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Krieger der Stille

Krieger der Stille

Titel: Krieger der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
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Beschuss auf!«, signalisierte Maïtrelly mit seiner Taschenlampe.
    Tixus Hände versagten den Dienst. Er schwankte, seine Kräfte verließen ihn.
    In diesem Augenblick hörte er klar und deutlich die Stimme Kacho Marums, des Imas des Tiefen Waldes:
»Die Kraft des Echsengottes ist in dir. Du bist unbesiegbar …«
    Sofort wurde der wahre Tixu, der arme Sterbliche, aufs Neue zum Schweigen gebracht.
    Er ließ die Syracuserin los, worauf der Killer das Gleichgewicht verlor. Noch ehe der Mann reagieren konnte, attackierte Tixu ihn, maßlose Wut im Bauch. Überrascht ließ der Kerl seine Waffe fallen. Als er wieder nach ihr greifen wollte, trat ihm Tixu mit voller Wucht in den Unterleib. Ohne die geringste Wirkung, denn der Killer war mit Drogen vollgepumpt, die ihn gegen jeden Schmerz unempfindlich machten.
    Der Oranger schlug wieder zu. Die Kraft des Echsengottes. Direkt auf die gepanzerte Brust seines Gegners. Der Panzer zerplatzte wie eine Eierschale. Tixus Faust zermalmte die Rippen und grub sich tief in das weiche, warme Fleisch des Feindes ein. Blut spritzte ihm ins Gesicht. Der Killer bäumte sich auf, ein Röcheln drang aus seiner Kehle, Arme und Beine wurden schlaff.
    Tixu ließ von dem leblosen Körper ab, hob die junge Frau auf und trug sie hinter die Düne.
    »Verdammte Scheiße! Verdammte Scheiße! Holt diesen Kerl und massakriert ihn!«
    »Gebt ihm Feuerschutz!«, signalisierte Maïtrelly mit seiner Taschenlampe.
    Und wieder wurde aus allen Rohren geschossen.
     
    Bilo Maïtrellys Personenair war startklar. Tixu kletterte an Bord. Die Gangway rollte sich hinter den beiden Gardisten ein, die ihm zu Hilfe geeilt waren. Die Tür schloss sich.
    »Abflug!«, sagte Maïtrelly. »Meine Leute halten die Stellung
noch eine Stunde, bis wir das Mädchen in Sicherheit gebracht haben. Dann holen wir sie.«
    Zorthias gab Gas. Die Motoren heulten auf, und das Flugzeug hob in einer riesigen Staubwolke ab. Es gewann schnell an Höhe.
    Außer sich vor Wut kroch Glaktus mühsam aus seinem Versteck hervor und lief wie ein Idiot hinter dem am nächtlichen Himmel entschwindenden Personenair her, in dem Bemühen, seinen Traum vom großen Geld doch noch verwirklichen zu können. Dabei ließ er nicht die geringste Vorsicht walten und wurde von einem strahlenden Blitz zwischen den Schulterblättern getroffen. Ein hässliches schwarzes rauchendes Loch tat sich in seinem Rücken auf, und sein unförmiger Körper geriet ins Wanken, stürzte und breitete sich wie eine gallertartige Masse am Boden aus. Sein vom Wind gepeitschtes silbernes Cape umflatterte ihn wie ein Todesbanner.
    »Da seht, die widerwärtige Fettkugel!«, höhnte Abeer Mitzo. »Wie kann man nur so blöd sein, sich allein wegen des Geldes erschießen zu lassen!«
    Denn er, er dachte im Moment nur ans Überleben und lauerte darauf, ohne Gefahr den Öffnungsmechanismus der falschen Düne betätigen zu können.
     
    Maïtrellys Personenair überflog die Wüste. Tixu hatte die Syracuserin behutsam auf eine der Sitzbänke gelegt und sie mit dem Jackett des Françao zugedeckt, weil sie vor Kälte zitterte. Maïtrelly saß jetzt in Hemdsärmeln auf dem Platz des Copiloten.
    Er drehte sich um und sah den blutbeschmierten Tixu an. »Du hast mit einem Faustschlag seinen Panzer zertrümmert!«, sagte er, mit Bewunderung in der Stimme.
»Du bist ein Geheimniskrämer, mein junger Freund. Von dieser Fähigkeit hast du kein Wort erwähnt.«
    »Wie hätte ich davon erzählen können?«, entgegnete Tixu. »Ich wusste nicht einmal, dass ich sie besitze.« Er schwieg kurz und fuhr dann fort: »Was ich Ihnen jetzt erzähle, wird Ihnen völlig absurd erscheinen … Nicht ich habe zugeschlagen, aber die … die Echse durch mich.«
    »Was redest du da? Eine Echse? Was ist das für ein Unsinn?«
    »Das ist zu kompliziert, um es Ihnen jetzt zu erklären«, murmelte Tixu.
    Die junge Frau wimmerte leise. Manchmal verzerrte sich ihr Gesicht wie vor Entsetzen und plötzliche Krämpfe schüttelten ihren Körper, als wollte sie einen unsichtbaren Eindringling loswerden.
    »Das Virus … Anfangs verursacht es heftige Fieberattacken. Deliriumartige Zustände, die von Phasen extremer Hellsichtigkeit abgelöst werden. Doch dann – und vorausgesetzt, das Serum wird täglich gespritzt – paralysiert das Gift den eigenen Willen … Und die Kranke vegetiert nur noch dahin …«
    »Und es gibt wirklich kein Gegenmittel?«, fragte Tixu, der die Hoffnung noch nicht aufgegeben hatte.
    Doch die wurde

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