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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
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erblickt hatte, ging ihm nicht aus dem Kopf. Schottland verhöhnte ihn mit seiner Nähe. Vor einem Jahr war er als Hüter des Reiches zurückgetreten, vor sieben Monaten nach Antrim gekommen. Sieben Monate nahm er schon nicht mehr an dem Krieg teil, der sein Land verwüstete. Sieben Monate verbrachte er bereits fern seiner Heimat und seiner Tochter und jagte einem Geist nach.
    Als hinter ihm Zweige knackten, drehte Robert sich um und sah Alexander Seton auf sich zukommen. Seine muskulöse Gestalt war in einen Jagdumhang gehüllt, Regentropfen rannen über sein hartes Gesicht. Er maß Robert mit einem so wissenden Blick, als habe er seine Gedanken gelesen.
    »Wieder eine gute Jagd.«
    Robert nickte knapp, da er den Unterton in der Stimme seines Gefährten registrierte, die eine Auseinandersetzung verhieß. Und er irrte sich nicht.
    »Aber ich sage es noch ein Mal – ich würde mein Schwert lieber für ein größeres Ziel einsetzen als für sportliche Vergnügungen. Wie lange gedenkst du noch hierzubleiben?«
    Robert erwiderte nichts darauf, doch der Lord aus Lothian, der seit über drei Jahren an seiner Seite kämpfte, ließ sich nicht so leicht abschütteln.
    »Wir sollten nach Hause zurückkehren, wo wir gebraucht werden, Robert. Das hier führt zu nichts.«
    Zorn flammte in Robert auf. Die Worte enthielten eine Wahrheit, die er nicht hören wollte. »Nicht, bevor ich nicht jede Möglichkeit ausgeschöpft habe. Wir haben noch nichts von den Mönchen in Bangor gehört. Seit Donough einen Boten zu der Abtei geschickt hat, ist nur etwas mehr als eine Woche vergangen. Ich will ihnen mehr Zeit geben.«
    »Mehr Zeit?« Alexander dämpfte seine Stimme, um von den Umstehenden nicht gehört zu werden. »Die Mönche haben auf die erste Botschaft schon nicht geantwortet, die wir ihnen vor drei Monaten geschickt haben, und selbst wenn sie wissen, wo der Stab ist – warum sollten sie es uns sagen? Aus dem, was wir wissen – der nächtliche Diebstahl und der Mord an dem Türhüter –, geht klar hervor, dass derjenige, der ihn aus der Kathedrale entwendet hat, beabsichtigt, ihn spurlos verschwinden zu lassen. Der Earl of Ulster hat ihn nicht gefunden, obwohl seine Ritter ganz Irland durchkämmt haben. Bei Gott, wenn ein Mann wie Richard de Burgh mit all seiner Macht und seinen Mitteln diese Reliquie nicht ausfindig machen kann, wie soll es uns dann gelingen?«
    Robert starrte den Kadaver des Hirsches an, dem Donough gerade das Fell vom Bauch zog. In ihm rang sein Stolz mit der Vernunft in Alexanders Worten. Er musste ungeachtet der Zweifel, die ihn allmählich beschlichen, unbeirrt daran glauben, dass es richtig gewesen war hierherzukommen. »Du kannst nach Schottland zurückkehren. Ich halte dich nicht auf. Aber ich bleibe.«
    »Ich habe nichts, wohin ich zurückkehren könnte. Ich habe alles aufgegeben, um mich deiner Sache anzuschließen. Das haben wir beide getan.« Alexander blickte über die Menge hinweg zu seinem Vetter hinüber. »Longshanks würde Christopher und mich im selben Moment, wo wir einen Fuß auf englischen Boden setzen, in Ketten legen lassen.«
    Robert musterte Christopher Seton nachdenklich. Der Mann aus Yorkshire, den er vor zwei Jahren zum Ritter geschlagen hatte, unterhielt sich angeregt mit Edward und Niall. »Eure Ländereien können immer noch zurückgewonnen werden. Vor unserer Abreise haben wir große Gebiete zurückerobert, und James Stewart und die anderen werden den Kampf während unserer Abwesenheit fortgeführt haben.«
    »Land bedeutet gar nichts, wenn König Edward mit einer neuen riesigen Armee zurückkommt. Sein letzter Feldzug hat uns fast ausgelöscht. Wir haben auf dem Schlachtfeld von Falkirk zehntausend Männer verloren. Wer soll den Engländern denn die Stirn bieten – William Wallace ist in Frankreich, und du bist hier. Willst du wirklich einen Mann wie John Comyn die Geschicke unseres Königreichs lenken lassen?«
    Roberts Kiefermuskeln spannten sich an. Die Monate fern von Schottland hatten seine Feindseligkeit gegenüber seinem Widersacher nicht gemildert; wenn überhaupt, so hatte die Zeit sie noch verstärkt. Je länger er fortblieb, desto mehr würde Comyn seine Position festigen können, und dieses Wissen ließ es ihm schwer ums Herz werden.
    Fast auf den Tag genau vor zwei Jahren, nach dem Rücktritt von William Wallace als Hüter Schottlands, waren Robert und John Comyn, gleichaltrig und beide Erben des Vermögens ihrer Familien, zu seinen Nachfolgern gewählt worden.

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