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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
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abzuschütteln, aber sie hatten jetzt seine Witterung in den Nasen, und ihre Blutgier war stärker als ihre Erschöpfung. Der Hirsch folgte dem natürlichen Verlauf des Tals, durch das ein Fluss bis hinunter zum Meer floss. Wieder blies Robert in das Horn. Aus verschiedenen Teilen des Waldes erklangen Antwortfanfaren, einige hinter, andere vor ihm. Der Damhirsch fuhr ohne Vorwarnung plötzlich herum und bäumte sich auf. Seine Hufe wirbelten durch die Luft. Er war nicht so groß wie die mächtigen roten Hirsche, die sie gejagt hatten, bis die Saison zu Ende gegangen war, aber sein Geweih würde dennoch jeden Hund, der ihm zu nahe kam, schwer verletzen oder gar töten.
    Robert zog die Zügel an und brachte Fleet zum Stehen, dabei brüllte er den ihre Beute umkreisenden Hunden Befehle zu. Uathach, seine treue Hündin, befand sich an der Spitze der Meute. Obwohl sie vor Kurzem sechs Welpen geworfen hatte, gebärdete sie sich furchtlos und kampfeslustig, ihr sehniger Körper spannte sich an, als sie knurrend auf den Hirschbock zuschlich, der den Kopf senkte, sein Geweih schüttelte und Erdreich aufwarf. Robert blickte über seine Schulter. Durchdringende Hörnerklänge kündigten das Herannahen des Rests des Jagdtrupps an. An der Spitze ritten seine Brüder Edward und Thomas. Der Hirsch schoss durch das Unterholz davon, aber es war zu spät, denn die Jäger, die ein Stück entfernt im Tal lauerten, hatten bereits die Mastiffs losgelassen.
    Entschlossen trieb Robert sein Pferd an und verfolgte den Hirsch auf seiner letzten verzweifelten Flucht. Von links preschten zwei riesige Hunde heran. Die Stacheln, mit denen ihre Halsbänder besetzt waren, blitzten wie metallene Zähne. Trotz der Gefahr galoppierte der Hirsch weiter. Robert konnte nicht umhin, den Mut zu bewundern, den er selbst dann noch bewies, als die Mastiffs zwischen den Bäumen auftauchten und sich auf ihn stürzten. Einer sprang ihn an und verbiss sich in seine Kehle, der andere in ein Hinterbein. Das Röhren des Tieres verwandelte sich in ein schmerzliches Gebrüll, als es im Schlamm zusammenbrach und wild mit den Beinen schlug. Robert zügelte Fleet, sprang aus dem Sattel und rief nach den Jägern, die durch das Gebüsch brachen und Stöcke zückten, um die Mastiffs, die ihre Zähne in das Fleisch des Hirschs gruben und ihn zu Boden drückten, mit kräftigen Schlägen von ihrem Opfer wegzutreiben. Das Tier schnaubte tief und erschauerte. Während Robert sich einen Weg durch die Hundemeute bahnte, schob er das mit silbernen Ringen verzierte Horn in sein seidenes Gehenk zurück – beides Geschenke von seinem Ziehvater. Die Beine des Hirschbocks zuckten. Robert nickte den Jägern zu, die daraufhin mit den Stöcken drohend auf den Boden schlugen, bis die Mastiffs ihre Beute freigaben und sich blutigen Geifer von den Lefzen leckten.
    Als Robert sich über den Hirsch beugte, spiegelte sich sein Bild in den Augen des Tieres wider – nasses Haar fiel in dunklen Strähnen um ein Gesicht mit ausgeprägten Zügen, und der grüne, durchweichte Umhang hing schwer von breiten Schultern herab. Der Hirsch schnaubte erneut. Blut sickerte aus seinen Nüstern und quoll aus der tödlichen Wunde in seinem Hals. Robert streifte seine Handschuhe ab, legte eine Hand auf eine der Geweihsprossen, strich über die gewundenen, samtigen Knochen und erinnerte sich daran, wie sein Großvater ihm einst erzählt hatte, dass manche Menschen glaubten, ein auf der Jagd erlegtes Tier würde seine Eigenschaften auf seinen Bezwinger übertragen. Lang vergessene Worte hallten in seinem Kopf wider.
    »Der Rehbock gibt dir Anmut und Schnelligkeit,
Der Hirsch dir Würde und Kraft.
Der Wolf Schläue und Behändigkeit,
Der Hase die Erregung der Jagd.«
    Er zog sein durch den ballförmigen Knauf ausbalanciertes Breitschwert, richtete sich auf, setzte die Spitze der zweiundvierzig Zoll langen Klinge über das flatternde Herz des Tieres und stieß mit voller Kraft zu.
    Der Rest des Jagdtrupps scharte sich um ihn, die Knappen griffen nach den Zügeln der Pferde, als die Edelleute abstiegen und ihm Glückwünsche zuriefen. Als er sah, dass auch Nes eingetroffen war und sich um Fleet kümmerte, zog Robert einen Tuchfetzen aus dem Beutel an seinem Gürtel und wischte damit das Blut von seinem Schwert. Wildes Gebell erfüllte den Wald, als den Jagdhunden gestattet wurde, nacheinander am Hals des Hirsches zu zerren – ein Anreiz für die nächste Jagd –, bevor sie von den Knappen zusammengetrieben wurden.

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