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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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und weil du dein Wort niemals brichst, und sie befürchten, du bist zu stark, um unter Kontrolle gehalten werden zu können.«
    »Es führt dazu, dass man sich vor dir fürchtet«, sagte OreSeur. »Sie werden paranoid. Sie haben Angst, du könntest ihren Platz einnehmen, und gleichzeitig benutzen sie dich. Trotz des Vertrages und obwohl sie wissen, dass kein Kandra seinen heiligen Eid brechen wird, fürchten sie dich. Und die Menschen hassen das, was sie fürchten.«
    »Und so finden sie immer neue Gründe, dich zu schlagen«, sagte Vin. »Manchmal wirken sogar deine Versuche, harmlos zu sein, wie eine Provokation auf sie. Sie hassen deine Fähigkeiten, und sie hassen den Umstand, dass sie eigentlich keinen Grund haben, dich zu schlagen, also schlagen sie dich.«
    OreSeur wandte sich ihr wieder zu. »Woher wisst Ihr das?«, fragte er sie.

    Vin zuckte die Achseln. »So behandelt man nicht nur Kandras, OreSeur. So behandeln auch Bandenführer ein kleines Mädchen, das eine Anomalie in einem von Männern beherrschten Untergrund ist. Ein Kind, das die seltsame Gabe hat, Dinge geschehen zu machen – Menschen zu beeinflussen, zu hören, was sie nicht hören sollte, und sich leiser und schneller als die anderen zu bewegen. Ein solches Mädchen ist ein Werkzeug, aber auch eine Bedrohung.«
    »Ich … wusste nicht, Herrin …«
    Vin runzelte die Stirn. Wieso weiß er nichts über meine Vergangenheit? Es muss ihm doch bekannt sein, dass ich auf der Straße aufgewachsen bin. Wirklich? Zum ersten Mal begriff Vin, wie OreSeur sie vor zwei Jahren gesehen haben musste, als sie sich zum ersten Mal begegnet waren. Er war erst nach ihrer eigenen Rekrutierung eingetroffen und hatte vermutlich angenommen, dass sie schon seit vielen Jahren zu Kelsiers Mannschaft gehörte so wie die anderen auch.
    »Kelsier hatte mich nur wenige Tage vor dir rekrutiert«, sagte Vin. »Eigentlich hat er mich nicht rekrutiert, sondern eher gerettet. Ich habe meine Kindheit in einer Diebesbande nach der anderen verbracht und immer für die übelsten und gefährlichsten Männer gearbeitet, denn sie waren die Einzigen, die Vagabunden wie meinen Bruder und mich aufgenommen haben. Die klugen Anführer haben bald begriffen, dass ich ein gutes Werkzeug war. Ich weiß nicht, ob sie begriffen haben, dass ich eine Allomantin bin – einige vielleicht, und die anderen haben bestimmt nur geglaubt, ich hätte großes Glück. Wie dem auch sei, sie brauchten mich. Und deswegen haben sie mich gehasst.«
    »Und sie haben Euch geschlagen?«
    Vin nickte. »Besonders der letzte. Damals war ich gerade daraufgekommen, wie man Allomantie einsetzen kann, auch wenn ich noch nicht wusste, dass ich diese Gabe besitze. Aber Camon wusste es. Und er hat mich gehasst, obwohl er mich benutzt hat. Ich glaube, er hatte Angst, ich könnte herausfinden, wie ich meine Kräfte richtig einsetze.« Vin sah OreSeur an. »Er
war der Meinung, ich wollte ihn töten und seinen Platz einnehmen. «
    OreSeur saß nun still auf seinen Hinterbeinen und betrachtete sie.
    »Nicht nur Kandras werden von den Menschen schlecht behandelt«, sagte Vin leise. »Wir sind auch ziemlich gut darin, uns gegenseitig etwas anzutun.«
    OreSeur schnaubte verächtlich. »Bei Euch haben sie sich aber zurückgehalten, weil sie befürchten mussten, Euch zu töten. Seid Ihr je von einem Meister geschlagen worden, der genau weißt dass Ihr nicht sterbt, egal wie heftig er zuschlägt? Er muss Euch nur neue Knochen besorgen, und schon am nächsten Tag könnt Ihr ihm wieder dienen. Wir sind die ultimativen Diener – man kann uns am Morgen totprügeln, und am Abend servieren wir schon wieder das Essen. Das ist Sadismus ohne Reue.«
    Vin schloss die Augen. »Ich verstehe. Ich bin zwar kein Kandra, aber ich habe Weißblech. Ich glaube, Camon wusste, dass er mich viel härter durchprügeln konnte als die anderen.«
    »Warum seid Ihr nicht weggelaufen?«, fragte OreSeur. »Ihr wart doch nicht durch einen Vertrag an ihn gebunden.«
    »Ich … weiß nicht«, gestand Vin. »Menschen sind seltsam, OreSeur, und Treue ist oft eine sehr verquere Angelegenheit. Ich bin bei Camon geblieben, weil er mir vertraut war, und ich fürchtete mich mehr davor, ihn zu verlassen, als bei ihm zu bleiben. Diese Bande war alles, was ich hatte. Mein Bruder war nicht mehr da, und ich hatte Angst davor, allein zu sein. Wenn ich jetzt daran zurückdenke, kommt mir das allerdings reichlich seltsam vor.«
    »Manchmal ist eine schlimme Lage noch besser als die

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