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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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denen du sie zurücklassen musst? Nur der Herrscher weiß, was dieses Königreich ohne dich machen soll, falls wir dich einmal verlieren …«
    Vin nickte, aber sie war nicht sicher, ob Hamm sie in der Finsternis überhaupt sehen konnte. Sie winkte OreSeur zu, ging in Richtung der Festungsmauer und ließ Hamm auf dem gepflasterten Weg zurück.
    »Herrin«, sagte OreSeur, als sie den Wehrgang auf der Mauerkrone erreicht hatten, »darf ich erfahren, aus welchem Grund
wir Meister Hammond überrascht haben? Gefällt es Euch, Eure Freunde zu erschrecken?«
    »Es war eine Probe«, antwortete Vin, als sie zwischen zwei Zinnen stehen blieb und einen Blick über die Stadt warf.
    »Eine Probe, Herrin?«
    »Ich wollte herausfinden, ob er Allomantie einsetzt. Er hat es getan, also kann er nicht der Verräter sein.«
    »Ah«, meinte der Kandra. »Sehr klug, Herrin.«
    Vin lächelte. »Danke«, sagte sie. Eine Wachpatrouille kam auf sie zu. Vin wollte ihr nicht begegnen und wandte den Kopf in Richtung des steinernen Wachthauses. Sie sprang hoch, drückte sich von einer Münze ab und landete auf dem Dach des Gebäudes. OreSeur setzte neben ihr auf; er hatte es geschafft, mit Hilfe seiner seltsamen Kandra-Muskulatur zehn Fuß hoch zu springen.
    Vin setzte sich mit überkreuzten Beinen hin und dachte nach, und OreSeur tappte über das Dach und legte sich neben sie; seine Vorderpfoten hingen über den Rand hinaus. Vin kam ein beunruhigender Gedanke. OreSeur hat mir gesagt, dass ein Kandra keine allomantische Kraft erlangt, wenn er einen Allomanten frisst … aber kann ein Kandra vielleicht selbst ein Allomant sein? Danach habe ich ihn noch nie gefragt.
    »Das verrät mir, dass die betreffende Person kein Kandra ist, nicht wahr?«, fragte Vin und drehte sich zu OreSeur um. »Dein Volk hat doch keine allomantischen Kräfte?«
    OreSeur antwortete nichts darauf.
    »OreSeur?«, meinte Vin.
    »Ich bin nicht verpflichtet, diese Frage zu beantworten, Herrin. «
    Ja, dachte Vin und seufzte auf. Der Vertrag. Wie soll ich diesen anderen Kandra bloß erwischen, wenn OreSeur nicht auf meine Fragen antwortet? Enttäuscht lehnte sie sich zurück, starrte in den endlosen Nebel und benutzte ihren Mantel als Kissen.
    »Euer Plan wird funktionieren, Herrin«, sagte OreSeur leise.
    Vin rollte den Kopf so, dass sie ihn ansehen konnte. Er lag
mit der Schnauze auf den Vorderpfoten da und schaute auf die Stadt. »Wenn Ihr bei jemandem Allomantie spürt, dann ist es kein Kandra.«
    Vin spürte das Zögern in seiner Stimme; außerdem sah er sie nicht an, als er sprach. Es war, als gebe er diese Information nur sehr widerwillig preis.
    Er ist so verschlossen, dachte Vin. »Vielen Dank«, sagte sie.
    OreSeur zuckte die Hundeschultern.
    »Ich weiß, dass du lieber nichts mit mir zu tun hättest«, fuhr sie fort. »Wir beide würden uns gern aus dem Weg gehen. Aber wir müssen zusammenarbeiten.«
    OreSeur nickte, drehte den Kopf ein wenig und sah sie an. »Aus welchem Grunde hasst Ihr mich?«
    »Ich hasse dich nicht«, antwortete Vin.
    OreSeur hob eine Hundebraue. In seinen Augen lagen eine Weisheit und ein Verstehen, die Vin verblüfften. Einen solchen Ausdruck hatte sie bei ihm noch nie wahrgenommen.
    »Ich …« Vin verstummte und schaute beiseite. »Ich bin noch nicht über die Tatsache hinweggekommen, dass du Kelsiers Körper gefressen hast.«
    »Das ist es nicht«, sagte OreSeur und schaute wieder auf die Stadt. »Ihr seid zu klug, um Euch davon beeinflussen zu lassen.«
    Verärgert zog Vin die Stirn kraus, aber der Kandra sah sie nicht an. Sie drehte sich um und betrachtete wieder den Nebel Warum hat er das gesagt?, fragte sie sich. Wir fingen gerade an, miteinander auszukommen. Sie war bereit gewesen zu vergessen.
    Willst du es wirklich wissen?, dachte sie. Na gut.
    »Es ist, weil du es wusstest«, flüsterte sie.
    »Wie bitte, Herrin?«
    »Du hast es gewusst«, sagte Vin, während sie immer noch in den Nebel starrte. »Du warst der Einzige in der Mannschaft, der wusste, dass Kelsier sterben würde. Er hat dir gesagt, dass man ihn umbringen würde und du seine Knochen nehmen solltest.«
    »Ah«, meinte OreSeur leise.
    Vin richtete einen anklagenden Blick auf das Geschöpf. »Warum
hast du nichts gesagt? Du wusstest doch, was wir für Kelsier empfunden haben. Hast du überhaupt in Erwägung gezogen, uns mitzuteilen, dass dieser Idiot sich umbringen wollte? Ist es dir jemals in den Sinn gekommen, dass wir ihn vielleicht davon hätten abhalten können –

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