Beschuss durch Maïtrellys Männer zwang ihn zur Vorsicht. Zwei Ausbruchsversuche waren bereits gescheitert, sie hatten in einem Blutbad geendet, und die Pilotenkanzeln ihrer Flugzeuge standen bereits in Flammen.
     
    Der eiskalte Wind peitschte Tixu Sand in Gesicht und Augen. Er kam nur mühsam voran, weil sein Körper vom jahrelangen Nichtstun auf Zwei-Jahreszeiten nicht trainiert war.
    Endlich hatte er die Hügelkuppe erreicht. Aphykit lag am Fuß des gegenüberliegenden Abhangs. Tixu gönnte sich eine kleine Pause und machte sich an den Abstieg. Geröll, Sand und Steine lösten sich unter seinen Tritten, er taumelte, stürzte, und rutschte auf der Seite liegend den ganzen Abhang hinunter, wobei er sich den linken Knöchel verstauchte.
    Aphykit wimmerte leise. Wie elektrisiert vergaß er all seine Qualen und stürzte die paar Schritte auf sie zu. Er packte sie unter den Armen und versuchte, sie hinter die Düne zu schleifen.
    Glaktus hatte alles beobachtet. Außer sich vor Wut, weil er sah, wie sein Traum zu zerplatzen drohte, und die Gefahr wuchs, dass er nicht mehr bezahlt werden würde, schrie er: »Verdammte Scheiße! Greift euch diesen Schweinehund! Er klaut mir meinen kostbarsten Besitz.«
    Wie ein verwöhntes Kind strampelte er mit den Beinen und wand sich wie eine eingeklemmte fette Schnecke unter dem Flugzeugrumpf. Trotz der Kälte der Nacht war sein Gesicht von Schweiß bedeckt.

    Zwei seiner Killer krochen aus der Deckung und liefen auf Tixu zu.
    »Ihr dürft nicht schießen!«, rief der dicke Menschenhändler. »Ihr könntet das Mädchen verletzen.«
    »Du bist nicht nur ein widerlicher alter Fettsack, Quemil, du bist auch so dämlich wie ein Haufen Scheiße!«, zischte Abeer Mitzo. »Ich habe dir doch gesagt, ich zahle auf jeden Fall, ganz gleich, was passiert.«
    »Das glaube ich Euch nicht. Ihr Tchiinen seid doch alle verrückt. Aber jetzt liegen hier ja jede Menge Leichen herum. Bedient Euch! Ihr habt nur noch die Qual der Wahl.«
    Der eine Killer wurde schnell getroffen und dahingerafft, doch der andere war Tixu gefährlich nahe gekommen, weil der junge Mann mit seiner Last nur langsam vorankam.
    Der Killer gab ein paar Schüsse zur Einschüchterung ab. Er hoffte wohl, der Oranger würde die junge Frau fallen lassen. Doch der ließ sich nicht beirren, obwohl er nahezu am Ende seiner Kräfte war. Nie hätte er gedacht, dass ein derart zierliches Wesen so schwer sein könnte. Der wahre, der ängstliche, der feige Tixu drohte die Oberhand zurückzugewinnen.
    Glaktus’ Handlanger warf sich vor die Beine der Syracuserin und packte einen ihrer Füße. Mit der anderen Hand schoss er.
    »Hört mit dem

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