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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Entscheidung getroffen habe«, sagte Elant.

    »So sei es«, entgegnete Zane und verneigte sich leicht. Hauptsächlich benutzte er diese Bewegung aber dazu, noch einmal Vins Blick aufzufangen. Dann nickte er Elant kurz zu und ließ sich von der Wache hinauseskortieren.

    Im kalten Nebel des frühen Abends wartete Vin auf der niedrigen Mauer der Festung Wager. OreSeur saß neben ihr.
    Im Nebel war es still. Doch Vins Gedanken waren weitaus weniger ruhig.
    Für wen sollte er sonst arbeiten?, dachte sie. Natürlich ist er einer von Straffs Männern.
    Das erklärte vieles. Seit ihrer letzten Begegnung war einige Zeit vergangen; Vin hatte schon geglaubt, den Wächter nie wiederzusehen.
    Würden sie erneut miteinander ringen? Vin versuchte ihre Begierde zu unterdrücken und sich einzureden, dass sie den Wächter nur deshalb nicht aus dem Blick verlieren wollte, weil er eine Gefahr darstellte. Doch der erregende Gedanke an einen neuen Kampf im Nebel – eine weitere Gelegenheit, ihre Fähigkeiten gegen einen Nebelgeborenen auf die Probe zu stellen – verursachte eine große Spannung in ihr.
    Sie kannte ihn nicht, und sie vertraute ihm keineswegs. Doch das machte die Aussicht auf ein Kräftemessen nur noch erregender.
    »Warum warten wir hier, Herrin?«, fragte OreSeur.
    »Wir befinden uns lediglich auf Patrouille«, sagte Vin. »Wir halten Ausschau nach Attentätern und Spionen. Wie jede Nacht.«
    »Befehlt Ihr mir, das zu glauben, Herrin?«
    Vin schenkte ihm einen gelangweilten Blick. »Glaube, was du glauben willst, Kandra.«
    »Sehr gern«, erwiderte OreSeur. »Warum habt Ihr dem König nicht mitgeteilt, dass Ihr bereits mit diesem Zane gekämpft habt?«

    Vin wandte sich wieder dem Nebel zu. »Attentäter und Allomanten sind meine Sache und nicht die von Elant. Es besteht kein Grund, ihn jetzt zu beunruhigen. Er hat augenblicklich schon genug Schwierigkeiten.«
    OreSeur setzte sich auf die Hinterpfoten. »Ich verstehe.«
    »Du bist nicht der Meinung, dass ich richtig gehandelt habe, oder?«
    »Ich glaube, was ich glauben will«, antwortete OreSeur. »Habt Ihr mir das nicht soeben befohlen, Herrin?«
    »Egal«, meinte Vin nur. Ihre Bronze brannte, und sie musste sich anstrengen, nicht über das Nebelgespenst nachzudenken. Deutlich spürte sie, wie es rechts von ihr im Nebel wartete. Sie schaute nicht in seine Richtung.
    Das Tagebuch erwähnt nie, was aus diesem Gespenst wurde. Beinahe hätte es einen der Gefährten des Helden getötet. Danach kommt es kaum mehr vor.
    Doch darüber denke ich in einer anderen Nacht nach. Ihr Bronzesinn spürte eine weitere allomantische Quelle. Eine stärkere, vertrautere Quelle.
    Zane.
    Vin sprang auf eine Zinne, nickte OreSeur zum Abschied zu und sprang in die Nacht hinein.
    Nebel wirbelte durch den Himmel; Windböen bildeten stille Ströme aus Weiß, die wie Flüsse durch die Luft trieben. Vin flog auf sie zu, durchbrach sie und ritt auf ihnen wie ein Stein, der im flachen Winkel auf die Wasseroberfläche trifft und immer wieder abprallt. Rasch hatte sie die Stelle erreicht, wo Zane und sie sich beim letzen Mal getrennt hatten – die einsame, verlassene Straße.
    In ihrer Mitte wartete er; noch immer trug er Schwarz. Vin sank in einem Wirbel aus den Troddeln und Quasten ihres Nebelmantels auf das Pflaster und richtete sich sofort auf.
    Er trägt nie einen Mantel. Warum nicht?
    Einige Augenblicke standen sie sich schweigend gegenüber. Zane wusste sicherlich, welche Fragen sie beschäftigten, doch
er gab ihr keine Erklärung, nicht einmal einen Gruß. Schließlich griff er in seine Tasche und zog eine Münze hervor. Er warf sie zwischen sich und Vin auf die Straße. Der Kastling prallte mit einem metallischen Geräusch ab, fiel erneut und lag still da.
    Zane sprang in die Luft. Vin tat dasselbe; beide drückten sie dabei gegen die Münze. Ihr jeweiliges Gewicht hob sich beinahe auf, und sie schossen hoch und stiegen wieder ab und bildeten dabei die Arme eines »V«.
    Zane wirbelte herum und schleuderte eine Münze hinter sich. Sie schlug gegen die Wand eines Gebäudes. Er drückte gegen sie und drehte sich rasch zu Vin um. Plötzlich spürte sie, wie eine Kraft auf ihre Geldbörse traf und sie zurück auf den Erdboden zu werfen drohte.
    Welches Spielchen treibst du heute Nacht, Zane?, dachte sie, als sie die Börse von ihrem Gürtel abriss. Sie drückte dagegen, und der kleine Beutel schoss unter ihrem Gewicht nach unten. Als er auf den Boden traf, verlieh er Vin stärkeren Schwung bei

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